Verherrlichung des Neumärtyrers Alexander Schmorell

Donnerstag, den 02. Februar 2012 um 10:35 Uhr
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Die Verherrlichung von Alexander Schmorell in der großen Gemeinschaft der Heiligen Neumärtyrer soll – mit dem Segen der Bischöflichen Synode und gemäß dem Beschluss des Kirchenrates unserer Kathedrale – am Samstag dem 4. Februar 2012 abends stattfinden, sowie am folgenden Sonntagmorgen,  dem 5. Februar in der göttlichen Liturgie.

Samstag, den 4. Februar 2012, und Sonntag, den 5. Februar soll Alexander Schmorell (Weiße Rose) unter die Heiligen Neumärtyrer Russlands durch seine kirchliche Verherrlichung eingereiht werden. Es ist das Patronatsfest der russisch-orthodoxen Kathedralkirche in München (81549, M. Lincolnstraße 58), die den Neumärtyrern geweiht ist. Die Verherrlichung ist zunächst von örtlicher Bedeutung und gilt für die deutsche Diözese der Russischen Auslandskirche.

Samstag, den 04.02.2012:
findet um 16:00 Uhr auf dem Friedhof „Am Perlacher Forst" (76-1-26) ein Totengedenken statt. Die Prozession aus der Kirche beginnt ca. 15:30. Das letzte Totengedenken vor der Verherrlichung auf dem Friedhof wird je nach Wetterlage kürzer oder länger gehalten (Panichida oder Litija), dann folgt der Abschluss des Totengedenkens in der Kathedralkirche selbst.
Um 17:00 Uhr (04.02) beginnt die Vigil. Während dieses Gottesdienstes wird ca. 18:30 Uhr die Ikone des Neumärtyrers feierlich in die Mitte der Kirche getragen und das Megalynarion der Verehrung gesungen. Neu verfasste Gottesdiensttexte, die das Werk des neuen Märtyrers darstellen, werden gesungen und gelesen.

Sonntag 05.02.2012:
um 09:30 Uhr: Empfang und feierliche Einkleidung des Hierarchen, der dem Gottesdienst vorsteht.
10:00 Uhr: Pontifikalamt, göttliche Liturgie.
13:00 Empfang mit geladenen Gästen.

Der Empfang für die geladenen Gäste findet im Saal statt. Die anderen Gläubigen werden in beheizten Zelten verköstigt.

Es werden zwei Metropoliten erwartet: der Metropolit Valentin von Orenburg, aus der Geburtsstadt A. Schmorells (Russland, Westsibirien), und Metropolit Onufrij von Cernovtsy und Bukovina (aus der Ukraine), Erzbischof Kirill von San Francisco und Westamerika, als Vertreter des Ersthierarchen der Russischen Auslandskirche, sodann das Oberhaupt der Berliner Diözese des Moskauer Patriarchats, Erzbischof Feofan. Gastgeber ist S. E. Mark, Erzbischof von Berlin und Deutschland (Russische Auslandskirche). Weitere Bischöfe sind S. E. Michael, Bischof von Genf und Westeuropa sowie S. E. Agapit, Bischof von Stuttgart. Zahlreiche Geistliche werden erwartet, ebenso wie Vertreter der Katholischen und der Evangelischen Kirche.

Alexander Schmorell (geb. 16.09.1917 –  + 13.07.1943) bekannte den orthodoxen Glauben in Treue und stellte sich dem gottfeindlichen, antichristlichen Naziregime entgegen. Hierzu motivierte er auch seine Freunde, Studenten der Ludwig Maximilians Universität in München, und so entstand die Widerstandsgruppe "Weiße Rose". Alexander Schmorell wurde im Gefängnis Stadelheim durch das Fallbeil hingerichtet. Gott gefiel es, dass die russisch-orthodoxe Gemeinde, der Alexander Schmorell angehörte, im 50. Jahr seiner Hinrichtung (1993) endlich eine eigene Kirche erwerben konnte, die in unmittelbarer Nachbarschaft der beiden Orte liegt, wo er sein Zeugnis für Christus den Auferstandenen vollendete – dem Gefängnis Stadelheim und dem Friedhof „Am Perlacher Forst" (Feld 76 - 1 - 26).

- Die Kindheit - Das Jugendalter - Flugblätter - "Vergeßt Gott  nicht!" - Politisches Bekenntnis Neumärtyrer

The First Hierarch Congratulates Archbishop Mark of Berlin and Germany

The First Hierarch Congratulates Archbishop Mark of Berlin and Germany, Bishop Agapit of Stuttgart, Clergy and Flock of the German Diocese and Participants in the Canonization of New Martyr Alexander Schmorell

Dear Brother Archpastors, Dear in the Lord Reverend Fathers, Brothers and Sisters:

I prayerfully join you in this important and holy day for the German Diocese, and from my heart greet you on the celebration of the canonization of Holy Martyr Alexander Schmorell, who joins the many millions of Holy New Martyrs and Confessors of Russia!

Through his selfless life, podvigi and martyric death, Alexander Schmorell witnessed his love for God and His Image, reflected in his neighbor. Wickedness despises good. Good tortures the forces of evil, rends it apart, while wickedness gnashes its teeth in hatred and desires that we all depart from God, from Divine love. They tempt us with great power, a power called egotism. It divides mankind, sowing hatred, wrath and condemnation within us. This terrible force wishes to rip us away from God’s love and make us the obedient slaves of our madness. The egotist recognizes only himself, he thinks that all must obey him: he thinks that he alone understands everything and does not love those who do not pay him the respect he lays claim to. The egotist makes an idol of himself, believing everyone must worship him. Egotism is a terrible disease, and the forces of evil exploit it to turn mankind away from God. We must all struggle against this feeling, and the example of the love of the man canonized on this day, New Martyr Alexander, can help us. May he be the intercessor of our spiritual correction, of the renewal of our lives and our internal powers!

Beloved brothers and sisters, since this struggle faces each one of us, let us often turn in prayer to this newly-glorified saint and ask that he help us. May his loving intercession always accompany us in life, and especially in church life!

Once again I congratulate you all with this joyful event and from my soul I wish you bountiful mercies and blessings from God!

With love in the Lord and a request for your prayers,

+

Hilarion, Metropolitan of Eastern America and New York, First Hierarch of the Russian Orthodox Church Outside of Russi

Synaxis of the Holy New Martyrs and Confessors of Russia

2012

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Eine Gedenkveranstaltung für Alexander Schmorell - 5.02.2012, 16:00

»Vergesst Gott nicht!« – Zur Heiligsprechung von Alexander Schmorell

Eine Gedenkveranstaltung für Alexander Schmorell (1917–1943), den Mitbegründer der Münchner studentischen Widerstandsgruppe »Weiße Rose«, der am Tag davor, am 4. Februar 2012, von der Russisch-Orthodoxen Kirche heilig gesprochen wird. An der Veranstaltung nehmen Zeitzeugen, Historiker, Schriftsteller, Geistliche sowie Familienmitglieder und Freunde von Alexander Schmorell und seinen Mitstreitern teil.

(MIR e. V. Zentrum russischer Kultur, München)

Wann: 5.2.12, 16:00 Uhr
Wo: Gasteig, 81667 München
Vortragssaal der Zentralbibliothek
Eintritt frei

(foto: Igor Chramov)

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Ewiges Gedenken!

Am 01.10.2013 ist der Freund des hl. Märtyrers Alexander von München Nikolaj D. Nikolaeff-Hamazaspian verstorben. Am Mittwoch 09.10. um 10:30 in der Aussegnungshalle des Friedhofs "Am Perlacher Forst" findet die Beerdigung   statt.

Vor wenig mehr als 70 Jahren schrieb der hl. Märtyrer Alexander aus dem Gefängnis Stadelheim am Hinrichtungs-Tag: "Nun hat es doch nicht anders sein sollen und nach dem Willen Gottes soll ich heute mein irdisches Leben Leben abschliessen, um in ein anderes einzugehen, das niemals enden wird und in dem wir uns alle wieder treffen werden In wenigen Stunden werde ich im besseren Leben sein, bei meiner Mutter und ich werde Euch nicht vergessen, werde bei Gott um Trost und Ruhe für Euch bitten. Und werde auf Euch warten! Eins vor allem lege ich Euch ans Herz: Vergesst Gott nicht!!! Euer Schurik".
Nikolaj war es, der Kopf und Kragen riskierte, indem er Alexander seinen Pass gab zu einem Fluchtversuch. Der hl. Athanasios von alexandrien schrieb im 4. Jh eine "Apologie der Flucht" für die verfolgten Christen. Der Fluchtversuch Alexanders scheiterte. Er kehrte nach München zurück. Dort erlebte er den Verrat: eine Bekannte überlieferte ihn an die Gestapo, da sie ihn während eines Fliegerangriffs in einem Luftschutzkeller erkannte. Doch der hl. Märt. Alexander kümmerte sich noch in der Stunde der Hinrichtung vergebend um sie: "Alexander Schmorell beauftragte noch seinen Anwalt, dafür zu sorgen, dass seiner früheren Freundin , die ihn an die Gestapo ausgeliefert hatte, nach dem Sturz des Hitlerregimes nichts geschehen dürfe, falls sie zur Verantwortung gezogen werden sollte."

N. D. Nikolaeff-Hamazaspian legte immer wieder Zeugnis ab von dem Werk der "Weissen Rose", davon wie sie gemeinsam mit Alexander zur Beichte und zur Kommunion kamen in der russisch-orthodoxen Gemeinde. Er war bei der Verherrlichung des Märtyrers Alexander von München zugegen. Nunmehr entschlief er in München friedlich im Alter von 93 Jahren.

Die Beerdigung findet statt am Mittwoch 09.10. um 10:30 in der Aussegnungshalle des Friedhofs "Am Perlacher Forst". Die Grabstätte befindet sich nicht nur auf dem Friedhof in unmittelbarer Nähe unserer Kathedrale sowie der JVA-Stadelheim, der Hinrichtungsstätte seines Freundes, sondern auch im Feld 76, Reihe Nr. 1 - der gleichen Reihe, wo auch das Grab des Neumärtyrers Alexander liegt.
Wir glauben, dass das Gebet des hl. Märtyrers Alexander sich erfüllt und - so wie er es betend sagte - auch diese beiden Freunde sich nunmehr freudig im besseren Leben wiedersehen.
Ewiges Gedenken!