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Startseite Ölweihe Das Sakrament der Krankenölung

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Das Sakrament der Krankenölung

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In dieser Abfolge der heiligen Ölung ist das siebte Sakrament - die Krankenölung - enthalten. Das Öl wird deshalb heilig genannt, weil es durch den kirchlichen Segen geheiligt wurde. Darüber sagt Simeon von Saloniki (im Kap. 40): "Das heilige Öl wurde uns überliefert als ein geheiligtes Sakrament und als eine Form der Göttlichen Barmherzigkeit, die den Empfängern gereicht wird zur Erlösung und Reinigung von den Sünden; deshalb entbindet dieses Sakrament von den Sünden, richtet von den Krankheiten auf und bewirkt die Heiligung. All dies wurde uns von unserem Gott Jesus Christus und durch Ihn von Seinen göttlichen Jüngern und Aposteln gegeben"

Es wird von sieben Priestern vollzogen
Das Sakrament der Krankenölung wird von sieben Priestern ausgeführt. Simeon von Saloniki schreibt (im Kap. 283): "Der Bruder des Herrn legte keine genaue Zahl von Presbytern für den Vollzug dieses Sakramentes fest (Jak 5,14), aber dem überlieferten Gebrauch zufolge werden sieben gerufen – ich denke wohl in Übereinstimmung mit der Siebenzahl an Geistesgaben, die bei Jesaja aufgezählt sind. Oder entsprechend jenen sieben alttestamentlichen Priestern, die auf das Geheiß Gottes siebenmal mit Posaunen um die Mauern von Jericho herumgingen und sie zerstörten. Oder damit die Priester (in Nachahmung des Propheten über dem Kind der Sunamitin) siebenmal um die Seele des Sterbenden beten und sie wieder zum Leben zu erwecken, so wie Elissäus den Knaben auferweckte, indem er sich siebenmal über ihn beugte und siebenmal betete. Oder damit sie wie Elias, welcher nach siebenmaligem Beten den Himmel wieder auftat, der wegen der Sünden verschlossen war, und Regen herabholte, die Dürre der Sünden aufheben, oder Petrus gleichsam den Himmel öffnen und mit dem Schlüssel der Gnade wie Regen die Gnade der Vergebung von Gott herabführen.
Solches ist meiner Meinung nach der Sinn der Siebenzahl an Priestern. Aber einige rufen, wenn keine sieben vorhanden sind, im ganzen nur drei. Und das ist nicht ungebührlich wegen der Kraft der Dreieinigkeit, und auch in Erinnerung an das Zeugnis und die Verkündigung der Dreieinigkeit, die einst durch Elias erfolgte, als er den gestorbenen Sohn der Frau von Sarepta auferweckte, nachdem er dreimal gebetet und sich dreimal über ihn ausgestreckt hatte.  Manche versammeln auch mehr als sieben Priester zum Ausdruck ihres größeren Glaubens und Eifers.
Übrigens braucht man nicht besonders über die Anzahl der Priester nachzuforschen, weil sie beim Apostel nicht definiert ist. Andererseits ist es, obwohl sie nicht schriftlich festgelegt wurde, nicht weniger wichtig, die alte Überlieferung zu beachten, der zufolge es sieben sein müssen, wie es der uralte Brauch fordert, und im Notfall nicht weniger als drei, aber alles muß ausgeführt werden, was zu tun geboten ist". Wenn daher die uns bekannte Anzahl von Priestern zur Vollziehung dieses Sakramentes nicht zur Verfügung steht und im äußersten Notfall nur ein Priester da ist, so vollzieht er es doch durch die Kraft der ganzen Kirche, deren Diener er ist, die er repräsentiert und in sich verkörpert: Denn ein Priester schließt die ganze Gewalt der Kirche in sich ein.

Der rote Wein mit Öl und sieben Kerzen
Das Öl wird hier als ein Symbol der Barmherzigkeit Christi verwendet, und der Wein zum Zeichen Seines Blutes, das am Kreuz vergossen wurde. Simeon von Saloniki sagt (im Kap. 288) hierzu: "Und Öl wird in die Lampada oder in irgend ein anderes Gefäß gegossen, über dem sieben Kerzen gemäß der Zahl von sieben Priestern angezündet werden und zum Zeichen der Gaben des Heiligen Geistes, sowie zum Zeichen dessen, daß mittels des heiligen Öls gleichsam die Göttliche Heiligung erfolgt, und daß Gott ein ganzes und ein reines Opfer dargebracht wird, damit wir fähig werden, Seine Gnade zu empfangen. Einhergehend damit versinnbildlicht es für uns auch die Heilung des Leibes des unter die Räuber Gefallenen (Lk, Kap. 10), zu welchem Ein Samariter hinging – Welcher der aus der Jungfrau Maria geborene Jesus ist – und Öl und Wein auf seine Wunden goß, d.h. ihn durch Sein Blut und Seine Barmherzigkeit heilte. Daher gießen einige den Wein vor dem Öl in das Gefäß"

Das geweihte Öl ist sehr mächtig
Im heiligen Myron ist das Öl einer von vielen Bestandteilen, aber bei der Krankenölung stellt es die Hauptsubstanz des Sakraments dar. Deshalb erbittet der Priester bei seiner Weihe durch das Gebet  Heilige dieses Öl die Gnade des Herrn. Obwohl die Kirche in ihren Sakramenten einfache Substanzen verwendet, wie Wasser, Öl und Myron, erhalten sie mittels der Weihe durch das priesterliche Gebet die Kraft der Gnade und werden sehr wirksam. So sagt Simeon von Saloniki (im Kap. 291); "Ich weiß, wie viele ungeheuer große Göttliche Gaben das heilige Öl in sich schließt: in ihm ist die Errettung von Krankheiten, der Nachlaß der Sünden, und es schenkt Heiligung, Göttliche Stärkung und führt schließlich in das himmlische Königreich. Von den Wohlgesinnten möge keiner sprechen: 'Das ist nur Öl, was kann ein aus einer Ölpflanze gewonnenes Material schon ausrichten?'
Obwohl einfach, ist es doch von Gnade erfüllt durch die Anrufung des Namens Gottes über ihm: Denn wo Gott angerufen wird, dort ist alles Göttlich und alles hat die Kraft Gottes. Die Priester sind göttliche Personen, welche durch die Handauflegung die Kraft Gottes erhielten; deshalb ist uns das Öl, das von den Priestern mittels der Anrufung Gottes geweiht wurde, göttlich und heilig, und von der Göttlichen Gnade des Heiligen Geistes erfüllt. Ähnlich wie auch das Taufwasser: Obwohl nur Wasser, ist es dennoch von Geist erfüllt, der die Seele reinigt, den Menschen aufbaut, ihn zum Kind Gottes werden läßt und ihn sündlos macht. Dem gewöhnlichen Wasser ist eigen, daß es körperliche Verschmutzungen reinigt und den Durst stillt; während es dem heiligen Wasser eigen ist, gleichzeitig mit dem Leib auch die Seele zu läutern, zu heiligen, neu zu schaffen, geistlich zu bewässern und zum Kind Gottes zu machen. In ähnlicher Weise strömt jedes gewöhnliche Myron nur Duft aus und erquickt die Sinne desjenigen, der es in Händen hält oder sich damit einreibt; aber das heilige Myron atmet Göttliches Leben, belebt uns besonders, erneuert uns im Geist, erfüllt uns mit dem Wohlgeruch Seiner Gaben und schenkt das Siegel und den Odem der Gnade – nicht als einfaches Myron, sondern als heiliges Myron, das die Gnade des Heiligen Geistes besitzt, nachdem es geweiht wurde. So ist auch dieses Öl, das durch den Vollzug der heiligen Handlung geweiht wurde, ein heiliges und von Göttlicher Kraft erfülltes Öl".

Das Evangelium wird auf das Haupt des Kranken gelegt
Das heilige Evangelium wird aufgeschlagen und mit der Schriftseite auf das Haupt des Kranken gelegt, indem es von allen Priestern gehalten wird.
Hier sind zwei Handlungen bemerkenswert: Erstens wird das heilige Evangelium mit der Schrift nach unten auf das Haupt des Kranken gelegt, und zweitens halten alle Priester dieses heilige Evangelium, d.h. sie legen ihre Hände an es.
Mit der ersten Handlung ahmt die Kirche das Beispiel des Propheten Elisäus nach, der bei der Auferweckung des Sohnes der Sunamitin zuerst seinen Stab schickte (2. Kön. 4). Des weiteren bezeugt sie: So wie Jesus Christus bei der Heilung der Kranken viele Wunder vollbrachte, die im Evangelium beschrieben sind, um den Glauben der Anwesenden zu stärken, sie zu ermuntern und ihnen Achtung für Seine Worte einzugeben, wird auch hier das Evangelium als von denselben Wundern erfüllt dem Kranken aufgelegt in der Hoffnung, daß auch er eine ähnliche Heilung an Leib und Seele erfahren möge. Was die zweite Handlung betrifft,

Die Hände werden auf das Evangelium gelegt
So wie Christus den Kranken Seine allmächtige Hand auflegte, wie es im Evangelium, das von Seinen Wundertaten kündet, steht: So legen auch hier die Priester im Angesicht eben dieses Heilands, als Seine Diener ihre Hände auf das Evangelium oder halten es in ihren Händen. Und so wie Christus die Sünden der betenden Kranken reinigte und ihnen Verzeihung schenkte, so wird auch hier durch die Auflegung der Hände, als Zeichen der Versöhnung, eben diese Vergebung der Sünden veranschaulicht. Denn dieses Sakrament stellt eine Form der Reue dar, ebenso wie die eigentliche Auflegung der Hände ein Zeichen der Versöhnung ist. Außerdem regt schon der Akt der Salbung an sich den Kranken zur Reue an. In eben diesem Sinne werden diese zwei Handlungen auch von Simeon von Saloniki (im Kap. 290) beschrieben: "Indem der Priester die Hand auf das Haupt des Reumütigen legt, spricht er ein Gebet und zeigt dadurch, daß er eine heilende Handlung vollzieht in Nachahmung des Herrn, Welcher den Gebrechlichen die Hände auflegte und sie durch Berührung heilte, und daß er, der selbst durch Handauflegung geweiht wurde und durch Auflegung der Hände sein Priesteramt versieht, die Gläubigen mittels dieser sichtbaren Handlung durch die Gnade Gottes reinigt und heiligt".

Mit lauter Stimme sprechen wir das Gebet: Heiliger König!
Obwohl dieses Gebet Heiliger König als das abschließende von einem Priester ausgesprochen wird, nehmen an ihm doch alle Priester innerlichen Anteil; und dazu halten sie alle bei diesem Gebet das hl. Evangelium in ihren Händen, welches mit der Schrift zum Haupt des Kranken gewandt ist. Simeon von Saloniki spricht (im Kap. 290): "Nach Beendigung alles Üblichen (das heißt der ganzen Abfolge der Krankenölung) liest der erste Priester das abschließende Gebet der Vergebung über dem Haupt des Empfängers des Sakramentes; gleichzeitig berühren alle übrigen Priester, die mit ihm zelebrieren und mit ihm beten, mit ihren Händen das Haupt dessen, der die Vergebung erhält".

 

 

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