Predigt zur Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin

Donnerstag, den 03. September 2015 um 22:07 Uhr
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Troparion, 4. Ton
Deine Geburt, Gottesgebärerin, Jungfrau, verkündete Freude der ganzen Welt,
denn aus Dir ist aufgestrahlt die Sonne der Gerechtigkeit: Christus, unser Gott.
Er löste den Fluch und gab den Segen, und da er den Tod überwand, verlieh er uns das ewige Leben.

21. September 2020 - GEBURT DER ALLERHEILIGSTEN GOTTESGEBÄRERIN UND JUNGFRAU MARIA.

Als sei Gott von der Erde vertrieben. Gott ist von uns Menschen von der Erde vertrieben, von unserer ersten Urmutter Eva. Die Allerheiligste Gottesgebärerin bringt Gott in die Welt zurück.  Das ist eine große Freude. Ihr heutiges Troparion berichtet uns von dieser großen Freude und dieser großen Wahrheit.
Die Geburt der  Allerheiligsten Gottesgebärerin, heißt es in dem Troparion, «verkündete der Welt Freude», der ganzen Welt. Warum? Weil mit Ihr tatsächlich der Herr Christus in diese Welt kam! Er wurde um ihretwillen und durch sie Mensch und gab uns all das, was Er als Gottmensch uns schenken konnte: gab uns alle Freuden des Paradieses auf die Erde und auf der Erde, die wegen unserer Sünden zur Hölle geworden war; nicht irgendwelcher anderer wegen, nicht der Sünden des Teufels wegen oder seiner schwarzen Engel, sondern wegen des Menschen, denn der Mensch war in einem unsagbaren Fall gefallen. Und die  Allerheiligste Gottesgebärerin gebar durch die Geburt des Herrn Christus die Rettung der Welt. Daher haben wir in der Orthodoxen Kirche so viele Gebete, so viele Gesänge an die Allerheiligste Gottesgebärerin.

Kein Ende gibt es für die Gesänge zu Ihrem Ruhm, zum Ruhm Ihres großen Werkes, Ihres sündlosen Lebens. Wahrhaftig hat Sie uns das Heilmittel gegen den Tod gebracht, und eben dies ist das größte Bedürfnis und die größte Frohbotschaft für alle menschlichen Wesen. Der Tod ist der Schrecken über allen Schrecken, die Gottesmutter aber hat Gott geboren! Heute heißt es im Troparion, dass «die Freude der ganzen Welt aufleuchtete», denn geboren wurde die, die den Sieger über den Tod gebar, den Herrn Christus! Ja, nur Sie, die Sündlose, nur Sie, die «Allreine», die ganz Reine, «die Reiner als die Cherubim und Seraphim», brachte diese große Freude uns allen  Menschen auf der Erde, den Menschen, die Gott von der Erde vertrieben. In dieser Welt gibt es viele Krankheiten, aber die schlimmste Krankheit ist der Tod. Die  Allerheiligste Gottesmutter erscheint eben hier als wahrer Arzt, der vom Tod heilt, denn sie heilt von der Sünde, heilt von allem Dämonischen und führt den Menschen zu Gott zurück. Tatsächlich, Sie hat Gott in dieser Welt und in den Menschen, in beide, angesiedelt.

Was ist die Heilige Kommunion?  Die Heilige Kommunion ist endlose Freude... Die Heilige Kommunion ist die Einführung des Herrn Christus in unsere sündigen und gefallenen Seelen, Seine Einführung in diese Welt. Durch die Heilige Kommunion empfangen wir den Auferstandenen Herrn Christus. Deshalb ist die  Allerheiligste Gottesmutter wirklich «herrlicher als alle Cherubim und Seraphim»; ohne Sie gäbe es unsere Rettung nicht, ohne Sie gibt es weder Paradies noch Himmel. Ohne Sie gibt es kein Heilmittel gegen den Tod, Sie aber gibt uns das sicherste Heilmittel gegen den Tod, da Sie den Heiland gebar und uns Seines Heiligen Leibes und Seines Heiligen Blutes würdigte, der Kommunion und des Lebens mit  IHM und in IHM und durch IHN. Daher können die menschlichen Wesen auf der Erde die Allerheiligste Gottesmutter niemals genügend verherrlichen, niemals genügend Ihr Werk beschreiben, Ihr sündloses Leben, niemals Sie beschreiben, Die uns das Paradies gab.

Wo aber ist das Paradies? Das Paradies ist im Herrn Christus. Wenn du IHN in dich einbringst, sei es durch die Heilige Kommunion oder jegliches große oder kleine Gebet, ja, dadurch vertreibst du aus dir jegliche Sünde. Hinter der Sünde aber steht immer die Hölle,  hinter der Sünde steht immer der Teufel. Die  Allerheiligste Gottesmutter hat uns durch Sich das beste Beispiel dafür gegeben, wie man dem Herrn Christus dient, wie man Gott dient. Man dient einzig durch ein vollkommenes sündloses Leben. Daher gibt es nie ein Ende für unsere Buße auf der Erde, denn immer lauern uns unreine Geister auf, die aus unserem Wesen alles Paradiesische, alles Göttliche austreiben, und die Sünde und alles Höllische einführen.

Und du, wenn du beim Gebet an die Allerheiligste Gottesmutter stehst, tatsächlich was tust du? Du trägst Gott in dich hinein, und wenn Er in dich eintritt, vertreibt Er jegliche Sünde, jegliche Finsternis. Ja, der Herr Christus, hat uns durch den Geburtstag der Allheiligen Jungfrau diese große Freude gebracht, die Freude des Weltalls, und diese Medizin, das allwirksame Heilmittel gegen den Tod. Denn es gibt keine Freude, wenn der Tod unsere letzte Station ist. Es gibt keine Freude in dieser Welt, wenn der Tod nicht besiegt wird. Das aber hat der Herr vollbracht. Ihn aber hat für diese Tat die Allerheiligste Gottesmutter geboren. Deswegen gibt es niemals ein Ende für unsere Dankbarkeit ihr gegenüber, und niemals können wir aufhören, zu Ihr zu beten. Sie ist immer unsere ganze Hoffnung, immer unsere Beschützerin, immer unsere Erlöserin von jeder Sünde, und das heißt auch von jedem geistlichen Tod.

Und indem wir heute die Allheilige Gottesmutter verherrlichen, heilen wir in ihrer Geburt tatsächlich uns selbst vom Tod, heilen uns von allem Tödlichen, heilen uns von Sünde und Leidenschaften und erstehen so vom Tod auf und besiegen jeden Tod. Denn die Allheilige Gottesmutter führte uns von Tugend zu Tugend, von Glaube zu Liebe, von Liebe zu Barmherzigkeit, von Barmherzigkeit zum Fasten und zu allen anderen Tugenden, so dass auch wir alles Tödliche in uns besiegen und dem Herrn Christus dienen,  Der um unserer willen Mensch wurde, unserer willen den Tod auf Sich nahm, um uns aufzuerwecken und uns Kräfte des Sieges über alles Tödliche zu verleihen; das bedeutet, über alles, was uns von Gott trennt, was uns vom Herrn Christus trennt. Denn die Allheilige Gottesmutter führt jeden von uns auf den Weg der Rettung, auf den Weg der großen Freude, die sie uns heute brachte, damit wir sie verdienen, soweit wir sie verdienen können, durch unsere asketischen Werke, durch unsere Gebete, seien sie noch so schwach und ohnmächtig, damit wir das Himmelreich verdienen, wegen dessen der Herr eben in diese Welt kam, um es uns zu schenken; damit wir es durch unser ganzes Leben verwirklichen, damit wir noch hier auf der Erde durch den Himmel leben und dem Herrn Christus dienen, und das können wir immer mit Erfolg nur, wenn wir von der Allheiligen Gottesmutter geführt werden, Der Ehre und Ruhm gebührt, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Predigt zur Geburt der Allerheiligsten Gottesgebärerin. Archimandrit Justin (Popovič)
1964 im Kloster Celije.

Kondakion, 4. Ton
Joachim und Anna wurden von der Schmach der Kinderlosigkeit,
Adam und Eva von der Verwesung des Todes befreit, in Deiner heiligen Geburt, Allreine.
Diese feiert Dein Volk, von der Missetaten Schuld erlöst, und ruft Dir zu:
Die Unfruchtbare gebar die Gottesgebärerin und Nährerin unseres Lebens.