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Die Vorfastenzeit

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Der Großen Fastenzeit gehen im Fastentriodion drei Wochen Vorbereitung voran. Im Laufe dieser drei Wochen nähert sich die Kirche Schritt für Schritt der Großen Fastenzeit (fängt am 18. März 2024 an). Im Jahre 2023 beginnt das Fastentriodion am 25. Februar (12. Februar nach Altem Stil)

Der erste Vorfastensonntag: Sonntag vom Zöllner und Pharisäer
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In der ersten Vorbereitungswoche gibt es keine Fastentage, wie dies üblicherweise am Mittwoch und Freitag der Fall ist. Deshalb wird diese Woche "fastenfreie Woche" genannt.  Am Anfang der Woche, am Sonntag, wird das Evangelium über den Zöllner und den Pharisäer gelesen.Der Pharisäer, der getreu alle überkommenen Vorschriften hält und sich dessen vor Gott rühmt, wird beschämt durch den gesetzlosen Zöllner, der in Demut seine Unwürdigkeit bekennt. Die Demut ist die erste Vorbedingung für ein heilsames Fasten. Ohne sie sind alle übrigen Anstrengungen vergeblich.

Der zweite Vorfastensonntag: Sonntag des verlorenen Sohnes
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Die Apostellesung dieses Herrentags stellt die christliche Freiheit heraus und steckt damit die Grenzen des Fastengebotes ab: "Alles ist mir erlaubt, aber ich soll mich von nichts beherrschen lassen." Damit ist das Fasten jeder fremden Beurteilung von außen entnommen. Es kann daher nach orthodoxem Verständnis auch nicht zum öffentlichen Gesetz werden, zumal es, wie der Herr answeist  (Mt 6:16-18) im Verborgenen geschehen soll. Das Evangelium stellt dann den eigentlichen Sinn der Fastenzeit heraus: Der Aufbruch zur Umkehr zum Vater, der den Verlorenen Sohn mit Freuden aufnimmt und reich beschenkt. Es ist wohl kein Zufall, dass an diesem Sonntag erstmals im nächtlichen Psalmengebet Ps 136 angestimmt wird.

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Der dritte Vorfastensonntag: Sonntag des Gerichts
Die Apostellesung betont wiederum die christliche Freiheit allen religiösen Speisevorschriften gegenüber: "Brüder, Speise wird uns nicht vor Gott bestehen machen; weder fehlt uns etwas, wenn wir nicht essen, noch gewinnen wir etwas, wenn wir essen" (1. Kor 8:8). Die Grenze dieser Freiheit ist jedoch das Gewissen unseres Nächsten, wenn er daran Anstoß nimmt, d.h. wenn er sich dadurch verführen lässt, zu tun, was ihm schadet. Das Evangelium breitet das Gleichnis vom Letzten Gericht aus, wo die Erwählten von den Verworfenen gesondert werden, wie am Abend eines Tages der Hirt die Schafe von den Ziegenböcken sondert. Bei diesem Gericht wird allen, Erwählten wie Verworfenen, nach ihrem Tun Heil oder Unheil zuteil; sie aber erkennen erst jetzt, dass ihr Tun, das dem bedürftigen Mitbruder galt, Christus, den Richter, Selbst betraf. Hiermit wird eindrücklich betont, dass man Gottes Barmherzigkeit nicht erhoffen kann, wenn man den Mitmenschen gegenüber unbarmherzig und hart ist.

(*Sergius Heitz: Mysterium der Anbetung - 1)

 

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