In unserer Kathedrale wird ein kleines Teilchen des wahren Kreuzes Christi aufbewahrt. Dieses stammt aus Jerusalem, aus dem Reliquienschrein, in dem sich der in Jerusalem verbliebene Teil des Kreuzes befindet. Dieser Reliquienschrein mit dem Kreuzteil wurde 614 bei der Eroberung Jerusalems durch die Perser geraubt. Im Jahre 624 brachte der byzantinische Kaiser Heraklios infolge eines Sieges über die Perser den Schrein wieder nach Jerusalem zurück, wo sich deser ununterbrochen befindet. 2002 erhielt Erzbischof Mark nach der Reinigung des Reliquienschreins einen Splitter des Kreuzes vom Jerusalemer Patriarchat. Der Splitter befindet sich in Wachs unter dem Glas im Zentrum. Kirchliche Feste mit Heraustragung des Kreuzes
Heraustragung des ehrwürdigen Kreuzes unseres Herrn
Kreuzerhöhung - 27. September
Das Kreuz bedeutete gänzliche Ausstoßung und vollkommenes Verderben. Hat die Hölle einen Grund, bezeichnete das Kreuz den Höllengrund. Darum erwählte Christus als Opfer für die gesamte Menschheit die Kreuzigung als jene Leidensart, welche sämtliche seelischen und leiblichen Qualen in sich vereint. Das das Kreuz purpurrot tränkende Blut Christi hat alle Sünden der Menschheit gesühnt. Der Sohn Gottes, der Göttliche Logos, trug in Seiner Idee noch vor der Zeit die gesamte erschaffene Welt, die gesamte Menschheit; und am Kreuz brachte Er sich als Opfer für Seine Schöpfung dar.
Zur Kreuzerhöhung wird in Erinnerung an die Auffindung des Kreuzes Christi durch die Hl. apostelgleiche Kaiserin-Mutter Helena am Ende der Vigil das Kreuz in die Mitte der Kirche getragen und kniefällig verehrt. Gerade wenn wir das Meer des Bösen und alle Grausamkeit der Welt deutlich sehen, dann sollte uns klar sein, dass Christus am Kreuz diesen Angriff des Bösen zentral auf sich nimmt und durch seine Gegenwart diesem Geschehen je einen völlig neuen Sinn erschließt. Ein Sieg der Liebe, der uns hineinnehmen will in die Fülle des verwandelten Lebens der unendlichen Güte. Hierzu sind wir in Freiheit berufen: Hineinzuhören in solch unerhörtes Ereignis. Im Schweigen erschließt sich diese Tiefe.
Das Fest der Kreuzerhöhung vereint in sich das Gedächtnis zweier Ereignisse: die Auffindung des Kreuzes unter Konstantin (IV. Jh.) und seine Rückführung nach Jerusalem unter Herakleios (VIII. Jh.).
Unter dem heiligen apostelgleichen Konstantin machte sich die Kaisermutter Helena nach Jerusalem auf, um das größte aller Heiligtümer aufzufinden - das Kreuz des Herrn. Mit Hilfe einiger Bewohner der Heiligen Stadt, die den Aufbewahrungsort des Kreuzes noch von ihren Vorfahren her kannten, begannen die Ausgrabungen. Der zu Zeiten des durch seine Christenverfolgungen berüchtigten Kaisers Hadrian gebaute heidnische Tempel wurde mitsamt Fundament abgetragen. Unter der Erde trat eine Höhle zutage, in der sich drei Kreuze und Nägel befanden. Die Nägel vom Kreuze des Heilands schienen aus Silber geschmiedet zu sein. Man trug Sieche zum Kreuz des Heilands herbei und sie wurden geheilt. Das Kreuz ward vor dem Osterfest aufgefunden. Eine Vielzahl von Pilgern war an diesem Tag in Palästina zusammengekommen. Die Straßen und Plätze Jerusalems waren von Menschenströmen erfüllt, als ob Wasserschwalle die Stadt überfluteten. Es konnten sich weder alle Wallfahrer dem Kreuz nähern noch es auch nur von ferne erblicken.
Der Jerusalemer Patriarch Makarios samt der Geistlichkeit schulterte das Kreuz von Golgatha und trug es auf eine Anhöhe. Einige Male hoben sie den Kreuzpfahl empor und richteten ihn auf, damit das Volk das Kreuz sehen könne. Dabei warfen sich die Menschen zu Boden und riefen: "Herr, erbarme Dich!". Kaiser Konstantin errichtete die gewaltige erhabene Auferstehungskathedrale des Herrn, deren Gewölbe einer heiligen Lade oder einer unschätzbar wertvollen Schatzkammer gleich der christlichen Welt wichtigste Heiligtümer bergen - Golgatha und die Grabstätte des Herrn. Das Ehrbare Kreuz wurde im Altar der Auferstehungsbasilika am sogenannten "himmlischen Ort" hinter dem Opferstein errichtet.
Anfang des VII. Jh. wurde Jerusalem vom persischen König Chosraw eingenommen, welcher neben anderen Trophäen auch das Kreuz nach Persien fortbrachte. In dieser für Byzanz schweren Zeit ergriff Ägyptens Herrscher Herakleios I. den Thron. Seine Heerfahrten nach Persien vergleicht man mit den Feldzügen Alexanders des Großen. Der Iran erlitt eine Niederlage. Chosraws ältester Sohn ermordete seinen Vater. Das Kreuz wurde nach Palästina zurückgeführt. Kaiser Herakleios trug das Kreuz auf seinen Schultern von den Toren Jerusalems bis zur Erstehungskathedrale. Aus Ehrfurcht vor dem Kreuz legte der Kaiser Krone und Purpur ab und schritt in Lumpen gehüllt durch die Straßen der Heiligen Stadt.
Heutzutage ist das Kreuz von Golgatha in einzelne Stücke geteilt, welche in allen Ländern der christlichen Welt aufbewahrt werden. Sein größtes Stück wird im Altar des Jerusalemer Tempels der Erstehung Christi des Heilands aufbewahrt.
Ohne das Kreuz zu Golgatha wäre das Gebot der opferfrohen Liebe unentfaltet und unverstanden geblieben. Christus litt als Mensch, doch Seine Göttliche Würde verlieh seinen menschlichen Leiden den Rang eines allerlösenden Opfers.
Der staatliche Genius Roms bereicherte die Weltkultur um eine umfassende Gesetzessammlung (das "Römische Recht"), welche den europäischen Gesetzgebungen zugrunde liegt; und um das Kreuz - eine äußerst peinvolle Hinrichtungsart - Hochverrätern, Räubern und empörerischen Sklaven bestimmt. Die Marterqual am Kreuz war entsetzlich. Mit stählernen Keilen schlug man den Verurteilten ans Kreuz und bisweilen, um seine Pein noch zu steigern, band man ihn mit Stricken fest. Dann zogen sich Martern und Todeskampf über einige Tage hin. Der Tod erschien dem Gekreuzigten als allergrößte Gnade. Eine Hinrichtung lockte mehr Zuschauer an als ein Bühnenspiel - ein echter Mensch wand sich in Schmerzenskrämpfen. Der zur Kreuzigung Verurteilte büßte sämtliche menschlichen Rechte, selbst das Recht auf Bestattung, ein. Meist hing sein Leib am Kreuz, bis der Leichnam bis auf die Knochen verweste. Oder aber man warf die Leiche Raubvögeln und Schakalen vor den Mauern der Stadt als Kadaver zum Fraße vor. Deshalb kreisten über den Richtstätten, düsterem Gewölk oder dem Qualm über einem Meiler gleich, Schwärme von Aaskrähen.
Christus wurde zum Tode verurteilt. Viele können nicht fassen, wofür Er gekreuzigt wurde -woher solch eine Grausamkeit? Über etwas anderes sollte man sich wundern: Wie konnten Hölle und eine gottesfeindliche Welt Christi Predigt ganze drei Jahre lang erdulden? Christus wurde zum Kreuzestod verurteilt. Als Feind des jüdischen Volkes: Besser, ein Mensch sterbe für das Volk, denn das ganze Volk verderbe (Joh. 11, 50) -sprach der Hohepriester Kaiphas; als Feind des Kaisers: Wer sich zum König macht, ist wider den Kaiser(Joh. 19, 12); als Feind der Religion: Er hat Gott gelästert(Matth. 26, 65). Im Vergleich zur Sicherheit des Kaisers und zum Glück des Volkes war eines einzelnen Menschen Leben nichts wert. Das Urteil wurde gefällt, das Kreuz war längst bereitet. Unter des Kreuzes Bürde taumelnd und stürzend schritt Christus, von Blutströmen in Purpur gehüllt, den Golgatha.
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Kreuzerhöhung - 27. September
Das Kreuz bedeutete gänzliche Ausstoßung und vollkommenes Verderben. Hat die Hölle einen Grund, bezeichnete das Kreuz den Höllengrund. Darum erwählte Christus als Opfer für die gesamte Menschheit die Kreuzigung als jene Leidensart, welche sämtliche seelischen und leiblichen Qualen in sich vereint. Das das Kreuz purpurrot tränkende Blut Christi hat alle Sünden der Menschheit gesühnt. Der Sohn Gottes, der Göttliche Logos, trug in Seiner Idee noch vor der Zeit die gesamte erschaffene Welt, die gesamte Menschheit; und am Kreuz brachte Er sich als Opfer für Seine Schöpfung dar.
Zur Kreuzerhöhung wird in Erinnerung an die Auffindung des Kreuzes Christi durch die Hl. apostelgleiche Kaiserin-Mutter Helena am Ende der Vigil das Kreuz in die Mitte der Kirche getragen und kniefällig verehrt. Gerade wenn wir das Meer des Bösen und alle Grausamkeit der Welt deutlich sehen, dann sollte uns klar sein, dass Christus am Kreuz diesen Angriff des Bösen zentral auf sich nimmt und durch seine Gegenwart diesem Geschehen je einen völlig neuen Sinn erschließt. Ein Sieg der Liebe, der uns hineinnehmen will in die Fülle des verwandelten Lebens der unendlichen Güte. Hierzu sind wir in Freiheit berufen: Hineinzuhören in solch unerhörtes Ereignis. Im Schweigen erschließt sich diese Tiefe.
Das Fest der Kreuzerhöhung vereint in sich das Gedächtnis zweier Ereignisse: die Auffindung des Kreuzes unter Konstantin (IV. Jh.) und seine Rückführung nach Jerusalem unter Herakleios (VIII. Jh.).
Unter dem heiligen apostelgleichen Konstantin machte sich die Kaisermutter Helena nach Jerusalem auf, um das größte aller Heiligtümer aufzufinden - das Kreuz des Herrn. Mit Hilfe einiger Bewohner der Heiligen Stadt, die den Aufbewahrungsort des Kreuzes noch von ihren Vorfahren her kannten, begannen die Ausgrabungen. Der zu Zeiten des durch seine Christenverfolgungen berüchtigten Kaisers Hadrian gebaute heidnische Tempel wurde mitsamt Fundament abgetragen. Unter der Erde trat eine Höhle zutage, in der sich drei Kreuze und Nägel befanden. Die Nägel vom Kreuze des Heilands schienen aus Silber geschmiedet zu sein. Man trug Sieche zum Kreuz des Heilands herbei und sie wurden geheilt. Das Kreuz ward vor dem Osterfest aufgefunden. Eine Vielzahl von Pilgern war an diesem Tag in Palästina zusammengekommen. Die Straßen und Plätze Jerusalems waren von Menschenströmen erfüllt, als ob Wasserschwalle die Stadt überfluteten. Es konnten sich weder alle Wallfahrer dem Kreuz nähern noch es auch nur von ferne erblicken.
Der Jerusalemer Patriarch Makarios samt der Geistlichkeit schulterte das Kreuz von Golgatha und trug es auf eine Anhöhe. Einige Male hoben sie den Kreuzpfahl empor und richteten ihn auf, damit das Volk das Kreuz sehen könne. Dabei warfen sich die Menschen zu Boden und riefen: "Herr, erbarme Dich!". Kaiser Konstantin errichtete die gewaltige erhabene Auferstehungskathedrale des Herrn, deren Gewölbe einer heiligen Lade oder einer unschätzbar wertvollen Schatzkammer gleich der christlichen Welt wichtigste Heiligtümer bergen - Golgatha und die Grabstätte des Herrn. Das Ehrbare Kreuz wurde im Altar der Auferstehungsbasilika am sogenannten "himmlischen Ort" hinter dem Opferstein errichtet.
Anfang des VII. Jh. wurde Jerusalem vom persischen König Chosraw eingenommen, welcher neben anderen Trophäen auch das Kreuz nach Persien fortbrachte. In dieser für Byzanz schweren Zeit ergriff Ägyptens Herrscher Herakleios I. den Thron. Seine Heerfahrten nach Persien vergleicht man mit den Feldzügen Alexanders des Großen. Der Iran erlitt eine Niederlage. Chosraws ältester Sohn ermordete seinen Vater. Das Kreuz wurde nach Palästina zurückgeführt. Kaiser Herakleios trug das Kreuz auf seinen Schultern von den Toren Jerusalems bis zur Erstehungskathedrale. Aus Ehrfurcht vor dem Kreuz legte der Kaiser Krone und Purpur ab und schritt in Lumpen gehüllt durch die Straßen der Heiligen Stadt.
Heutzutage ist das Kreuz von Golgatha in einzelne Stücke geteilt, welche in allen Ländern der christlichen Welt aufbewahrt werden. Sein größtes Stück wird im Altar des Jerusalemer Tempels der Erstehung Christi des Heilands aufbewahrt.
Ohne das Kreuz zu Golgatha wäre das Gebot der opferfrohen Liebe unentfaltet und unverstanden geblieben. Christus litt als Mensch, doch Seine Göttliche Würde verlieh seinen menschlichen Leiden den Rang eines allerlösenden Opfers.
Der staatliche Genius Roms bereicherte die Weltkultur um eine umfassende Gesetzessammlung (das "Römische Recht"), welche den europäischen Gesetzgebungen zugrunde liegt; und um das Kreuz - eine äußerst peinvolle Hinrichtungsart - Hochverrätern, Räubern und empörerischen Sklaven bestimmt. Die Marterqual am Kreuz war entsetzlich. Mit stählernen Keilen schlug man den Verurteilten ans Kreuz und bisweilen, um seine Pein noch zu steigern, band man ihn mit Stricken fest. Dann zogen sich Martern und Todeskampf über einige Tage hin. Der Tod erschien dem Gekreuzigten als allergrößte Gnade. Eine Hinrichtung lockte mehr Zuschauer an als ein Bühnenspiel - ein echter Mensch wand sich in Schmerzenskrämpfen. Der zur Kreuzigung Verurteilte büßte sämtliche menschlichen Rechte, selbst das Recht auf Bestattung, ein. Meist hing sein Leib am Kreuz, bis der Leichnam bis auf die Knochen verweste. Oder aber man warf die Leiche Raubvögeln und Schakalen vor den Mauern der Stadt als Kadaver zum Fraße vor. Deshalb kreisten über den Richtstätten, düsterem Gewölk oder dem Qualm über einem Meiler gleich, Schwärme von Aaskrähen.
Christus wurde zum Tode verurteilt. Viele können nicht fassen, wofür Er gekreuzigt wurde -woher solch eine Grausamkeit? Über etwas anderes sollte man sich wundern: Wie konnten Hölle und eine gottesfeindliche Welt Christi Predigt ganze drei Jahre lang erdulden? Christus wurde zum Kreuzestod verurteilt. Als Feind des jüdischen Volkes: Besser, ein Mensch sterbe für das Volk, denn das ganze Volk verderbe (Joh. 11, 50) -sprach der Hohepriester Kaiphas; als Feind des Kaisers: Wer sich zum König macht, ist wider den Kaiser(Joh. 19, 12); als Feind der Religion: Er hat Gott gelästert(Matth. 26, 65). Im Vergleich zur Sicherheit des Kaisers und zum Glück des Volkes war eines einzelnen Menschen Leben nichts wert. Das Urteil wurde gefällt, das Kreuz war längst bereitet. Unter des Kreuzes Bürde taumelnd und stürzend schritt Christus, von Blutströmen in Purpur gehüllt, den Golgatha.
Fest des Allbarmherzigen erlösers und der Allerheiligsten Gottesgebärerin
Am 1. August (nach neuem Kalender 14.08.) beginnt die Fastenzeit vor dem Fest "Entschlafen der Gottesmutter". Am ersten Tag des Gottesmutterfastens (1./14.08) wird das Kreuz Christi in die Mitte der Kirche hinausgetragen. Mit dem lebensspendenden Tod des Gottessohnes am Kreuz erhielt das ehemalige Marter- und Hinrichtungswerkzeug große, wundertätige Kraft
Das Fest hat seinen Ursprung in Konstantinopel, wo einst während einer Seuche das im Palast aufbewahrte Teil des von der hl. Helena aufgefundenen Kreuzes Christi hinausgetragen wurde in die Stadt, um der Krankheit Einhalt zu gebieten. Es zog durch alle Häuser und Straßen der Stadt. Dies dauerte zwei Wochen. Von da an wurde das Kreuz jährlich zu Beginn der Gottesmutterfasten hinausgetragen und kehrte am letzten Tag vor dem Entschlafensfest in den kaiserlichen Palast zurück. Die russische Kirche hat das Fest von den Griechen übernommen. Es verband sich mit dem Gedenken der Taufe Russlands am 1. August 988.
Am Ende der Großen Doxologie wird das Kreuz (nach der Ordnung der Kreuzverehrung in der Großen Fastenzeit) in der Mitte der Kirche zur Verehrung ausgelegt. Am nächsten Morgen folgt am 1./14. August auf die Liturgie die kleine Wasserweihe. Nach der russischen Tradition wird an diesem Tag auch die neue Ernte des Honigs gefeiert: der Honig wird geweiht. Als erstes der drei Erlöserfeste im August heißt das Fest im Volksmund: Honig-Erlöser(fest).
Da eine Woche darauf, am Fest der Verklärung Christi (6./19.08), nicht nur Weintrauben sondern auch weitere Früchte geweiht werden, in Russland waren es vorrangig Äpfel, nennt der russische Volksmund dieses zweite Christus-Fest im August: Apfel-Erlöser(fest). Natürlich soll die traditionelle Weihe von Honig oder Früchten nicht die geistliche Dimension der Feste und des Fastens überdecken, oder gar verschließen: Gebet, Selbstbeschränkung und Barmherzigkeit. Diese zu üben erschließt die Ewigkeit in der Zeit, ist deshalb süß und fruchtbringend für unsere Seelen.
Möge der allbarmherzige Vater unseres Erlösers Jesus Christus uns im Heiligen Geist diesen lichten Weg erschließen und durch die Kraft Seines Heilige Kreuzes im Gebet und Fasten den Sieg über die Laster und Leidenschaften schenken, durch die Fürbitten der Allerheiligsten Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria!
3. Sonntag der Großen Fastenzeit - Sonntag der Kreuzverehrung - 4.04.2021
In der Mitte der 40-tägigen Fastenzeit wird am Samstag Abend während der Vigil feierlich das Kreuz in die Mitte des Gotteshauses getragen und zur Verehrung auf ein Analogion gelegt. Durch das Gedenken des Leidens und des Todes Christi sollen die Fastenden gestärkt werden. Die gesamte Woche bis zum nachfolgenden Freitag liegt das Kreuz in der Mitte der Kirche aus und wird beim Eintritt ebenso wie bei Verlassen der Kirche sowie während der Gottesdienste kniefällig verehrt. So heißt die vierte Woche der Fastenzeit Kreuzverehrungswoche. Auch die Gottesdienste sind thematisch vom Kreuz bestimmt. In dieser Woche ist also die Hälfte des Fastenweges zurückgelegt.
Der Sinn des Festes: Die orthodoxen Christen sollen auf ihrem geistigen Weg ins himmlische Jerusalem - zum Auferstehungsfest - den Baum des Kreuzes finden und in seinem Schatten Kraft schöpfen für den weiteren Weg. Das Kreuz des Herrn sendet die Strahlen des Sieges über den Tod voraus. Die Geduld soll gestärkt werden durch den Blick auf die Lichte Auferstehung durch das Kreuz hindurch. So lautet der Gesang bei der Kreuzverehrung: "Vor Deinem Kreuz fallen wir nieder, o Gebieter, und Deine heilige Auferstehung verherrlichen wir!"
Film: Kreuzverehrung in der Großen Fastenzeit
Limburger Staurothek
In Deutschland wird in Limburg an der Lahn eine aus Byzanz stammende Staurothek aufbewahrt, die zwei große Teile des Kreuzes unseres Herrn enthält (s. Foto). In den umliegenden mit Türchen verschlossenen Abteilungen befanden sich Reliquien. Die Staurothek wurde während des IV. Kreuzzugs 1204 bei der Verwüstung von Konstantinopel durch die Kreuzritter geraubt. Sie ist im Diözesanmuseum neben der Limburger Kathedrale ausgestellt.
Jeden Mittwoch und Freitag - Gedächtnis des hl. Kreuzes
Tropar, 1. Ton: Rette, Herr, Dein Volk und segne Dein Erbe!
Verleihe Deinen Gläubigen Sieg über ihre Widersacher
und behüte DeineGemeinde mit Deinem Kreuz!
Kondak, 4. Ton: Der Du freiwillig auf das Kreuz Dich erhoben, Christus unser Gott,
schenke Dein Erbarmen Deiner neuen nach Dir genannten Gemeinde.
Stärke alle, die für sie Verantwortung tragen, mit Deiner Kraft.
Gewähre Sieg über das Böse, Frieden in Deiner Gemeinschaft
durch die Waffe des Kreuzes des unüberwindlichen Siegeszeichens.