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Kann eine Frau zum Gebet in die Kirche gehen, die Ikonen küssen und die heiligen Gaben empfangen, wenn sie "unrein" ist (d.h. während der monatlichen Periode)?

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Bereits im 3. Jahrhundert wurde dem heiligen Dionysios, dem Bischof von Alexandria (†265), eine ähnliche Frage gestellt, und er antwortete, er glaube nicht, daß Frauen in solch einem Zustand, "falls sie fromm und gottesfürchtig sind, es wagen würden, zum Heiligen Tisch zu treten oder den Leib und das Blut Christi zu berühren"; wenn man das Heiligtum empfange, müsse man rein sein an Seele und Leib. Er führt das Beispiel der blutflüssigen Frau an, die es nicht wagte, den Leib Christi zu berühren, sondern nur den Saum Seines Gewandes (Mt. 9, 20-22). In der weiteren Erläuterung sagt der heilige Dionysios, daß das Beten, in welchem Zustand auch immer, stets erlaubt sei(1). Hundert Jahre später antwortet Timotheos, ebenfalls Bischof von Alexandria (†385), auf die Frage "Kann eine Frau, mit der das für Frauen Übliche geschieht" zur Kommunion treten? – sie dürfe es nicht, solange diese Tage nicht vorüber seien und sie sich nicht gereinigt habe(2). Denselben Standpunkt vertrat auch der hl. Johannes der Faster (6. Jh.), der sogar eine Epitimie für den Fall vorschrieb, daß eine Frau in solch einem Zustand dennoch die "heiligen Geheimnisse zu sich genommen hat"(3).
All diese drei Antworten beweisen im wesentlichen ein und dasselbe, nämlich daß Frauen in diesem Zustand nicht zur Kommunion gehen dürfen.

Die Worte des hl. Dionysios, daß sie nicht "zum Heiligen Tisch treten" dürfen, bedeuten ja eigentlich die Kommunion zu empfangen, weil sich die Gläubigen ja nur mit dieser Absicht zu dem Heiligen Tisch begaben.
Ebenso denkt der ehrw. Nikodemos Hagioritos darüber, der sprach: "Nur denjenigen, die nicht rein an Seele und Leib sind, ist es verboten, sich dem Höchsten Heiligtum zu nähern, d.h. das Heiligtum zu empfangen, wie es etwa Frauen in ihrer monatlichen Reinigungsphase sind"(4). Das heißt mit anderen Worten, in alten Zeiten gingen alle Gläubigen zum Empfang der Kommunion in den Altarraum hinein und traten vor den Ehrwürdigsten Tisch, sogar die Frauen, wie Balsamon sagt: "Es scheint, daß im Altertum die Frauen in den Altarraum hineingingen und dort die Heiligen Gaben empfingen"(5). Dasselbe sagt auch Matthäus Blastar in seiner Syntagma: "Aber eine solche (Frau) wird jetzt nicht nur aus dem Altar, in den sie in alten Zeiten gehen durfte, sondern auch aus der Kirche und von dem Platz vor der Kirche vertrieben"(6).
Im Alten Testament, bei den Hebräern sonderte sich eine Frau, die Ausfluß hat, und zwar den monatlichen Blutfluß(7), von den übrigen ab, weil jede Berührung mit ihr in dieser Phase eine kultische und das Gebet betreffende Unreinheit für die anderen bedeutete (Lev 15,19). Dasselbe galt für die Zeitspanne von 40 Tagen nach der Geburt eines Kindes männlichen Geschlechtes und von 80 Tagen nach der Geburt eines Kindes weiblichen Geschlechtes (Lev 12, 2-5). Auch bei anderen Völkern des Altertums galt ein ähnliches Verhalten gegenüber Frauen in diesem Zustand(8).
Im Neuen Testament wird diese Frage etwas anders betrachtet. Keine physische Unreinheit macht uns moralisch und gebetsmäßig unrein. Wir, die wir von Gott erschaffen sind, so sagt der hl. Athanasios der Große, "haben nichts Unreines in uns. Denn wir beschmutzen uns nur dann, wenn wir Sünde begehen, die schlimmer als jeder üble Geruch ist. Und wenn eine natürliche Ejakulation passiert, dann müssen wir uns auch dieser mit dem übrigen unterwerfen...  aus naturgegebener Notwendigkeit heraus"(9).
Es ist verständlich, daß es besonders bei den aus dem Judentum kommenden Gläubigen nicht einfach war, die alttestamentliche Auffassung über die kultische Unreinheit der Frau schnell zu überwinden, umsomehr als auch Irrlehren verschiedener Häretiker aufkamen, die eine falsche Meinung über die Frau und in diesem Zusammenhang über die Ehe, Geburt usw. verbreiteten. So tadelt eine frühchristliche Textsammlung, die Apostolischen Konstitutionen, in scharfen Worten eine dieser Anschauungen, derzufolge sich der Heilige Geist während der Menstruation aus der Frau entfernt und ein unreiner Geist in sie einzieht, weshalb sie dann weder beten noch sich der Heiligen Schrift nähern, sie weder selbst lesen noch zuhören darf, wenn sie gelesen wird usw. Unter Anführung dieser falschen Lehre gibt der genannte Text den Frauen folgende Unterweisung: "Wende dich daher von eitlen Reden ab, o Frau, und erinnere dich stets Gottes, der dich geschaffen hat, und bete zu Ihm, denn Er ist dein und aller Herr. Befleißige dich in Seinen Geboten ungeachtet der physischen Reinigungsphase, ... Geburt oder Fehlgeburt(10), oder der körperlichen Unreinheit, denn eine derartige Achtsamkeit ist die Erfindung dummer Leute, die ohne Verstand sind. Denn weder das Begräbnis eines Menschen, noch tote Gebeine, noch der Sarg, noch irgendeine Speise, noch eine nächtliche Ejakulation können die menschliche Seele beschmutzen, sondern nur Ruchlosigkeit und Frevel gegen Gott und Unredlichkeit dem Nächsten gegenüber, d.h. List oder Gewalt oder irgend ein ungerechtes Verhalten ihm gegenüber, Ehebruch und Unzucht"(11).  Als er mit der falschen Lehre in Berührung kam, lehrte also auch der hl. Dionysios, gerade um die Gläubigen vor ihr zu schützen, in der angeführten Regel, daß Frauen immer beten dürfen, in welchem Zustand sie sich auch befinden mögen.
Auf jeden Fall bildete sich infolge der angeführten alttestamentlichen Lehre über die kultische Unreinheit der Frau während der Menstruation und ebenso aufgrund der Antworten der drei Bischöfe später die Ansicht heraus, daß Frauen in solch einem Zustand, sowie im Verlauf von 40 Tagen nach einer Geburt oder Fehlgeburt nicht zum Gemeinschaftsgebet in die Kirche gehen dürfen(12). Möglicherweise ist ein Grund für die Entstehung solch einer Meinung auch, daß die Kirche infolge einer plötzlichen Blutbefleckung verunreinigt werden könnte, so daß sie dann wieder geweiht werden müßte(13). Und vielleicht auch wegen des Geruches, welchen diese körperliche Materie beim Zerfall ausströmt. Zur Frage "Warum gilt nicht nur im Alten Testament, sondern auch nach den Worten der Väter die monatliche Regel der Frau als unrein?"  führt der ehrw. Nikodemos Hagioritos drei Gründe an:
1.Wegen der volkstümlichen Auffassung, der zufolge die Leute all das, was durch verschiedene Organe als dem Körper unnötige oder überflüssige Materie ausgeschieden wird, als etwas Unreines betrachten, wie zum Beispiel den Ausfluß aus Ohren und Nase, den Auswurf beim Husten usw.
2. All das wird als unrein bezeichnet, weil Gott durch das Körperliche das Geistige, d.h. das Moralische lehrt. Wenn schon das Physische, das unwillentlich geschieht, unrein ist, wie schmutzig sind dann erst die Sünden, die wir aus unserem eigenen Willen tun.
3. Gott nennt die monatliche Periode der Frauen unrein (und das ist wahrhaftig der einzige und der Hauptgrund), um den Männern den Beischlaf mit ihnen zu verbieten, wenn sie ihre Monatsregel haben – wie Theodoritos sagt, in gewisser Weise wegen der Würde des Mannes und aus Respekt vor der Frau, wie Isidor (Pelusiotos) sagt, sowie um der Achtung des Gesetzes und der Natur willen, wie Philon sagt, aber hauptsächlich und zuvorderst aus Sorge um die Nachkommenschaft, der Kinder wegen"(14).
Wir sahen, daß den Worten Blastars zufolge die Frauen im Altertum in diesem Zustand in den Altarraum gingen, um die Kommunion zu empfangen. Daß sie (oder vielleicht einige von ihnen) in die Kirche kamen und zur Heiligen Kommunion traten, wird indirekt auch durch Fragen, die dem hl. Dionysios und Timotheos gestellt wurden, bewiesen. Aber auch später, als eine Bestimmung darüber erfolgte, daß sie dann nicht kommunizieren dürfen, kamen sie in die Kirche zum Gebet, wie der Kanoniker Balsamon (12. Jh.) zu verstehen gibt, wenn er sagt, daß die Frauen besonders in den Frauenklöstern während ihrer monatlichen Periode in die Kirche gingen, und insofern sie nicht kommunizieren durften, in der Vorhalle stehen blieben und zu Gott beteten(15). Er war dagegen und nicht damit einverstanden, daß sie beim Gottesdienst anwesend waren und in der Vorhalle standen, weshalb er sagt, es gehöre sich für sie überhaupt nicht, in den Umkreis der Kirche zu kommen(16). Denselben Standpunkt vertrat auch Matthäus Blastar, wie wir bereits darlegten. Eine ähnliche Haltung findet man in der Regel 64 des Nomokanons im Großen Ritual (Trebnik). Von den Liturgikern sagt S. Bulgakov, daß den kirchlichen Regeln (ohne Nennung welcher) zufolge "die Frau während der monatlichen Periode oder in der Zeit nach der Niederkunft nicht in die Kirche kommen und die Kommunion empfangen darf"(17). Seinen Standpunkt wiederholen wörtlich Erzpriester V. Nikolaevi¡c und Prof. Dr. L. Mirkovi¡c, die auf die zweite Regel des hl. Dionysios und auf die siebte Regel des Timotheos von Alexandria verweisen(18).
Unserer Ansicht nach sind diese persönlichen Auffassungen Balsamons und der angeführten Autoren oder die Meinungen ihrer Zeitgenossen über dieses Thema von keiner höheren Autorität bestätigt worden, wie etwa einem Ökumenischen Konzil oder einem Örtlichen Konzil, weshalb sie nicht als die Position der gesamten orthodoxen Kirche angesehen werden können. Umsomehr, als bekannt ist, daß die Kirche in der Frühzeit den noch nicht Getauften (Katechumenen) erlaubte, in der Vorhalle zu stehen, ebenso wie den Büßern gewisser Stufen, d.h. denjenigen Christen, die nach der Taufe in der Zeit der Verfolgungen wieder abfielen und sich von Christus lossagten oder die Mord, Ehebruch und andere schwere Verbrechen begangen hatten, "damit sie – wie der hl. Symeon von Saloniki sagt – durch Hören und Sehen am Göttlichen teilhaben, durch ihre Zunge den Glauben bekennen und gottesfürchtige Worte singen"(19).
Es kann unmöglich sein, daß die Kirche mit Frauen im Zustand der monatlichen Reinigung strenger verfahren würde als im Hinblick auf moralische Verbrecher, und ihnen nicht erlauben würde, durch Hören und Sehen "am Göttlichen teilzuhaben", den Glauben zu bezeugen und gottesfürchtige Worte zu singen. Das würde auch den Gesichtspunkt des hl. Nikodemos Hagioritos bestätigen, der mit Bezugnahme auf eben diesen Balsamon sagt, daß die Frauen in dieser Zeit Gebete verrichten können, "sei es nun in ihrem eigenen Haus oder in der Vorhalle der Kirche, indem sie zu Gott beten und von Ihm Hilfe und Erlösung erbitten"(20).
Daher meinen wir, daß man aus der angeführten Regel des hl. Dionysios mit Gewißheit nur schließen kann, daß eine Frau während der Menstruation nicht zur Kommunion gehen darf. Der Hinweis, daß Frauen immer beten sollen, im einen wie im anderen Zustand, bedeutet vor allem, meine ich, daß man ihnen nicht verbieten solle, in die Kirche zu kommen. Dies umsomehr, als er das Beispiel der blutflüssigen Frau aus dem Evangelium anführt, die zum Herrn kam und den Saum Seines Kleides berührte, jedoch nicht Seinen Körper, was für den hl. Dionysios als Beweis dafür dient, daß während der Menstruation die Kommunion nicht empfangen werden sollte. Noch entschiedener könnte man dies aus der Angabe der erwähnten frühchristlichen Schrift, den Apostolischen Konstitutionen, schließen, wo ebenfalls das Beispiel der blutflüssigen Frau angeführt wird und unterstrichen wird, daß der Heiland sich über diese ihre Handlung "nicht entrüstete und sie auch nicht beschuldigte, sondern sie im Gegenteil heilte und sprach: Dein Glaube hat dich gerettet"(21). Dieses Verhalten des Heilands zeigt uns eindeutig, daß "die physische Reinigungsphase Gott nicht zuwider ist, denn Er selbst gab sie den Frauen einmal in 30 Tagen gemäß ihrer Leiblichkeit, und sie werden körperlich schwach und sitzen gewöhnlich zu Hause". Schließlich wendet sich die Textsammlung an die Männer und schreibt ihnen vor: "Die Männer sollen sich während der körperlichen Reinigungsphase bei den Frauen nicht eingehen, wegen der Nachkommenschaft. Denn das Gesetz schreibt vor: Zur Frau, wenn sie  en aphedro ist, gehe nicht ein, und komme auch nicht mit Schwangeren zusammen. Denn das geschieht nicht um der Geburt eines Kindes willen, sondern zum Genuß. Aber es gebührt sich nicht, daß der Gott Liebende gleichzeitig ein Liebhaber körperlicher Lust sei"(22).
Kein Zweifel, dem hl. Dionysios und den Apostolischen Konstitutionen diente als Leitgedanke in dieser Frage das Evangeliumsereignis und das Verhalten des Herrn zur blutflüssigen Frau, und auch wir sollten uns daran orientieren. Da die blutflüssige Frau nach dem Gesetz Mose unrein war und sich niemandem nähern durfte (Lev 15, 25), hat die Art und Weise, wie sich der Heiland ihr gegenüber verhielt, eine besondere Bedeutung für uns: 1) der Umstand, daß die Frau nicht den Körper Christi, sondern den Saum Seines Gewandes berührte; 2) daß sie dieses nicht irgendwo alleine tat, sondern inmitten der Volksmenge, die sich um Ihn geschart hatte; und 3) daß sie der Herr sie wegen ihrer Handlung, obwohl sie dem Gesetz zufolge unrein war, weder von Sich, noch aus der Gesellschaft verwies, sondern ihren Glauben lobte und sie heilte.
Bei der Auslegung dieser Begebenheit kann man bei den einzelnen heiligen Vätern und Kirchenschriftstellern dieselbe Vorgehensweise erkennen. Nach Origenes heilte der Herr die Blutflüssige, "um zu zeigen, daß kein Mensch, der ohne Verschulden mit einer Krankheit behaftet ist, unrein vor Gott ist, indem er sie aufrief, das vorbildhafte Gesetz umzusetzen in die geistliche Schau. Er nennt sie Tochter, denn sie ist es geworden durch den Glauben. Ebendeshalb wurde sie geheilt, denn sie hörte die Worte: Dein Glaube hat dich gerettet(23). Dem heiligen Johannes Chrysostomos zufolge näherte sich die Blutflüssige Christus nicht mit Kühnheit, denn "sie schämte sich ob ihres Leidens, da sie sich dessentwegen für unrein hielt. Denn wenn schon eine, die in der Monatsreinigung war, für unrein galt, dann konnte sie, die an einer solchen Krankheit litt, dies noch viel eher glauben. Denn vor dem Gesetz galt dieses Leiden als große Unreinheit"(24). In der weiteren Auslegung führt der hl. Johannes auf die Frage "Warum tut Christus ihre Heilung vielen kund?" die folgenden Gründe an: "Erstens, um der Frau ihre Furcht zu benehmen, damit sie nachher nicht von Gewissensbissen gequält würde, als hätte sie die Gnade der Heiligung gleichsam gestohlen und so voll Angst dastünde. Zweitens, wollte er sie eines Besseren belehren, da sie glaubte, sie könne vor ihm verborgen bleiben. Drittens, wollte Er, daß alle ihren Glauben sähen, und sie so für andere zum Beispiel würde. Auch gibt Er ihnen durch den Beweis seiner Allwissenheit kein geringeres Wunder zu schauen, als durch die Heilung des Blutflusses"(25).
Folglich stellt Er sie nicht als unrein bloß, sondern beruhigt sie und stellt ihren Glauben als ein Beispiel vor, was auch Zigaben bekräftigt: "Fürchte dich weder vor Mir noch vor dem Gesetz, denn du hast dich um des Glaubens willen genähert und nicht wegen der Mißachtung (des Gesetzes)"(26).
Im Geist der angeführten Betrachtungsweise des Evangeliums und der Kanoniker meine ich daher, daß die Monatsreinigung der Frau sie nicht im rituellen Sinne und was das Gebet betrifft, unrein macht. Diese Unreinheit ist nur physiologisch, körperlich, ebenso wie es Aussonderungen aus anderen Organen sind. Auch unabhängig von diesem Vorgang muß die Frau, ebenso wie alle anderen Gläubigen, sich bestens bemühen, physisch rein zum Gemeinschaftsgebet und umsomehr zur heiligen Kommunion zu kommen(27). Aber noch mehr muß sie sich um die Reinheit der Seele bemühen, um den Schmuck des verborgenen Menschen des Herzens in der Unvergänglichkeit des sanften und stillen Geistes, was köstlich vor Gott ist (1 Petr 3,4).
Abgesehen davon meinen wir – da die heutigen hygienischen Mittel effektiv verhindern können, daß durch einen unversehenen Blutausfluß die Kirche verunreinigt wird, und auch den Geruch von dem ausgetretenen Blut neutralisieren –, daß auch von dieser Seite her gesehen eine Frau während der Monatsreinigung mit der erforderlichen Vorsicht und mit dem Einsatz entsprechender hygienischer Maßnahmen in die Kirche kommen, die Ikonen küssen, Antidoron und geweihtes Wasser entgegennehmen kann, ebenso wie sie im Chor mitsingen darf. In diesem Zustand sollte sie jedoch nicht zur Kommunion gehen, oder die Taufe empfangen, falls sie ungetauft ist. Aber wenn sie in der Krankheit dem Tode entgegensieht, kann sie sowohl die Kommunion als auch die Taufe empfangen (Bulgakov, S. 1144). Nach einer Niederkunft muß man sich, was die notwendigen Gebete zum Betreten der Kirche und zur Einführung des Neugeborenen betrifft, auch weiterhin an die Vorschriften des Großen Rituals (Trebnik) halten.

Anmerkungen

1. Regel 2 der Orthodoxen Kirche mit den Erläuterungen von Nikodim, Bischof von Dalmatien und Istrien. Bd. II, Übersetzung aus dem Serbischen ins Russische. St. Petersburg, Ausgabe der St. Petersburger Geistlichen Akademie, 1912; ASTHR, AQINA, 1970, 547.
2. Regel 7, Bischof Nikodim, op. cit., S. 483; S. 669.
3. Regel 28, Bischof Nikodim, op. cit., S. 483.
4. Pidavlion, S. 549. Skaballanovic weist darauf hin, daß in der frühchristlichen Textsammlung Testamentum Domini nostri Iesu Christi die Rede davon ist, daß es "kirchlichen Witwen" nicht erlaubt war, während der Monatsreinigung "zum Altar zu treten" (Njkrjdsq Nbgbrjzß. R¡tdß, 1910, n. @, cnh. 94).
5. Athener Syntagma  (Suvntagma twn qeivwn ierwn kanovnwn ktl. upo; G. A. Ravllh kai; M. Potlh.) AQINA, 1854, Bd. @_, 9.
6. Ebenda, 8. Bd. IV, S. 106, Vgl. Ukfczbr CGW 1979 u., cnh. 46.
7. Im griechischen Text: ejn afevdrw/ – in der russischen Übersetzung des genannten Werkes von Bischof Nikodim wird erklärt (Bd. 2, S. 327), daß das Wort afedron nicht nur die Monatsreinigung bedeutet, doch nach der Auslegung von Zonaras zu dieser Regel "wurde dieser Begriff aus dem hebräischen Leben übernommen, und zwar: Die hebräischen Frauen wohnten, wenn sie sich in der Monatsreinigung befanden, abseits und verkehrten mit niemandem im Verlauf von sieben Tagen, woher auch der Begriff en afevdrw rührt, der zeigt, daß die Frauen in diesem Zustand als unreine (wi akaqavrtoui) abgesondert "von den Sitzen" (apo; thi edrai) mit anderen waren.
8. Vergl. Cajkanovic, Mythos und Religion bei den Serben, Belgrad, 1973
9. Sendschreiben des hl. Athanasios des Großen, Bischof von Alexandria, an den Mönch Ammun, Bischof Nikodim, op. cit., S. 354.
10. Selbstverständlich ist hier die Rede von der unfreiwilligen Unterbrechung der Schwangerschaft.
11. Buch VI, Kap. ÜÜÜ_@@, Ausg. BIBLIOQHKH ELLHNWN PATERWN, AQINA, 1955, Bd.. II, S. 113, 114.
12. Was auch in die gottesdienstlichen Bücher Eingang fand und Anlaß zu besonderen Gebeten gab: Gebete für die Frau, die geboren hat, nach vierzig Tagen. Aber auch hier geht es um ihre Reinheit im Hinblick auf die Kommunion: Deine Magd reinige von aller Sünde und von aller Verunreinigung, ... auf daß sie ungerichtet Deine Heiligen Geheimnisse empfangen möge (erstes Gebet). Wasche ihren körperlichen und ihren seelischen Schmutz ab, ... mache sie würdig zur Teilhabe an Deinem ehrwürdigen Leib und Blut (zweites Gebet).
13. Vgl. Ritus der Öffnung und der Reinigung der Kirche, die... durch menschliches Blut beschmutzt wurde, L. Mirkovic. Liturgikon, Belgrad 1967, II, 2, S. 227.
14. Pidavlion, S. 548.
15. Balsamon, op. cit.
16. Op. cit. Bd. IV, S. 8.
17. S.V. Bulgakov, Handbuch für Kleriker, Charkov, 1913, S. 1144.
18. "Praxis für Priester", Zemun 1910, II, S. 26, L. Mirkovic, Liturgikon, Belgrad 1967, II, 2, S. 72.
19. P. gr. Bd. 155, col. 357.
20. Pidavlion, S. 549.
21. Op. cit. S. 115.
22. Ebenda.
23. Auszüge in der Ausg. BIBLIOQHKH ELLHNWN PATERWN, AQINA, 1958, Bd. CII, S. 286.
24. Werke  unseres heiligen Vaters Johannes Chrysostomos, Erzbischof von Konstantinopel, Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus, Bd. II, Kempten und München, Kösel Verlag.
25. Ebenda, S. 341.
26. P. Trembelas, Upovmnhma eii to kata Loukan Euaggevlion, AQHNA, 1952, S. 267.
27. Diese Forderung der Reinheit von Körper und Seele für die heilige Liturgie erinnert uns an das Händewaschen des Priesters vor der Proskomedie, und dasjenige des Bischofs nach dem Anlegen des Ornats und besonders während des Cherubimgesangs an der königlichen Pforte. Der. hl. Kyrill von Jerusalem sagt, daß dies "nicht zum Abwaschen physischen Schmutzes geschieht,... nicht aus diesem Grund. Denn mit körperlicher Verunreinigung würden wir ohnehin nicht in die Kirche gehen. Sondern die Waschung bedeutet, daß wir uns von allen Sünden und Freveln reinigen müssen" (Fünftes mystagogisches Wort. Von unserem heiligen Vater Kyrill, Erzbischof von Jerusalem, Katechetische und mystagogische Homilien, Ausg. BIBLIOQHKH ELLHNWN PATERWN, AQINA, 1969, Bd. XXXIX, S. 258.).
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