Vater Justin (Popovic)
(Predigt zum Karfreitag) Aus dem Buch "Filozofske Urvine" ("Philosophische Abgründe"), München 1957, S. 101-108
Niemals war weniger von Gott im Menschen, liebe Brüder, als heute. Heute verkörpert sich der Teufel im Menschen, um den Gottmenschen zu entkörpem. Heute nimmt alles Böse seine Wohnung im Fleische des Menschen, um Gott aus dem Fleische zu vertreiben. Heute zieht die ganze Hölle auf die Erde. Erinnert sich wirklich niemand mehr, daß die Erde einst das Paradies war? Der heutige Fall des Menschen ist unvergleichlich schwerer als der erste Fall; damals fiel der Mensch von Gott ab, aber heute kreuzigt er Gott, tötet er Gott. Oh Mensch, was ist dein Name, wenn nicht Diabolus? Aber was reden wir da? Das wäre ja eine Diffamierung des Teufels. Der Teufel war nie so böse, so artistisch böse wie der Mensch. Der Herr Christus stieg sogar in die Hölle hinab, aber dort kreuzigten sie Ihn nicht. Aber wir kreuzigten Ihn! Sind die Menschen etwa nicht schlimmer als der Diabolus; ist die Erde nicht höllischer als die Höllenglut? Aus der Hölle haben sie Christus nicht verjagt; aber die Menschen vertreiben Ihn heute von der Erde, vertreiben Ihn aus ihrem Fleische, ihrer Seele, ihrer Stadt...