Treffen der Religionslehrer 2015

Samstag, den 09. Mai 2015 um 11:42 Uhr
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Religionsunterricht für orthodoxe Schülerinnen und Schüler in Bayern

Am Donnerstag der ersten Großen-Fasten-Woche (13./26.02.2015) fand im Konferenzsaal des Kulturzentrums in München an der Allerheiligen-Kirche des Patriarchats von Konstantinopel ein Treffen von Vertretern verschiedener orthodoxer Gemeinden in Bayern, der beiden großen christlichen Konfessionen in Deutschland sowie Vertretern der Stadt München und des Freistaates Bayern statt. Da das Thema der Tagung der orthodoxe Religionsunterricht an bayerischen Schulen war, waren von den Behörden in erster Linie jene Mitarbeiter anwesend, die für den Unterricht zuständig sind und für die Arbeit mit Migranten. Es waren auch orthodoxe Religionslehrer eingeladen. Unter anderen nahmen von der Gemeindeschule der Kathedrale der hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands Erzpriester Nikolai Artemoff, Mönchsdiakon Kornilij (Litwitschenko), Hypodiakon W. A. Bazanov, Mönch Josef (Bandmann) teil.

Im Jahr 1956 erhielt die Deutsche Diözese der Russischen Auslandskirche in Bayern das Recht, wie die anderen traditionellen Konfessionen in Deutschland, Katholiken und Protestanten, Religionsunterricht als schulisches Pflichtfach zu erteilen, so dass die Note für die Leistungen ins Schulzeugnis eingetragen wird. Das Fach Religionsunterricht kann auch als Leistungsfach zum Abitur gewählt werden.

Die Sitzung eröffnete der Vorsteher der gastgebenden Gemeinde Erzpriester Apostolos Malamoussis. Er begrüßte alle Anwesenden und gab als Leitlinie für die Begegnung die Stelle aus der Schrift an, in der Paulus zu den Römern sagt: „Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?“ (Röm. 10, 14). Das Symposium leitete der Jurist der griechischen Metropolie in Deutschland, Ludger Westrick, der auch die Grußworte von Metropolit Augustinos verlas.

Der Vortrag von Archimandrit Petros (Klitsch) der griechischen Kirche eröffnete die Sitzungsarbeit. Vater Petros beschrieb die Situation im Hinblick auf den orthodoxen Religionsunterricht (kurz: ORU) in Bayern. Sein Hauptgedanke war, dass es nötig ist, die Möglichkeiten des ORU in den Schulen selbst zu erweitern, d.h. dass die orthodoxen Religionslehrer in den Schulen selbst Eingang finden und unterrichten können. In Bayern sind etwa 23.000 orthodoxe Schülerinnen und Schüler gemeldet, aber nur etwa 200 von ihnen erhalten den Religionsunterricht in den Schulen selbst, weitere ca. 250 erhalten ihn in den Gemeinden als außerschulischen Unterricht. Und was für Letzteren gilt, gilt auch für den innerschulischen: Um den von der Verfassung garantierten schulisch-konfessionellen Religionsunterricht zu erhalten, müssen die Schülerinnen und Schüler meist weit in eine andere Schule fahren, aber was noch schlimmer ist – den Heimweg nach dem Nachmittagsunterricht oft sogar erst abends antreten. Das ist eine erhebliche Belastung, auch für die Eltern, und macht diesen Unterricht unattraktiv. Außer München, wo mit einem einzigen Lehrer auf diese Weise drei Schulen als Anlaufpunkte versorgt werden, wurde im Schuljahr 2014-2015 in Augsburg und Nürnberg entsprechend in je nur einer Schule pro Stadt eingerichtet. Und viel zu oft schenken die Schulleitungen und Lehrkräfte den Weisungen des Bayerischen Kultusministeriums keine Beachtung: Zwar gibt es detaillierte Beschreibungen und Zirkulare hierzu, aber diese Regelungen scheinen folgenlos in den schulischen Aktenordnern zu verschwinden, so als läge den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schulverwaltungen keinerlei Information vor – sogar über die Existenz des außerschulischen, ganz zu schweigen von der Möglichkeit der Einrichtung eines orthodoxen Religionsunterrichts in den Schulen selbst. In den Schulen wird den Eltern konsequent, „automatisch“ nur drei Möglichkeiten angeboten: „kath.“, „evang.“ – ansonsten nur: Ethik. Alternativlos! Viele orthodoxe Eltern haben daher noch nicht einmal von der Möglichkeit des ORU gehört. Aber wenn informierte orthodoxe Eltern dennoch von irgendeinem „orthodoxen Religionsunterricht“ zu sprechen beginnen (auch wenn er in der Gemeinde außerschulisch stattfindet), wird diese Variante oft zunächst von der Schulleitung vom Tisch gefegt. Es kostet dann einiges an Zeit und Arbeit, das Kind doch in den eigenen konfessionellen ORU schicken „zu dürfen“. Indes, nach den geltenden gesetzlichen Regelungen, wie dies im Vortrag auch unterstrichen wurde, dürften die Lehrer anderer Konfessionen orthodoxe Schülerinnen und Schüler eigentlich überhaupt nicht ohne Erlaubnis der zuständigen orthodoxen Diözese in ihren Unterricht aufnehmen. Solch offenkundiger Informationsmangel bei den Schulverwaltungen wurde in den Diskussionsbeiträgen ebenso heftig beklagt und mit Beispielen belegt – z.B. dauerte in diesem Schuljahr der „Kampf“ um die Zulassung eines Kindes zum außerschulischen ORU drei Monate.

Nach dem Referat von Archimandrit Petros (Klitsch) folgten andere Lehrerinnen und Lehrer, die von ihren Erfahrungen mit dem Unterricht zu Minderheits-Bedingungen berichteten. Vormittags nahmen an der Sitzung auch Schülerinnen und Schüler teil, die selbst den orthodoxen Religionsunterricht besuchen. Sie beschrieben ihre Bemühungen und  Schwierigkeiten und äußerten ihre Wünsche. So erfahren manche – wegen des Mangels an Information – erst in den letzten zwei Schuljahren (Klasse 11. und 12.) über die Möglichkeit des ORU, und müssen nacharbeiten, was andere schon seit der 1. Volksschulklasse oder ab der 5. Klasse des Gymnasiums durchgenommen haben. Die Schüler/-innen bekundeten ihr großes Interesse daran, ihre geistlichen Wurzeln kennen zu lernen.

Nach kurzer Mittagspause wurde die Tagung mit dem Vortrag des Sitzungsleiters, Dr. Ludger Westrick fortgesetzt. Als Jurist benannte er insbesondere die Rechtsgrundlagen, die das Recht der orthodoxen Christen auf die schulische Unterweisung bezüglich ihrer Religion bestätigen. Er unterstrich die Notwendigkeit, Zugang zu statistischen Daten über die Anzahl der orthodoxen Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Klassen zu erhalten. Nur so könne man entsprechend reagieren, personelle und weitere Ressourcen bereitstellen. Ohne Konkretisierung der statistischen Angaben ist eine Erweiterung des ORU nicht möglich. Derzeit bleibt aber die zu einem konsequenten Handeln benötigte statistische Information mit Hinweis auf den Datenschutz unzugänglich, obwohl die Rechtmäßigkeit dieser Einschränkung durchaus zweifelhaft ist.

Dr. Konstantinos Vliagkoftis wies in seinem Vortrag auf die Bedeutung des religiösen Faktors für die Integration von Migranten hervor. Er hob die rechtliche Gleichstellung der Vertreter/-innen der genannten Konfessionen hervor, was hinsichtlich der Orthodoxen in der Frage des schulischen Religionsunterrichts entsprechend Wirkung zeigen sollte.

Der Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Ministerialrat Heinz Peter Kempf bestätigte, die Orthodoxen hätten zwar das Recht auf orthodoxen Religionsunterricht, rief aber zu Pragmatismus auf: Laut Statistik betrage in den Schulen Bayerns der Anteil der orthodoxen Schüler/-innen nur 1,7%. Er erwähnte auch finanzielle Probleme, was die Organisation orthodoxer Religions-Stunden in den Schulen betrifft. Dabei versprach er allerdings, mehr Aufmerksamkeit der Information der Schulverwaltungen zu widmen.

Erzpriester Nikolai Artemoff bat in diesem Zusammenhang, die Schulleitungen auch intensiv über die Möglichkeit des außerschulischen ORU als Pflichtfach zu informieren – an einem solchen nähmen zur Zeit in der Münchner Kathedralkirche 134 Schüler teil. Zugleich wies Vater Nikolai in seinem kurzen Beitrag darauf hin, dass die Behandlung der „Weißen Rose“ ein Teil des Lehrplans ist. Er erinnerte an die Rolle eines „einstigen orthodoxen Schülers“ für die Geschichte Deutschlands: Alle vier Flugblätter, die unter dem Namen „Weiße Rose“ liefen, waren ja von nur zwei Studenten geschrieben, gedruckt und verbreitet worden. Einer der beiden war von Kindesbeinen an ein Mitglied unserer russisch-orthodoxen Münchner Gemeinde. Er war es, der den Namen „Weiße Rose“ prägte, welcher sich danach auf die gesamte Bewegung ausbreitete, die alle in Deutschland kennen. Die Bedeutung, die der – nunmehr als orthodoxer Zeuge Christi verherrlichte – heilige Märtyrer Alexander Schmorell für Deutschland hat, sollte zu Herzen genommen werden, auch im Hinblick darauf, dass Christ-Sein heutzutage weitgehend ein Anders-Sein bedingt, dessen weder wir selbst, noch unsere Kinder sich zu schämen brauchen.

Die Professoren der Fakultät für orthodoxe Theologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, K. Nikolakopoulos und A. Vletsis, hoben die hohe Qualifikation der hier ausgebildeten Religionslehrer hervor und riefen dazu auf, die Rechte der orthodoxen Minderheit nicht zu vergessen. Hierbei wurde besonders auf den Umstand hingewiesen, dass zwar die Lehrkräfte ausgebildet werden, diese aber bislang keine Perspektive haben, ihrer Qualifikation entsprechend zu arbeiten.

Im weiteren Verlauf des Symposiums hatten die anwesenden Lehrer/-innen die Möglichkeit Fragen zu stellen. In den Diskussionen wurde deutlich, dass die vorgewiesenen statistischen Daten die Situation nur ungenau widerspiegeln, da z.B. die Orthodoxen bei der Schul-Registrierung im Fragebogen aus den orthodoxen nur die „griechisch-orthodoxe Kirche“ vorfinden. Da die Formulierung enggefasst national ist, würden Georgier, Serben, Rumänen, Russen wohl vielfach „Andere“ ankreuzen. Hier sollte zunächst ein einheitlicher Fragebogen erstellt werden, in dem dann statt der ethnischen Bezeichnung  „Christlich-Orthodox“ stehen sollte. Darüber hinaus sollte in Rechnung gestellt werden, dass die Streuung der Orthodoxen auf dem Land sich von den Ballungszentren unterscheidet, wo der Prozentsatz der Orthodoxen wesentlich höher ist, so dass die Durchschnittszahl 1,7% nicht voll aussagekräftig ist.

Das Symposium, zu dem sich über 100 sehr verschiedener Vertreter auf dem Gebiet des Religionsunterrichts versammelt haben, war das erste seiner Art und daher wohl einzigartig, kann aber keineswegs den Anspruch erheben, „Berge versetzt“ zu haben. Dennoch ist diese Konferenz, ungeachtet der sich klar unterscheidenden Positionen, zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung. Gott gebe, dass weitere Schritte folgen.

Treffen der Religionslehrer 2013

Представители приходских школ приняли участие в деятельности круглого стола «Русская школа в Баварии: проблемы и решения» 25 июля в здании Генерального консульства России в Мюнхене состоялся третий тематический круглый стол организаций соотечественников. В этот раз темой обсуждения стали проблемы развития русских школ в Германии.На встречу были приглашены преподаватели Русского языка, руководители общественных организаций, специалисты,  работающие в детьми.

В начале встречи к собравшимся обратился вице-консул М.М. Мелех: он передал приветствие от Генерального консульства и рассказал о последних изменениях в сфере распределения полномочий государственных органов. В частности, он поведал, что поддержка русского языка не относится более к компетенции консульства, поскольку передано в ведении организации «Россотрудничество». Вела мероприятие председатель Баварского Совета соотечественников Елена Герцог.

С докладом о необходимых условиях для сохранения русского языка выступила матушка Ольга Михеева, которая представляла приходские школы Лансхута и Ингольштадта. Она поведала об опыте мигрантов предшествующих поколений и о собственном опыте воспитания детей в условиях оторванности от исторической родины. Матушка поделилась и радостным известием об открытии при приходе свят. Николая в Ландсхуте школы, где будут преподаваться Закон Божий и русский язык. До сих пор школа в Ландсхуте находилась в здании протестантской общины, кроме того отец Валерий Михеев давал уроки Закона Божия на дому.

Представитель старейшей в Баварии русской школы – Мюнхенской приходской школы им. Пушкина Вера Викторовна Стромова в своем докладе больше внимания уделила проблемам подростков. Она, в частности, говорила о необходимости развивать обмен школьниками, В настоящее время, по мнению, Веры Викторовны, именно молодежь оставлена без внимания организациями соотечественников: для детей существуют многочисленные школы, старшим поколением заняты клубы досуга.

О проблемах родителей детей от года да шести лет в своем докладе поделилась представитель клуба «русскоязычные мамы и дети» Ирина Иванова. Роман Найдич из Регенсбурга рассказал о своем опыте организации массовых мероприятий. В конце встречи, которая была наполнена не только обменом мнениями по текущим проблемам, но и конкретными предложениями, состоялась презентация первого выпуска журнала «Русская школа в Германии».

Участники круглого стола продолжили общение во время фуршета, данного от имени Генерального консула России в Мюнхене. Отрадно, что на общебаварском мероприятии было столько представителей именно приходских школ. Это показывает, образование детей и укорененность в русской культуре играет для зарубежных приходов Русской Православной Церкви значимую роль.

Treffen der Religionslehrer 2009

Am Freitag, den 24.07.2009 um 09:00 beginnt im Skit der Hl. Elisabeth (Buchendorf bei Gauting) das erste Treffen der Religionslehrer der Deutschen Diözese. Das Treffen dient dem Kontakt und dem Erfahrungsaustausch derer, die sich in Deutschland in verschiedenen Gemeinden um die religiöse Erziehung der Kinder kümmern.

Grundlage der Diskussionen des ersten Tages ist der von der Russisch-Orthodoxen Diözese in Deutschland vorgelegte und im September 2008 vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus angenommene Lehrplan Russisch-Orthodoxer Religionsunterricht G8 (achtjähriges Gymnasium). Dieser Religionsunterricht ist in Bayern bekanntlich ein Pflichtfach und die Noten werden in das Schulzeugnis eingetragen.

Der Lehrplan ROrth G8 wurde am 13. März 2009 von der Konferenz der orthodoxen Bischöfe in Deutschland zur Grundlage eines künftig für alle Orthodoxen in Deutschland gültigen Lehrplans gemacht. Das Kürzel des Staatsministeriums "ROrth" wird später entsprechend in "Orth" umgewandelt. Die Neubearbeitung erfolgt z. Zt. durch Archimandrit Peter Klitsch (Griechische Metropolie) und Erzpriester Nikolai Artemoff. Beide werden an der Tagung teilnehmen.

Am Samstag, dem 25.07. kommen Inokinja Vassa (Larin), die der Autor des ursprünglichen Lehrplans ROrth ist, und Nadeschda Wischnevsky, Schulleiterin am Otto-von-Taube-Gymnasium (Gauting) hinzu, um die am ersten Tag erarbeiteten Perspektiven zu vertiefen.

Am 26.07. ist ein Abschlusstreffen nach der Liturgie in der Münchner Kathedrale der hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands vorgesehen.

Anmeldung:
Anmeldungen sind noch möglich über Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. oder 089-6904295. Eine Empfehlung des jeweiligen Gemeindepriesters ist Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Veranstaltung. An künftigen Treffen und an dem Thema Interessierte mögen sich später melden.