Ordnung des Mysteriums des heiligen Öles

Donnerstag, den 19. März 2015 um 11:44 Uhr
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Über das Sakrament der Ölweihe (Krankensalbung) aus einem Brief des heiligen Antonius von Optina

Leider fürchten so manche in unserer Zeit das Sakrament der Ölweihe, weil sie es als letzte Lösung ansehen, als einen Vorboten des Todes. Indes, es ist durch die Heiligen Apostel eingesetzt worden zur Heilung von allen Krankheiten und zur Bewahrung vor dem Tod, was ich auch selbst erlebt und erfahren habe, weil durch die Ölweihe, die ich unwürdiger spenden durfte, an die 20 Personen von schweren und unheilbaren Krankheiten befreit wurden. Darunter war auch der Staretz Leonid, dem ich wohl fünfmal das Sakrament der Krankensalbung gespendet habe, sowie viele andere.

Daher seien auch Sie, meine Liebe, um Gottes willen nicht argwöhnisch, denn die heilige Kirche ist eine kinderliebe Mutter, und durch ihre Sakramente tötet sie nicht, sondern macht uns lebendig, tröstet uns, heilt und rettet. Und wenn Sie jetzt in N. wären, dann würde ich hineilen und mit ihnen darüber sprechen. Im übrigen habe ich die feste Hoffnung, dass sie bei guter Gesundheit zurückkehren werden, worum ich unseren Herrn und Gott stetig bitten werde.

Sehr nützlich, heilsam und rettend ist für den Menschen auch die Teilnahme an den Heiligen und lebenspendenden Geheimnissen des Leibes und des Blutes Christi. Aber auch hier gibt es bei einigen weltlichen Menschen durchaus unvernünftige Vorurteile: man solle doch mit so etwas den Kranken ja nicht erschrecken… Als ob Christus käme, um Kranke zu erschrecken – welch ein Wahnsinn! Er ist unser Erlöser, der Quell der Heilungen und der liebste Tröster in allen unseren Leiden, den seelischen wie den körperlichen. Und deshalb, meine Liebe, treten sie inbrünstig, mit Glauben, Liebe und Gottesfurcht heran zu diesem Quell der Unsterblichkeit, und schmecken sie seine Güte.

Film: Sakrament der Ölweihe in München

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Ordnung des Mysteriums des heiligen Öles oder Sakrament der Krankensalbung

gesungen von sieben Priestern, die in der Kirche oder im Hause versammelt sind.


Die heilige Ölung wird in der Versammlung, das heißt in der Kirche, vollzogen, wenn der Kranke sein Lager verlassen kann, oder zu Hause inmitten des versammelten Volkes. Die Kirche wünscht auch, daß die Vollziehung des Sakramentes der Ölung von einer Versammlung von Priestern geschehe; die vollständige Versammlung muß aus sieben Priestern bestehen, wie auch die Überschrift dieses Ritus zeigt. Dieser Zahl 7 entsprechen die sieben Lesungen aus Apostel und Evangelium, sieben Gebete und sieben Salbungen; das entspricht zeichenhaft den sieben Gaben des Heiligen Geistes und geschieht im Hinblick auf die sieben Gebete und Verbeugungen, mit denen der Prophet Eliseus ein Kind auferweckte (4 Kön 4,35), zur Nachahmung der Zahl der Gebete des Propheten Elias, mit denen er den Himmel auf dreieinhalb Jahre verschloß (3 Kön 18,43), gemäß dem siebenmaligen Untertauchen des Naaman im Jordan, wodurch er gereinigt wurde (4 Kön 5,14). Aber die Kirche erlaubt die Vollziehung der Ölung auch drei oder zwei Priestern, im Notfalle auch einem, aber unter der Bedingung, daß er dieses Sakrament vollziehen möge im Namen einer Versammlung von Priestern, und daß alle Gebete gesprochen werden. Dieses Sakrament wird nur Kranken erteilt; gemäß der Belehrung des heiligen Apostels Jakobus (5,14—15) und der Vorschrift des Nomokanons 163 und durch die dem Priester nach der Weihe übergebenen bischöflichen Grammata ist es verboten, es an Gesunden, und durch Nomokanon 164, an Verstorbenen zu vollziehen. Falls aber der Kranke nach Empfang des Sakramentes stirbt, so wird der Rest des Öles oder Weines kreuzweise über die Leiche gegossen; das wird auch getan, falls er gesund wird und später stirbt. Sonst wird es in den Öllampen verbrannt.

2 Die heilige Ölung, keineswegs »Letzte Ölung«, wird auch an den geistig Kranken vollzogen, zum Beispiel in der großen Woche. Die Körner des Weizens sind Sinnbilder des Keimes neuen Lebens - also der Genesung - des Lebens nach dem Tode des Leibes - der Auferstehung (Jo 12,24; 1 Kor 15, 36-38). Das Öl, welches in das Gefäß gegossen wird, ist das äußere Zeichen der Gnade der Genesung (Mk 6,13), der Wein ist das Zeichen des Blutes Christi, das am Kreuze zur Erlösung der Menschen vergossen ward: Die Mischung von Wein und Öl erfolgt zur Nachahmung der Heilung, die der Samariter an dem Kranken vornahm (Lk 10,34).

Paraklisis oder Tröstung des Kranken

Auf einem Tisch liegt das heilige Evangelium und ist eine Schüssel mit Weizen gestellt. Auf den Weizen wird ein leeres Ölgefäß gestellt, in welches Öl und Wein gegossen wird; ringsherum werden sieben mit Baumwolle umwundene Zweige zur Salbung gesteckt, und allen Priestern werden Kerzen gegeben. Mit dem Phelonion angetan, stehen die Priester rund um den Tisch; der erste von ihnen nimmt ein Rauchfaß mit Weihrauch und beräuchert das auf dem Tisch stehende Öl ringsherum sowie auch die ganze Kirche und das ganze Haus und alle Anwesenden. Dann bleibt er vor dem Tisch stehen, das Gesicht gegen Osten gewendet, und spricht die

P (Prister) Gesegnet unser Gott, allezeit, jetzt ...
Eingangsgebete…
Kommt, lasset uns anbeten! (3mal),

Psalm 142
O Herr, höre auf mein Gebet, vernimm mein Flehen, in Deiner Treue, in Deiner Gnade erhöre mich! Gehe nicht ins Gericht mit Deinem Knechte; kein Lebender ist ja vor Dir gerecht. Denn der Feind trachtet mir nach dem Leben; er tritt mich zu Boden, zer¬malmt mich, legt mich in Finsternis gleich ewig Toten. Und mein Herz in mir will verzagen, mein Herz erstarrt in der Brust. Ich gedenke vergangener Tage, ich sinne nach über all Dein Tun und erwäge das Werk Deiner Hände. Ich breite meine Hände aus zu Dir; meine Seele verlangt nach Dir wie lechzendes Land. Erhöre mich bald, o Herr, mein Geist verzehrt sich; verbirg Dein An¬gesicht nicht vor mir, daß ich nicht denen gleich werde, die zur Grube fahren. Laß mich früh Deine Gnade hören, denn ich ver¬traue auf Dich. Tue mir kund den Weg, den ich gehen soll, denn zu Dir erhebe ich meine Seele. Errette mich vor meinen Feinden, o Herr! zu Dir nehme ich meine Zuflucht. Lehre mich Deinen Willen tun, denn Du bist mein Gott; Dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn. Um Deines Namens willen, o Herr, erhalte mich! in Deiner Treue führe ich meine Seele aus der Not. In Deiner Güte vertilge meine Feinde und laß umkommen alle, die mich be¬drängen; denn ich bin Dein Knecht. In Deiner Gnade erhöre mich, in Deiner Gnade erhöre mich, Herr. Gehe nicht ins Gericht mit Deinem Knechte.
Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn. Ehre dem Vater... Jetzt und immerdar... Alleluja, alleluja, alleluja. Ehre Dir, o Gott.

D (Der Diakon) spricht die kleine Ektenie:
Wieder und wieder ...,
P Denn Dir gebühret alle Herrlichkeit....
V (Volk/ Chor) Amen.
Darauf wird gesungen: Alleluja (Ton 8).
1: Herr, strafe mich nicht in Deinem Grimm, und in Deinem Zorn züchtige
mich nicht!
2: Erbarme Dich meiner, Herr, denn ich bin schwach!
Darauf die Troparien: Erbarme Dich unser, o Herr... Ehre... Herr, erbarme Dich unser...
Jetzt...

Des Erbarmens Tor öffne uns...

Psalm 50.

Der Kanon mit der Akrostichis: »Das Gebet der Ölung« von Arsenios.
(Akrostichis wird eine poetische Form genannt, bei der die ersten Buchstaben jedes Versabschnitts ein bestimmtes Wort oder einen kurzen Satz ergeben.)

1. Ode (Ton 4)
Irmos
Nachdem das alte Israel des Roten Meeres Wellenflut trockenen Fußes durchwandelt hatte, besiegte es in der Wüste durch die kreuzförmig ausgebreiteten Hände des Moses die Macht des Vol¬kes Amalek.
Troparien
Ehre Dir, unser Gott, Ehre Dir.
Der Du in dem Öl der Barmherzigkeit, Gebieter, immerdar die Seelen und zugleich die Leiber der Sterblichen erfreust und mit dem Öl behütest die Gläubigen, Du selbst habe auch jetzt Mitleid mit denen, die sich Dir nahen durch dieses Öl!
Ehre Dir... Allvoll ist Deines Erbarmens, Gebieter, die ganze Erde; deshalb bitten wir, die wir, mit Deinem hochverehrten göttlichen Öl heute gesalbt, Dich gläubig anflehen, uns Dein die Vernunft übersteigendes Erbarmen zu schenken.
Ehre dem Vater... So, wie Du Deine heilige Salbung, Menschen¬liebender, Deinen Aposteln über Deine kranken Knechte zu ver¬richten in Mitleid befohlen, erbarme Dich auf ihre Fürbitten aller durch Deine Besiegelung!
Jetzt ... Groß ist des Friedens reiches Meer, das du, allein Un¬schuldvolle, besitzest; auf deine Fürbitten bei Gott errette immerdar von Krankheiten und Gefahren deinen Knecht, auf daß er unaufhörlich dich hochpreise!

3. Ode.
Irmos
Erfreut ist über Dich, Christus, Deine Kirche, die da ruft: »Du bist meine Kraft, Herr, meine Zuflucht und mein Fels!«
Troparien
Ehre Dir... Einzig Wunderbarer und den gläubigen Menschen Gnädiger, sende Du, Christus, dem schwer Leidenden Deine Gnade von oben!
Ehre Dir... Der Du einst mit einem Ölzweig angezeigt hast, daß die Sintflut ein Ende gefunden habe durch Deinen göttlichen Wink, befrei Du, Herr, diesen Darniederliegenden durch Deine Gnade!
Ehre dem Vater... Erleuchte mit der göttlichen Leuchte Deines Lichtes in Deinem Erbarmen, Christus, den, welcher in dieser Salbung sich jetzt im Glauben an Deine Erbarmung wendet! Jetzt ... Blicke huldvoll, Mutter des Schöpfers aller Dinge, von oben herab, und behebe das bittere Leiden des Kranken durch deine Fürbitten!

Kleine Synaptie. Kathisma (Ton 8)
Göttlicher Gnadenstrom, Abgrund vielen Mitleids, Erbarmungs¬voller, zeige die göttlichen Fluten Deiner Gnade und heile alle; laß fließen Deiner Wunder Quellen reichlich und wasche alle; denn stets flüchten wir voll Inbrunst zu Dir und flehen um Gnade!
Ein anderes Kathisma (Ton 4)
Arzt und Helfer der Kranken, Befreier und Erlöser der Leidenden, Du selbst, des Alls Gebieter und Herr, schenke die Genesung Deinem kranken Knecht, habe Mitleid und erbarme Dich über ihn, der viel gefehlt hat, und erlöse ihn von den Sünden, Christus, auf daß er verherrliche Deine göttliche Kraft!

4. Ode.
Irmos
Als die Kirche Dich, die Sonne der Gerechtigkeit, am Kreuze hängen sah, stand sie still in ihren Ordnungen, ehrfurchtsvoll rufend: »Ehre Deiner Kraft, o Herr!«
Troparien
Ehre Dir... Tue Barmherzgikeit an dem, der in göttlichem Glauben die Wunden des Fleisches salbt, und erbarme Dich seiner, Erlöser, der Du wie unvergängliches Salböl in Gnaden Dich verströmst.
Ehre Dir... Die Stimme Deiner Knechte jetzt mit der Tröstung des Siegels Deiner Gnade bezeichnend, Gebieter, mache sie un¬zugänglich und unnahbar allen feindlichen Kräften!
Ehre dem Vater... Errette die Darniederliegenden in Deiner Gnade, Menschenliebender, der Du geboten hast, Deine gott¬erfüllten Priester zu den Kranken zu rufen, damit sie durch deren Fürbitte und Deine Ölsalbung geheilt werden.
Jetzt... Gottesgebärerin, stete Jungfrau, Allheilige, fester Schirm und Schutz, Hafen und Mauer, Leiter und Bollwerk, habe Mit¬leid und erbarme dich; denn zu dir allein hat er (sie) seine Zuflucht genommen!

5. Ode.
Irmos
Du, mein Herr, bist als das Licht in die Welt gekommen, als das Licht, das jene, die im Glauben Dir lobsingen, von der Finsternis abkehrt, die Verwirrung bringt.
Troparien
Ehre Dir... Reichen Erbarmens Abgrund, Gütiger, erbarme Dich in Deinem göttlichen Erbarmen, Erbarmungsvoller, des (der) Darniederliegenden, Du Gnädiger!
Ehre Dir... Öl Deiner Gnade spendend und, unsere Seelen und Leiber, Christus, von oben her durch den Abdruck Deines gött¬lichen Siegels in unaussprechlicher Weise heiligend, heile alle mit Deiner Hand!
Ehre dem Vater... Liebevoll in unaussprechlichem Maße, gütiger Herr, nahmst Du von der Buhlerin die Myronsalbung an; so habe auch Mitleid mit Deinem Knecht (Deiner Magd)!
Jetzt ... Allbesungene, unschuldvolle, gütigste Gebieterin, er¬barme dich über die, welche mit dem göttlichen Öle gesalbt werden, und erlöse deinen Knecht (deine Magd)!

6.  Ode.
Irmos
»Ich will Dir opfern mit der Stimme des Lobes, Herr!« so ruft zu Dir die Kirche, die gereinigt ist von der Blutbesudelung (bei den Götzenopfern) der bösen Geister durch das voll Mitleid aus Deiner Seite rinnende Blut!
Troparien
Ehre Dir... Unendlich Menschenliebender, der Du in Deinen Worten die Ölsalbung an den Königen bezeugt und sie an den Hohenpriestern vollführt hast, errette durch Deine Besiegelung auch den Leidenden, Barmherziger!
Ehre Dir... Nicht möge die Gemeinschaft der wütenden Dämo¬nen berühren den (die), dessen Sinne, Erlöser, mit der göttlichen Salbung bezeichnet wurden, sondern umschirme ihn (sie) mit der Decke Deiner Herrlichkeit.
Ehre dem Vater... Gib Deine Hand aus der Höhe, Menschen¬liebender, und nachdem Du, Erlöser, Dein Öl geheiligt hast, biete es Deinem Knechte (Deiner Magd) dar zur Gesundheit und Be¬freiung von Krankheiten!
Jetzt ... Du hast dich gezeigt in deines Gottes Hause als frucht¬barer Ölbaum, Mutter des Schöpfers, durch welche die Welt mit Gnade erfüllt erschienen ist; deshalb errette durch die Berührung deiner Fürbitten den Kranken!

Kleine Synaptie.
Kondakion (Ton 2)

Der Du bist des Erbarmens Quelle, Gütigster, befreie alle, die in heißem Glauben zu Deinem unaussprechlichen Erbarmen ihre Zuflucht nehmen, Barmherziger, von allem Leid, nimm hinweg ihre Krankheiten und gewähre ihnen die göttliche Gnade von oben!

7.  Ode.
Irmos
Im persischen Flammenofen riefen die von Abraham abstammen¬den Jünglinge, durch die Liebe zur Frömmigkeit mehr als durch die Glut des Feuers entflammt, mit lauter Stimme: »Gesegnet bist Du im Tempel Deiner Herrlichkeit, Herr!«
Troparien
Ehre Dir... Von allen Leiden der Seele und von den Wunden des Leibes heilst Du in Erbarmen und Mitleid, Heiland, einziger Gott; so heile denn auch Du und mache gehend den (die) an Krankheiten Leidende(n)!
Ehre Dir... O Herr Christus, gib, durch die Ölsalbung der Häupter aller, die Freude des Trostes diesem, der (dieser, die) die Gnade der Errettung bei Dir sucht, in Deiner reichen Gnade!
Ehre dem Vater... Dein Siegel ist ein Schwert, Erlöser, dem die Dämonen nicht entrinnen; und ein Feuer, verzehrend die Leiden der Seele, ist in den Fürbitten der Priester. Deshalb lobsingen wir gläubig Dir, nachdem wir diese Heilung erlangt haben.
Jetzt... Die du den, welcher das All in seiner Hand hält, Mutter Gottes, den Ruhmvollen im Schoße gotteswürdig empfingst und in unaussprechlicher Weise mit einem Körper versahst, mache ihn gnädig, wir bitten dich, diesem (dieser) Kranken!

8.  Ode.
Irmos
Die Hände ausbreitend, schloß Daniel die Rachen der Löwen in der Grube. Die Kraft des Feuers aber dämpften die mit der Tugend umgürteten, die Frömmigkeit liebenden Jünglinge, indem sie schrieen: »Lobet, alle Werke des Herrn, den Herrn!«
Troparien
Ehre Dir... Aller erbarme Dich, Erlöser, nach Deiner großen und göttlichen Barmherzigkeit; denn deshalb sind wir alle hier ver¬sammelt und stellen im Mysterium dar die Zuneigung Deiner Huld, die Ölsalbung diesem Deinem Knechte (dieser Deiner Magd) gläubig darbietend; o suche ihn heim!
Ehre Dir... Rein wasche durch die Ströme Deiner Gnade, Christus, und durch die Salbungen Deiner Priester, Herr, Barmherzi¬ger, von Schmerzen und Wunden und den über ihn (sie) gekommenen Leiden diese(n) in Nöten und Drangsalen Gequälte(n), auf daß er (sie), errettet, dankbar Dich preise!
Ehre dem Vater... Sinnbild der Huld und Besänftigung von oben ist das göttliche Öl uns, die wir es besingen, Gebieter; entziehe nicht Dein Erbarmen und verachte nicht den, der gläubig immerdar ruft: Lobet, alle Werke des Herrn, den Herrn!
Jetzt... Es erhielt die Natur herrlich, wie eine Krone, Unschuld¬volle, deinen göttlichen Sohn, der die feindlichen Heerscharen niederschlägt und mit Macht besiegt; deshalb, mit dem freudigen Schmuck deiner Wohltaten umkränzt, besingen wir dich, allbesungene Gebieterin!

9. Ode.
Irmos
Der von Händen nicht behauene Stein ist aus dem unversehrten Berge, aus dir, o Jungfrau, als Eckstein entnommen worden, Christus, der vereinigt hat die verschiedenen Naturen. Darob uns freuend, verherrlichen wir dich, Gottesgebärerin!
Troparien
Ehre Dir... Neige Dich vom Himmel, Barmherziger, zeige Dein Erbarmen allen; schenke jetzt Deine Hilfe und Deine Kraft dem (der) durch die göttliche Salbung Deiner Priester sich Dir Nahenden, Menschenliebender!
Ehre Dir... In Freude haben wir, allgütiger Erlöser, geschaut das göttliche Öl, das Du in Deiner göttlichen Huld angenommen hast für die Teilnehmer und im Mysterium mitgeteilt hast den Ge¬nossen des göttlichen Bades!
Ehre dem Vater... O Erlöser, habe Mitleid, erbarme Dich, erlöse und errette die Seelen und Leiber Deiner Knechte von den Übeln und Leiden, von den Pfeilen des Bösen, barmherziger Herr, der durch die göttliche Salbung Heil bereitet.
Jetzt ... So nimm denn an, Jungfrau, die Hymnen und Gebete deiner Knechte und erlöse durch deine Fürbitten von den heftigen Leiden und Schmerzen den (die) durch uns, o Allreine, unter deinen göttlichen Schutz sich Flüchtende(n)!

Wahrhaft würdig ist es ... Kleine Synaptie.
Exapostilarion
In Gnaden, Gütiger, siehe mit Deinem Auge herab auf unser Flehen, die wir in Deinen Tempel heute zusammengekommen sind, um mit göttlichem Öl Deine kranken Knechte zu salben!

Aeni (Die Aeni (Ainoi) entsprechen den Laudes der Lateiner.)

Psalm 148, 149, 150.
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn. Lobet den Herrn vom Himmel her, lobet ihn in den Höhen. Dir gebührt Lobgesang, o Gott.
Lobet ihn alle seine Engel, lobet ihn alle seine Heerscharen. Dir gebührt Lobgesang, o Gott.
(Die übrigen Psalmverse bis zu den Stichiren werden gewöhnlich weggelassen.) Die folgenden Stichiren (Ton 4) werden jeweils zwischen die vier letzten Verse ingeschoben.)
Lobet ihn ob seiner mächtigen Taten, lobet ihn nach der Fülle seiner Hoheit.
Du zur Versöhnung Geneigter, Menschenliebender, hast uns durch Deine Apostel die Gnadengabe gegeben, durch Dein hei¬liges Öl zu heilen die Wunden und Krankheiten aller; deshalb wollest Du den (die) durch Dein Öl gläubig sich Nahende(n) auch jetzt, Barmherziger, heiligen, Dich seiner (ihrer) erbarmen, ihn (sie) von jeder Krankheit reinigen und ihn (sie) in Deiner unvergänglichen Wonne würdigen, Herr!
Lobet ihn mit dem Schall der Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfe.
Du zur Versöhnung geneigter... (noch einmal) Lobet ihn mit Handpauken und Reigen, lobet ihn mit Saitenspiel und Schalmai.
Blicke, Unfaßbarer, aus dem Himmel als Barmherziger, be¬zeichne unsere Sinne, Menschenliebender, durch Deine unsicht¬bare Hand mit Deinem göttlichen Öl, schenke dem (der) gläubig zu Dir sich Flüchtenden und Dich Bittenden die Vergebung seiner (ihrer) Sünden und die Genesung der Seele und des Leibes, auf daß er (sie) in Liebe Dich verherrliche, hochpreisend Deine Macht!
Lobet ihn mit klingenden Zimbeln, lobet ihn mit schallenden Zimbeln. Alles, was Odem hat, lobe den Herrn. Durch die Salbung mit Deinem Öl, Menschenliebender, und durch die Berührung Deiner Priester heilige Deinen Knecht (Deine Magd) von oben; befreie ihn (sie), Erlöser, von den Krank¬heiten, wasche ab und reinige ihn (sie) von den Befleckungen der Seele, erlöse ihn (sie) von den vielfältigen Verlockungen, sänftige die Schmerzen, vertreibe die Nachstellungen, laß verschwinden die Drangsale, Mitleidiger und Barmherziger. Ehre ... Jetzt ... (Theotokion:)
Dich, den reinsten und überaus gerühmten Palast des Königs, flehe ich an, Vielbesungene, reinige meinen von allen Sünden befleckten Geist, und mache ihn zur angenehmen Wohnung der göttlichen Dreiheit, auf daß ich, dein unnützer Knecht, erlöst deine Macht und deine unermeßliche Gnade hochpreise!

(Wenn man hier den Ritus beginnt, dann Eingangsgebete.)

Troparion (Ton 4)
Der Du schnell bist in der Hilfe, Christus, Du allein, suche eilends heim aus den Höhen Deine leidenden Knechte, erlöse uns von Krankheiten und bitteren Seuchen und richte uns auf, um Dich zu besingen und unaufhörlich zu preisen, auf die Gebete der Gottesgebärerin, einzig Menschenliebender!

Segnung des heiligen Krankenöls

Der Diakon oder der erste unter den Priestern sagt diese Ektenie:
In Frieden lasset uns zum Herrn beten! Um den Frieden von oben... Um den Frieden der ganzen Welt,.. Für dieses heilige Gotteshaus...
Daß gesegnet werde dieses Öl, in der Kraft und der Wirk¬samkeit und dem Überkommen des Heiligen Geistes, lasset uns zum Herrn beten!
Für den Knecht (die Magd) Gottes N. und für seine (ihre) Heim¬suchung in Gott, damit über ihn (sie) komme die Gnade des Heiligen Geistes, lasset uns zum Herrn beten! Daß er (sie) und auch wir errettet werden von aller Trübsal, von Zorn, Gefahr und Not... Stehe bei und errette... Unserer allheiligen, reinsten...
Darauf spricht der erste unter den Priestern das Gebet über das Ölgefäß (Das Ölgefäß kann ein Lampenglas sein, in dem sonst das Licht vor den Ikonen brennt):
P Herr, der Du in Deiner Gnade und Deinen Erbarmungen hei¬lest die Gebrechen unserer Seelen und Leiber, Du selbst, Gebieter, heilige "+" dieses Öl, auf daß es denen, die damit gesalbt werden, zur Genesung und zur Vertreibung jeden Leidens, der Befleckung des Leibes und der Seele und jeden Übels gereiche; damit  auch   hierin  verherrlicht  werde  Dein  heiliger  Name des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und
immerdar, und in die Äonen der Äonen.
V Amen.
(Die übrigen Priester lesen obiges Gebet still mit, da sie konzelebrieren.)

Troparien
(Ton 4): Der Du schnell bist in der Hilfe...
(Ton 4): An den Augen der Seele blind, komme ich, Christus, zu Dir, und als Blinder von Geburt rufe ich reumütig zu Dir: erbarme Dich unser, Du zur Versöhnung einzig Geneigter!
(Ton 3): Meine durch vielerlei Sünden, Herr, und unziemliche Handlungen schrecklich gelähmte Seele richte auf durch Deinen göttlichen Beistand, wie Du einst den Gelähmten wieder auf¬gerichtet hast, damit ich erlöst rufe: Huldvoller Christus, schenke mir Deine Genesung.
(Dieses und das folgende Troparion beziehen sich auf Jakobus, den Bruder des Herrn, ersten Bischof von Jerusalem, Märtyrer; er wird hier wie auch bei der Entlassung genannt, weil in seiner Epistel dieses Sakrament ausdrücklich erwähnt und vorgeschrieben wird.)
(Ton 8, Slaw.: Ton 2): Als des Herrn Jünger empfingst du, Gerechter1, das Evangelium; als Märtyrer besitzest du das Un¬entwendbare, als Gottesbruder die freie Zuversicht, als Hoher¬priester die Macht, Fürbitte zu tun. Bitte Christus Gott, auf daß errettet werden unsere Seelen!
(Ton 4): Des Vaters Einziggezeugter, Gott, das Wort, der zu uns kam in den letzten Zeiten, machte dich, gottkündender Jakobus, zum ersten Hirten und Lehrer der Bewohner von Jerusalem und zum treuen Haushalter der göttlichen Mysterien; deshalb ver¬ehren wir alle dich, Apostel!
(Ton 3): Zu Myra, Heiliger, hast du als Hoherpriester dich er¬wiesen, denn nachdem du, Ehrwürdiger, das Evangelium Christi erfüllt, hattest, hast du hingegeben deine Seele für dein Volk und hast errettet die Unschuldigen vom Tode: Deshalb bist du heilig geworden als großer Mysterienspender der Gottesgnade! (Der heilige Wundertäter Nikolaus)
(Ton 3): Einen großen Verteidiger in Gefahren hat in dir die Welt gefunden, Kämpfer, der du die Heiden überwunden hast. Wie du nun den Stolz des Lyäos gedemütigt und im Stadion den Nestor ermutigt hast, so bitte nun, heiliger Demetrios, Christus, Gott, uns zu schenken das große Erbarmen!
(Ton 3): Heiliger Kämpfer und Arzt Panteleimon2, bitte den barmherzigen Gott, damit er die Vergebung der Sünden gewähre unseren Seelen!
(Ton 8): Heilige Uneigennützige und Wundertäter3, suchet unsere Gebrechen heim; umsonst habt ihr es erhalten, umsonst gebet es uns!
(Ton 2): Deine Großtaten, o Jungfräulicher4, wer vermag sie zu schildern. Denn du lässest Wunder sprossen und Heilungen quellen und flehest für unsere Seelen als Gotteslehrer und Freund Christi.
(Ton 2): Innige Fürbitte und unerstürmbare Mauer, des Erbar¬mens Quelle und Zuflucht der Welt, inbrünstig rufen wir zu dir: Gottesgebärerin, Gebieterin, komm zuvor und erlöse uns aus Ge¬fahren, die du einzig schnell Beistand gewährst!

Die heiligen Salbungen

1. Salbung

D Lasset uns aufmerken! l. P Friede allen! V  Und deinem Geiste!
Falls ein Diakon da ist, so liest er jeweils Prokimenon, Apostel und Allelujavers, sonst tut es der Lektor. Das Evangelium wird stets vom erstsprechenden Priester gelesen.
Prokimenon (Ps 32,22 und 1) (Ton 1)
1. Deine Güte, o Herr, walte über uns, wie wir Deiner harren!
2. Jauchzet, ihr Gerechten, dem Herrn! Den Frommen ist Wonne der Lobgesang.

Apostel (Jak 5, 10-17)
Brüder, als Vorbild im Leidtragen und in der Geduld nehmt die Propheten, die im Namen des Herrn gesprochen haben. Siehe, wir preisen selig, die ausgeharrt haben. Ihr habt gehört von der Geduld des Job und habt den Ausgang vor Augen, den ihm der Herr verliehen; denn reich an Erbarmen und Mitleid ist der Herr. Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder beim Him¬mel noch bei der Erde noch irgendeinen anderen Schwur. Euer Ja sei Ja, euer Nein sei Nein, damit ihr nicht dem Gericht ver¬fallet. Hat einer Leid unter euch, soll er beten, hat einer Freude, er soll lobsingen. Ist jemand krank unter euch, so lasse er die Priester der Kirche kommen, daß sie über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn: Das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben werden. Bekennet einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; denn viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten.

Allelujavers (Ps 100,1) (Ton 8)
Von Gnade und Recht will ich Dir singen, Herr!

Evangelium (Lk 10,25-38)
In jener Zeit kam ein Gesetzeslehrer und fragte Jesus, um ihn auf die Probe zu stellen: Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu erwerben. Er entgegnete ihm: Was steht im Gesetz geschrieben, wie liesest Du? Jener antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit all deiner Kraft und mit all deinen Gedanken, und deinen Nächsten wie dich selbst. Jesus sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet. Tue das, so wirst du leben. Jener aber wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster ? Da nahm Jesus das Wort und sprach: Ein Mann ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber. Die zögert ihn aus, schlugen ihn wund, ließen ihn halbtot liegen und gingen davon. Zufällig bog ein Priester jenen Weg hinab, sah ihn und ging vorüber. Auch ein Levit kam an die Stelle, sah ihn und ging vorüber. Ein Samariter aber, der des Weges zog, kam hin, und als er ihn sah, ward er von Mitleid erfüllt. Er trat hinzu, goß Öl und Wein in seine Wunden und verband sie; dann hob er ihn auf sein eigenes Lasttier, brachte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. Am anderen Tage zog er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sprach: Sorge für ihn, und was du darüber hinaus aufwendest, werde ich dir bei meiner Rückkehr bezahlen. Wer von diesen dreien scheint dir der Nächste des Mannes gewesen zu sein, der unter die Räuber gefallen war? Jener sagte: Der ihm Barmherzigkeit erzeigt hat. Da sprach Jesus zu ihm: Geh hin und tue desgleichen.

Ektenie
D Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deiner großen Barmherzig¬keit! Wir bitten Dich, erhöre und erbarme Dich!
V Kyrie eleison, (dreimal)
D Auch beten wir um Gnade, Leben, Frieden, Gesundheit, Heil, Heimsuchung und Vergebung der Sünden des Knechtes (der Magd) Gottes N.
V Kyrie eleison, (dreimal)
D Daß ihm (ihr) vergeben werde jede absichtliche und unabsicht¬liche Sünde, lasset uns zum Herrn beten!
V Kyrie eleison, (dreimal)
D Denn ein barmherziger und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen.
V Amen.
D Lasset uns zum Herrn beten!
V Kyrie eleison.

('In diesem und in den folgenden Gebeten sind je nach Geschlecht: >KnechtMagd< und die entsprechenden Fürwörter zu verwenden. s Dieses Gebet ist offenbar ein Gebet zur Weihe des Krankenöls, das hierher geraten  ist.)

1. P Du ohne Anfang und Ende, Heiliger der Heiligen, der Du Deinen eingeborenen Sohn gesandt hast, der alle Krankheit und Gebrechen unserer Seelen und Leiber heilt, sende herab Deinen Heiligen Geist und heilige dieses Öl und laß es Deinem (Deiner) zu salbenden Knecht (Magd)1 zur vollkommenen Lösung seiner Sünden werden, zur Erbschaft des Himmelreiches. Denn Du bist Gott, der Große und Wunderbare, Du bewahrst Deinen Bund und Deine Gnade denen, die Dich lieben, und lösest die Sünden durch Deinen heiligen Knecht Jesus Christus, der uns wiedergeboren hat von der Sünde, erleuchtend die Blinden und aufrichtend die Niedergeworfenen, der da liebt die Gerechten und sich erbarmt der Sünder, der uns herausgeführt hat aus der Finsternis und dem Schatten des Todes, sprechend zu den Gefes¬selten: Gehet hinaus, und zu denen in der Finsternis: Werfet ab die Hülle! Denn er fachte an in unseren Herzen das Licht der Er¬kenntnis Deines einziggeborenen Sohnes, seitdem er um unseret-willen auf Erden erschienen war und unter den Menschen wan¬delte; und denen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, durch das Bad der Wiedergeburt die Kind¬schaft uns schenkend, und machte uns frei von der Gewalt-herrschaft des Teufels; nachdem es ihm nicht wohlgefiel, daß wir im Blute (der Tiere) gereinigt würden, sondern im heiligen Öl \ gab er das Bild seines Kreuzes, auf daß wir werden eine Herde Christi, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, reinigend uns im Wasser und heiligend im Heiligen Geiste. Du selbst, Gebieter, Herr, gib Gnade zu diesem Deinem heiligen Dienst, wie Du sie verliehen hast dem Moses, Deinem Dir wohlgefälligen Knecht, und dem Samuel, Deinem Geliebten, und dem Johannes, Deinem Auserwählten, und allen, die von Geschlecht zu Ge¬schlecht Dir Wohlgefallen haben. So mache, daß auch wir werden Diener des Neuen Bundes Deines Sohnes an diesem Öle, welches Du zubereitet hast durch das ehrwürdige Blut Deines Christus: Auf daß wir, uns von den weltlichen Lüsten entkleidend, der Sünde absterben und der Wahrheit leben, anziehen unseren Herrn Jesus Christus, durch die Salbung der zu vollziehenden Heiligung des Öles. Es werde, Herr, dieses Öl ein öl der Freude, ein Öl der Heiligung, ein königliches Kleid, ein Panzer der Kraft, Abwehr einer jeden teuflischen Einwirkung, ein Siegel, dem nicht nachgestellt werden kann, Frohlocken des Herzens, ewige Wonne; auf daß die mit diesem Öl der Wiedergeburt Gesalbten furchtbar seien den Widersachern und glänzen im Glänze Deiner Heiligen, ohne Flecken oder Runzel, und aufgenommen werden in Deine ewige Ruhe und erhalten mögen den Lohn der Berufung nach oben.
Denn Dein ist es, Dich zu erbarmen und uns zu erretten, o Gott, unser Gott, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Nach diesem Gebet nimmt der 1. Priester einen der Zweige, taucht ihn in das heilige öl und salbt den Kranken in Kreuzesform auf Stirn, Nasenflügel, Wangen, Mund, Brust und beide Seiten der Hände und spricht das folgende Gebet:
Heiliger Vater, Arzt unserer Seelen und Leiber, Du sandtest Deinen einziggeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, der alle Krankheit heilt und vom Tode erlöst; heile auch Deinen Knecht (Deine Magd) N. von der ihn (sie) umfangenden see¬lischen und körperlichen Krankheit durch die Gnade Deines Christus; und belebe ihn (sie) nach Deinem Wohlgefallen, auf daß er (sie) Dir die schuldige Dankbarkeit und Anbetung in guten Werken erfülle, auf die Fürbitten unserer über alles gesegneten, ruhmreichen Herrin, der Gottesgebärerin und steten Jungfrau Maria; durch den Beistand der verehrten himmlischen unkörper¬lichen Kräfte; durch die Kraft des kostbaren und lebendig-machenden Kreuzes; des ehrwürdigen ruhmreichen Propheten, Vorläufers und Täufers Johannes; der heiligen, ruhmreichen und allgepriesenen Apostel; der heiligen und ruhmreichen und herr¬lich siegenden Märtyrer, unserer ehrwürdigen und gotttragenden Väter, der heiligen und uneigennützigen Ärzte Kosmas und Damianus, Kyros und Johannes, Panteleimon und Hermolaos, Samson und Diomedes, Photios und Aniketos, der heiligen und gerechten Gottesahnen Joachim und Anna und aller Heiligen. Denn Du bist die Quelle der Heilungen, Gott, unser Gott, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen.
V  Amen.
(Dieses Gebet wird von jedem der Priester gesagt, wenn er an die Reihe kommt, den Kranken mit dem Öl zu salben.)

2. Salbung

D Lasset uns aufmerken! 2. P Friede fallen! V Und deinem Geiste.
Prokimenon (Ps 117,14 und 18) (Ton 2)
1.  Meine Stärke und mein Loblied ist der Herr, und er ward mein Heil!
2.  Gezüchtigt hat mich der Herr, aber dem Tod mich nicht übergeben!

Apostel (Rom 15, 1-8)
Brüder, wir, die Starken, müssen die Gebrechen der Schwachen tragen und nicht uns selbst zu Gefallen leben. Jeder von euch suche seinem Nächsten gefällig zu sein, zur gegenseitigen Förderung im Guten. Demi auch Christus lebte nicht sich selbst zu Gefallen, sondern wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähten,, sind auf mich gefallen. Denn was zuvor geschrieben wurde, wurde zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch die Geduld und den Trost aus der Schrift die Hoffnung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes verleihe euch, eines Sinnes untereinander zu sein und nach dem Willen Jesu Christi, damit ihr einmütig, aus einem Munde, Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, verherrlicht. Darum nehme sich einer des anderen an, wie Christus sich euer angenommen hat, zur Ehre Gottes.

Allelujavers (Ps 88,2) (Ton 7)
Die Gnade des Herrn will ich ewig besingen.

Evangelium (Lk 19,1-11)

In jener Zeit zog Jesus durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus; er war ein Oberzöllner und sehr reich. Der wünschte sehr, zu sehen, wer Jesus sei, konnte es aber nicht wegen der Volksmenge, da er klein von Gestalt war. So lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen, weil er dort vorüberkommen sollte. Als Jesus an die Stelle kam, blickte er hinauf, sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige schnell herab, denn heute muß ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilends herab und nahm ihn mit Freuden auf. Da murrten alle, die es sahen, und sagten: Bei einem Sünder ist er eingekehrt, Zachäus aber stand da und sprach zu Jesus: Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich jemand benachteiligt habe, erstatte ich es vierfach. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren; weil auch dieser ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war.

Ektenie wie oben: D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werde ...
D Lasset uns zum Herrn beten! V Kyrie eleison.

2. P Großer und allerhöchster Gott, der Du von aller Schöpfung angebetet wirst, Du Quelle der Weisheit, der Güte wirklich un-erforschliche Tiefe, und der Barmherzigkeit grenzenloses Meer; Du selbst* menschenliebender Gebieter, Gott der Äonen und der Wunder, den kein Mensch denkend zu begreifen Vermag; siehe Herab, erhöre uns, Deine unwürdigen Knechte, und wohin wir in Deinem großen Namen dieses Öl bringen, sende herab die Heilungen Deines Geschenkes und die Vergebung der Sünden und laß sie genesen in der Fülle Deines Erbarmens. Ja, Herr, Du zur Versöhnung Geneigter, einzig Barmherziger und Menschen¬liebender, den es reuet ob unserer Übeltaten und der Du weißt, daß des Menschen Sinn zum Bösen geneigt ist von seiner Jugend an; der Du nicht den Tod des Sünders willst, sondern daß er sich bekehre und lebe, der Du, Gott seiend, um des Heiles der Sünder willen Mensch geworden bist, und zum Geschaffenen wurdest um Deines Geschöpfes willen. Du bist es, der gesagt hat: »Ich bin nicht gekommen, die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen«, Du bist es, der das verlorene Schaf gesucht; Du bist es, der die verlorne Drachme eifrig gesucht und wiedergefunden hast. Du hast gesagt: »Wer zu mir kommt, den stoße ich nicht hinaus«; Du bist es, den die Buhlerin, als sie Deine ehrwürdigen Füße wusch, nicht anwiderte; Du bist es, der gesagt hat: »Sooft du fällst, stehe auf, und du sollst gerettet werden«; Du bist es, der gesagt hat: »Freude ist im Himmel über einen Sünder, der Buße tut.« Du selbst, huldvoller Gebieter, siehe herab von Deiner hei¬ligen Höhe, überschattend uns, Deine sündigen und unwürdigen Knechte, mit der Gabe Deines Heiligen Geistes in dieser Stunde, und ruhe auf diesem Deinen Knecht N., der seine Sünden erkannt hat und zu Dir im Glauben gekommen ist; nimm ihn an nach Deiner Menschenliebe, und worin er auch gesündigt, ob im Wort oder im Werk oder in Gedanken, verzeihe, vergib ihm und reinige ihn von aller Sünde; bleibe bei ihm ewiglich und bewahre ihn alle übrige Zeit seines Lebens, damit er wandle in Deinen Geboten und nicht dem Teufel zum Spott werde; auf daß auch an ihm verherrlicht werde Dein allheiliger Name. Denn Dein ist es, Dich zu erbarmen und uns zu erretten, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, mit Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten und lebendigmachenden Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Hierauf nimmt der zweite Priester den zweiten Zweig, taucht ihn in das heilige öl und salbt den Kranken, indem er betet: Heiliger Vater, Arzt ... wie oben.

3. Salbung

D Lasset uns aufmerken! 3. P Friedet allen! V Und deinem Geiste.
Prokimenon (Ps 26,1) (Ton 3)
1.  Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten ?
2.  Der Herr ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich er¬schrecken?

Apostel (1 Kor 12,27-13,8b)
Brüder, ihr seid Christi Leib, und Glieder für euren Teil. Da hat Gott die einen für dies, die anderen für jenes in der Kirche bestimmt: fürs erste als Apostel, fürs zweite als Propheten, fürs dritte als Lehrer - dazu kommen Wunderkräfte, Heilungs¬gaben, Hilfsdienste, Verwaltungsdienste, verschiedene Arten ent¬rückter Sprache. Sind etwa alle Apostel? Etwa alle Propheten? Etwa alle Lehrer? Sind etwa alle mit Wunderkräften begabt, haben alle Heilungsgaben, reden alle in Sprachen der Entrückung, haben alle die Fähigkeit ihrer Deutung ? Strebt nach den höchsten Geistesgaben! Und nun will ich euch einen besseren Weg zeigen: Wenn ich in Sprachen von Menschen und von Engeln redete, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz und eine klingende Schelle. Wenn ich die Gabe der eingegebenen Rede hätte, alle Geheimnisse wüßte und alle hohe Erkenntnis, dazu auch allen Glauben besäße, um Berge zu versetzen, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe an die Armen verteilte und wenn ich meinen Leib hingäbe zum Verbrennen, hätte aber die Liebe nicht, es nützte mir nichts. Die Liebe ist langmütig, ist gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht und bläht sich nicht auf. Sie benimmt sich nicht anmaßend und sucht nicht den Vorteil; sie läßt sich nicht aufreizen, sie trägt das Böse nicht nach; sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich aber mit an der Wahrheit. Alles erträgt sie, alles glaubt sie, alles hofft sie, alles duldet sie. Die Liebe hört niemals auf.

Allelujavers (Ps 30,2) (Ton 2)
Auf Dich, o Herr, vertraue ich; laß mich nicht zuschanden werden in die Äonen.

Evangelium (Mt 10,1 und 5-9)
In jener Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jederlei Krankheit und Gebrechen zu heilen. Diese sandte Jesus aus und gab ihnen folgende Weisung: Beschreitet nicht den Weg der Heiden und betretet auch keine Samariterstadt, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Und indem ihr hingeht, verkündet: Nahe ist das Himmelreich. Heilt Kranke, macht Aus-sätzige rein, erweckt Tote, vertreibt böse Geister! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet.

Ektenie wie oben: D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werde …
D Lasset uns zum Herrn beten!  V Kyrie eleison.

3. P Gebieter, Allherrscher, heiliger König, der Du züchtigst, aber nicht tötest, der Du stützest die Sinkenden und wiederaufrichtest die Niedergeworfenen, der Du die körperlichen Beschwerden der Menschen zum Rechten wendest, wir bitten Dich, unser Gott, Du mögest kommen lassen Deine Gnade auf dieses Öl und auf die, welche damit gesalbt werden, damit es ihnen werde zur Heilung der Seele und des Leibes und zur Reinigung und Ab¬wendung jeglicher Leidenschaft und aller Krankheit und Ge¬brechlichkeit und aller Befleckung des Fleisches und des Geistes. Ja, Herr, Deine heilende Kraft sende vom Himmel herab; berühre seinen Leib, lösche das Fieber, lindre den Schmerz, und alle ver¬borgene Schwachheit vertreibe; sei Du der Arzt Deines Knechtes N. N., richte ihn auf von dem Schmerzenslager und Krankenbett; gesund und wohlbehalten schenke ihn Deiner Kirche wieder, auf daß er Dir wohlgefällig sei und Deinen Willen tue!
Denn Dein ist es, Dich zu erbarmen und uns zu erretten, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Nach diesem Gebet nimmt der dritte Priester den dritten Zweig, taucht ihn in das heilige Öl und salbt den Kranken, indem er betet: Heiliger Vater, Arzt der Seelen ... oben.

4. Salbung

D Lasset uns aufmerken! 4. P Frieden allen! V Und deinem Geiste.
Prokimenon (Ps 101,2 und 3) (Ton 4)
1.  An welchem Tage ich Dich anrufen werde, erhöre mich eilends!
2.  Herr, erhöre mein Gebet und mein Flehen!

Apostel(2Kor6,16b-17,2)
Brüder, ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesprochen hat: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Darum ziehet fort aus ihrer Mitte und sondert euch ab, spricht der Herr, und Unreines rührt nicht an: so will ich euch aufnehmen, will euch Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allherrscher. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und in Gottesfurcht unsere Heiligung vollenden.

Allelujavers (Ps 39,2) (Ton 2)
Unerschüttert harrte ich des Herrn, und er neigte sich zu mir.

Evangelium (Mt 8,14-24):
In jener Zeit kam Jesus in das Haus des Petrus und sah, daß dessen Schwiegermutter fieberkrank darniederlag. Er faßte sie bei der Hand, und das Fieber ließ von ihr, so daß sie aufstand und ihn bediente. Als es Abend geworden war, brachte man viele Be¬sessene zu ihm. Er vertrieb die Geister mit seinem Wort und heilte alle Kranken. So erfüllte sich das Wort des Propheten Isaias: Er hat unsere Gebrechen auf sich genommen und unsere Krank¬heiten getragen. Als Jesus die Menge um sich sah, gab er Weisung, ans andere Ufer zu fahren. Da kam ein Schriftgelehrter und sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus erwiderte ihm: Die Füchse haben Höhlen, die Vögel des Himmels Nester, des Menschen Sohn aber hat nichts, wohin er sein Haupt legen könnte. Ein anderer, einer von seinen Jüngern, sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich erst hingehe und meinen Vater begrabe. Jesus aber gab ihm zur Antwort: Folge mir nach und laß die Toten ihre Toten begraben. Er stieg nun ins Schiff, und seine Jünger folgten ihm.

Ektenie' wie oben:
D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werde ...
D Lasset uns zum Herrn beten: V Kyrie eleison.

4. P Gütiger und menschenliebender, barmherziger und gnadenvöller Herr, der Du groß bist an Gnade und reich an Güte, Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der Du uns gestärkt hast durch Deine heiligen Apostel, durch Öl mit Gebet die Krankheiten des Volkes zu heilen: Du selbst mache dieses Öl wirksam zur Heilung derer, die mit ihm gesalbt werden zur Ab¬wendung aller Krankheiten und Gebrechen, zur Befreiung von den Übeln derer, die von Dir die Erlösung erwarten. Gebieter, Herr, unser Gott, wir bitten Dich, Allmächtiger, uns alle zu er¬lösen ! Einziger Arzt der Seelen und der Leiber, heilige uns alle! Der Du alle Krankheit heilest, heile auch Deinen Knecht N. N. Richte ihn auf vom Schmerzenslager durch die Gnade Deiner Güte; suche ihn heim in Deiner Gnade und Deinen Erbarmungen; vertreibe von ihm alle Mattigkeit und Schwäche; auf daß er, wieder aufgestanden durch Deine machtvolle Hand, Dir diene mit aller Dankbarkeit, damit auch wir jetzt, teilnehmend an Dei¬ner unaussprechlichen Menschenliebe, besingen und verherr¬lichen Dich, der Du Großes und Wunderbares, Herrliches und Gewaltiges tust!
Denn Dein ist es, Dich zu erbarmen und uns zu erretten, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Nach diesem Gebete nimmt der vierte Priester den vierten Zweig, taucht ihn in das heilige öl und salbt den Kranken, indem er betet: Heiliger Vater, Arzt der Seelen…

5. Salbung

D Lasset uns aufmerken! 5. P Friedet allen! V Und deinem Geiste.
Prokimenon (Ps 11,8 und 2) (Ton 5):
1.  Du, o Herr, wollest uns bewahren, Du wollest uns beschützen vor diesem Geschlecht auf ewig.
2.  Hilf, Herr, denn dahin ist der Fromme.

Apostel (2 Kor 1,8-12)

Brüder, wir wollen euch nicht in Unkenntnis lassen über die Drangsal, die uns in Asien widerfahren ist, daß wir über Maß und Kraft heimgesucht wurden, so daß wir daran zweifelten, mit dem Leben davonzukommen. Aber wir haben das Todesurteil inner¬lich in Empfang genommen, um keinerlei Selbstvertrauen zu behalten, sondern allein auf Gott zu vertrauen, der die Toten auf¬erweckt. Und er hat uns aus so tödlicher Gefahr gerettet und wird uns weiter retten, da wir auf ihn die Hoffnung gesetzt, er werde es auch fernerhin tun, indem auch ihr uns mithelft mit eurem Gebet; denn es soll der Dank für die uns erwiesene Gnadengabe von vielen Herzen kommen und durch viele für uns dargebracht werden.

Allelujavers (Ps 88,2) (Ton 5)
Deine Gnade, o Herr, will ich ewig besingen.,

Evangelium (Mt 25,1-14):
Es sagte der Herr folgendes Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen; fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein öl mit sich. Die klugen aber nahmen mit ihren Lampen auch Öl in den Gefäßen mit. Da nun der Bräuti¬gam auf sich warten ließ, wurden alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf: Siehe, der Bräutigam kommt; macht euch auf und geht ihm entgegen! Da erwachten alle jene Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit. Die törich¬ten sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, weil unsere Lampen sonst erlöschen. Die klugen aber erwiderten: Es dürfte für uns und euch nicht ausreichen. Geht lieber zu den Händlern und kauft es euch. Während nun jene zum Einkaufen gingen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, zogen mit ihm zur Hochzeitsfeier ein, und die Tür ward geschlossen. Endlich kamen auch die übrigen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber erwiderte: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht! Darum seid wachsam, denn ihr wißt nicht den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommt.

Ektenie' wie oben: D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werde ...
D Lasset uns zum Herrn beten: V Kyrie eleison.

5. P Herr, unser Gott, der Du züchtigst und wieder heilest, der Du aufrichtest von der Erde den Armen und aus dem Kote empor¬hebst den Elenden! Vater der Waisen und Hafen der Verstürmten und Arzt der Kranken; der Du unsere Schwächen mühelos trägst und annimmst unsere Krankheiten, Dich erbarmst in Sanftmut, die Übertretungen übergehst und aufhebst die Verschuldungen; der Du schnell bist zur Hilfe und langsam im Zorn; der Du Deine Jünger anhauchtest und sprachst: »Empfanget den Heiligen Geist; denen ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben«; der Du annimmst die Reue der Sünder und Gewalt hast, zu verzeihen viele und schwere Sünden, und Genesung darbietest allen Kran¬ken und lange Leidenden; der Du auch mich, Deinen geringen, sündigen und unwürdigen Knecht, obwohl ich in viele Sünden verstrickt bin und mich in den Leidenschaften der Lüste wälze, zu der heiligen und übergroßen Stufe des Priestertums berufen hast und eingehen ließest in das Innere des Vorhanges, in das Allerheiligste, in das einzudringen die heiligen Engel begehren, zu hören die Stimme der Freudenbotschaft Gottes des Herrn und zu schauen mit eigenen Augen das Angesicht der heiligen Dar¬bringung und mich zu erquicken an der göttlichen und weihe¬vollen Liturgie; der Du mich gewürdigt hast, Deine himmlischen Mysterien priesterlich zu vollziehen und für unsere Sünden und für des Volkes Unwissenheiten darzubringen Gaben und Opfer und Mittler zu sein für Deine vernünftigen Schafe, auf daß Du nach Deiner großen und unaussprechlichen Menschenliebe ihre Übertretungen vergebest. Du selbst, gütigster König, vernimm mein Gebet in dieser Stunde und an diesem heiligen Tage und zu jeder Zeit und an jedem Ort und höre auf die Stimme meines Flehens und schenke die Genesung dieses Deines Knechtes N. N., welcher sich in Krankheit der Seele und des Leibes befindet, in¬dem Du ihm Vergebung der Sünden und Verzeihung der absicht¬lichen und unabsichtlichen Übertretungen gewährst und seine, des Ungeheilten, Wunden und alle Krankheit und Schwäche heilest. Schenke ihm seelische Heilung, der Du die Schwiegermutter des Petrus berührtest, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente Dir. Du selbst, Gebieter, gewähre auch Deinem Knecht N. Genesung und Abwendung alles verderbenbringenden Schmerzes und gedenke Deiner reichen Erbarmungen und Deiner Gnade. Gedenke, daß das Trachten des Menschen von seiner Jugend an eifrig auf das Böse gerichtet ist und niemand auf Erden ohne Sünde gefunden wird. Denn Du allein bist ohne Sünde, der Du gekommen bist und das menschliche Geschlecht erlöst und uns aus der Knechtschaft des Feindes befreit hast. Denn wenn Du ins Gericht gehst mit Deinen Knechten, so wird keiner rein von Flecken gefunden werden. Jeder Mund muß verstummen, da er nichts hat, sich zu rechtfertigen, weil alle unsere Gerechtigkeit vor Dir wie ein fortgeworfener Fetzen ist. Deshalb gedenke nicht der Sünde unserer Jugend, Herr!
Denn Du bist die Hoffnung der Hoffnungslosen und die Ruhe der Mühseligen und der Sündenbeladenen, und Dir senden wir die Verherrlichung empor, sowie Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten „und lebendigmachenden Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Nach dem Gebet nimmt der fünfte Priester den fünften Zweig, taucht ihn in das heilige Öl, salbt den Kranken und spricht: Heiliger Vater, Arzt der Seelen ...

6.Salbung

D Lasset uns aufmerken! 6. P Friedet allen! V Und deinem Geiste.
Prokimenon (Ps 50,3 und 12) (Ton 4, slaw. Ton 6)
1.  Sei mir gnädig, o Gott, nach Deiner Güte!
2.  Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen gewissen Geist!

Apostel (Gal 5,22-6,3)
Brüder, die Frucht des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit - und da¬gegen steht kein Gesetz. Die Christus angehören, haben das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir im Geiste leben, so laßt uns auch im Geiste wandern! Laßt uns nicht eitler Ehre nachjagen, einander nicht herausfordern, ein¬ander nicht beneiden. Brüder, wenn jemand von einem Fehltritt überrascht wurde, so suchet als Geistesmenschen einem solchen wieder zum Rechten zu helfen, im Geist der Sanftmut! Und achte dabei auf dich selbst, damit nicht auch du versucht werdest. Traget einander die Lasten: So werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Allelujavers (Ps 111,1) (Ton 6)
Wohl dem Manne, der den Herrn fürchtet, an seinen Geboten so recht seine Lust hat!

Evangelium (Mt 15,21-29)
In jener Zeit ging Jesus hinweg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kananäische Frau aus jener Gegend und rief ihm mit lauter Stimme zu: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids. Meine Tochter wird von einem bösen Geist arg geplagt. Doch er erwiderte ihr kein Wort. Da traten seine Jünger an ihn heran und baten: Entlaß sie doch, denn sie schreit sonst hinter uns her. Er gab zur Antwort: Ich bin nur zu den ver¬lorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Da kam sie, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir. Er antwortete: Es wäre nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündlein hinzuwerfen. Sie sagte: Ja, Herr, aber auch die Hündlein bekommen von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete ihr Jesus: O Frau, dein Glaube ist groß, dir geschehe, wie du begehrst. Und von jener Stunde an war ihre Tochter gesund.

Ektenie wie oben: D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werde ...
D Lasset uns zum Herrn beten! V Kyrie eleison.

6. P Wir danken Dir, Herr, unser Gott, Guter und Menschen¬liebender, Arzt unserer Seelen und Leiber, der Du unsere Krank¬heit mühelos trägst und durch dessen Wunden wir alle genesen sind; Du guter Hirt, der Du gekommen bist, das verlorene Schaf wiederzusuchen, der Du den Kleinmütigen Trost und den Zer¬schlagenen Leben gibst; der Du die Quelle der Blutflüssigen, die zwölf Jahre hindurch krank gewesen war, geheilt, der Du die Tochter der Kananäerin von dem schlimmen Dämon befreit, der Du die Schuld den beiden Schuldnern erlassen und der Sünderin Vergebung geschenkt hast; der Du dem Gelähmten mit der Vergebung seiner Sünden Genesung verliehen, der Du den Zöllner durchs Wort gerechtfertigt und den Schacher in seinem letzten Bekenntnis angenommen, der Du die Sünden der Welt aufgenom¬men und sie ans Kreuz geschlagen hast; Dich bitten wir, und zu Dir flehen wir: Vergib, erlaß, verzeihe Du selbst, o Gott, nach Deiner Güte die Vergehen und die Sünden Deines Knechtes N., die absichtlichen und die unabsichtlichen, bewußten und un¬bewußten Versündigungen, die er durch Übertretung oder durch Unterlassung, bei Nacht oder bei Tage begangen hat; ob er unter den Fluch eines Priesters, oder des Vaters, oder der Mutter geraten; ob er durch einen Blick des Auges sündigte, oder den Geruchsinn verzärtelte, oder durch Berührung sich der Wollust hingab, oder durch den Geschmack unzüchtig war, oder durch irgendeine Regung des Fleisches und Geistes sich von Deinem Willen und Deiner Heiligkeit entfernt hat; wenn er selbst sündigte und auch wir, als gütiger und zur Versöhnung geneigter und menschen¬liebender Gott verzeihe es. Laß nicht ihn und uns einem befleckten Leben verfallen noch die Wege des Verderbens laufen/Herr und Gebieter, erhöre mich Sünder in dieser Stunde für diesen Deinen Knecht N. und siehe ihm als zur Versöhnung geneigter Gott alle seine Übertretungen nach; befreie ihn von der ewigen Qual, fülle seinen Mund mit Deinem Lobe, öffne seine Lippen zu Deines Namens Verherrlichung, lenke seine Hände zur Ausführung Deiner Gebote, richte seine Füße auf den Weg Deines Evangeliums, stärke all seine Glieder und all sein Gemüt durch Deine Gnade. Denn du bist unser Gott, der Du durch Deine heiligen Apostel uns verheißen hast :»Was ihr binden werdet auf Erden, das wird gebunden sein im Himmel; und was ihr lösen werdet auf Erden, das wird gelöst sein in den Himmeln«; und wieder: »Welchen ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten!« Und wie Du den Ezechias in der Trübsal seiner Seele in seiner Todesstunde erhört und sein Gebet nicht verschmäht hast, so erhöre auch mich, Deinen geringen und sündigen und unwürdigen Knecht, in dieser Stunde. Denn Du bist es, Herr Jesus Christus, der Du in Deiner Güte und Menschenliebe befohlen hast, siebzigmal siebenmal zu vergeben denen, die in Sünden fallen, und die es reuet ob ihrer Sünden, und der Du Dich freust ob der Bekehrung der Verirrten; denn so groß Deine Größe ist, so groß ist auch Dein Erbarmen; und Dir senden wir die Verherrlichung empor, sowie Deinem, anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und guten und leben¬digmachenden Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Hierauf nimmt der sechste Priester den sechsten Zweig, taucht ihn in das heilige Öl und salbt den Kranken, indem er betet: Heiliger Vater, Arzt der Seelen ...

7. Salbung

D Lasset uns aufmerken!  7. P Friede fallen! V Und deinem Geiste.
Prokimenon (Ps 6,2 und 3) (Ton 4)
1. Herr, strafe mich nicht in Deinem Zorne und züchtige mich nicht in Deinem Grimme.
2. Erbarme Dich meiner, o Herr, denn ich verschmachte.

Apostel (1 Thess 5,14-24)
Brüder, wir ermahnen euch, weist die Unordentlichen zurecht, ermutigt die Kleingläubigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle. Seht zu, daß keiner dem anderen Böses mit Bösem vergelte, sondern befleißigt euch allzeit des Guten gegeneinander und gegen alle. Freuet euch allezeit! Betet ohne Unterlaß! Danket bei allem! Denn das ist der Wille Gottes an euch in Christus Jesus. Den Geist löschet nicht aus! Weissagungen achtet nicht gering! Prüfet alles, das Gute behaltet, von allem Schein des Bösen haltet euch fern. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch vollkommen, damit euch Geist, Seele und Leib untadelig bewahrt werden für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.

Allelujavers (Ps 19,2) (Ton 2)
Der Herr erhöre dich am Tage der Not, der Name des Gottes
Jakobs beschütze dich.

Evangelium (Mt 9,9-14)
In jener Zeit, als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus in der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Jener stand auf und folgte ihm. Als er danach in dessen Haus zu Gast war, kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch. Die Pharisäer sahen dies und sagten zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit Zöll¬nern und Sündern? Jesus hörte das und sprach: Nicht die Ge¬sunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Gehet hin und lernet, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.

Ektenie wie oben: D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werde ...
D Lasset uns zum Herrn beten! V Kyrie eleison.

7. P Gebieter, Herr unser Gott, Arzt der Seelen und der Leiber, der Du behebest die zeitlichen Leiden und heilest alle Krankheit und alle Gebrechen im Volke, der Du willst, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, Du willst nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe. Denn Du, Herr, hast im Alten Bunde die Buße ge¬währt den Sündern, dem David und den Niniviten und denen, die vor und nach ihnen waren; ja selbst in der Zeit Deiner Wirk¬samkeit im Fleische hast Du nicht die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße gerufen, wie den Zöllner, die Buhlerin, den Schacher, und Du hast den Gotteslästerer und Verfolger, den gro-ßen Paulus, durch die Buße angenommen; Du hast den Petrus, den Fürsten1, Deinen Apostel, der Dich dreimal verleugnete, ob seiner Buße angenommen und ihm verheißen und gesagt: »Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen; und ich werde dir geben die Schlüssel des Himmelreiches!« Darum bitten auch wir in der Zuversicht zu Deinen untrüglichen Ver¬heißungen, Dich, Guter und Menschenliebender, und flehen zu Dir in dieser Stunde: Erhöre unser Gebet und nimm es an wie Dir dargebrachtes Rauchwerk und suche heim Deinen Knecht N.; und wenn er gesündigt hat im Wort oder im Werk oder in Gedanken, bei Nacht oder bei Tage, oder wenn er unter den Fluch eines Priesters gekommen oder in eigene Verfluchung gefallen ist oder durch einen Eid sich gebunden hat und mein¬eidig geworden ist, so flehen wir zu Dir und bitten Dich: Ver¬zeihe, erlaß und vergib ihm, nachsehend alle seine Übeltaten und alle Sünden, und was er wissend oder unwissend begangen hat; und worin immer er Deine Gebote übertreten und gesündigt hat, als einer, der im Fleische wandelt und in der Welt lebt oder von der Einwirkung des Teufels verführt ward, vergib es ihm als guter und menschenliebender Gott; denn es gibt keinen Menschen, der gelebt und nicht gesündigt hätte; nur Du allein bist ohne Sünde, Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und Dein Wort ist Wahrheit. Du hast den Menschen erschaffen, nicht damit er umkomme, sondern damit er Deine Gebote beobachte und unvergängliches Leben erbe.
Und Dir senden wir die Verherrlichung empor, samt dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen. V Amen.

Nach diesem Gebete nimmt der siebte Priester den letzten Zweig, taucht ihn in das heilige Öl und salbt auf die obige Weise den Kranken, indem er das Gebet spricht: Heiliger Vater, Arzt der Seelen…

Schlußsegen

Hierauf wird der Kranke, wenn es tunlich ist, durch die Seinigen in die Mitte der Priester geführt, stehend oder sitzend; ist dies nicht möglich, so stellen sich die Priester um das Bett. Das Evangelium wird durch den ersten Priester auf¬geschlagen und mit der offenen Seite auf das Haupt des Kranken gelegt. Die sechs Priester halten es; der erste Priester aber legt seine Hand nicht auf, sondern spricht folgendes Gebet:

P Heiliger König, Barmherziger und Gnadenvoller, Herr Jesus Christus, Du Sohn und Wort des lebendigen Gottes, der Du nicht willst den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe; nicht ich lege meine sündige Hand auf das Haupt des in Sünden zu Dir Kommenden und durch uns von Dir Vergebung der Sünden Erbittenden, sondern Deine machtvolle und kräftige Hand in diesem heiligen Evangelium, welches meine Mit gehilf en auf das Haupt dieses Deines Knechtes N. halten. Und ich bete mit jenen zu Deiner mitleidigsten und des Bösen nicht gedenkenden Menschenliebe:
Gott, unser Erlöser, der Du durch Deinen Propheten Nathan dem büßenden David die Vergebung der Sünden geschenkt und das Bußgebet des Manasse angenommen hast, Du selbst nimm auch Deinen Knecht N., der seine Sünden bereut, mit Deiner gewohnten Menschenliebe an, nachsehend alle seine Übertretungen. Denn Du bist es, unser Gott, der anbefohlen hat, siebzigmal siebenmal zu vergeben denen, die in Sünden fallen. Denn so groß Deine Größe ist, so groß ist auch Dein Erbarmen. Und Dir gebührt alle Herrlichkeit und .Ehre und Anbetung, jetzt und immerdar, und in die Äonen der Äonen.
V Amen.
(Hierauf nimmt man das Evangelium von dem Haupt des Kranken und läßt ihn es küssen.)

Ektenie wie oben: D Erbarme Dich unser, o Gott ... Auch beten wir um Gnade ... Daß ihm vergeben werden …
Doxologie: Denn ein barmherziger ...

Darauf singt man: Ehre ... (Ton 4)
Die ihr die Quelle der Heilungen habt, heilige Uneigennützige, ihr bietet Genesung dar allen, die darum bitten, da ihr dieser großen Gabe von der ewig fließenden Quelle, unserem Erlöser, gewürdigt worden seid. Denn es spricht zu euch der Herr als zu den Nacheiferern der Apostel: »Siehe, ich habe euch gegeben die Macht über die unreinen Geister, auf daß ihr sie austreibet und heilet alle Krankheiten und alle Gebrechen.« Die ihr nach seinen Geboten recht gelebt habt, umsonst empfingt ihr, umsonst gebet, heilend die Leiden unserer Seelen und Leiber.
Jetzt... (derselbe Ton)
Neige dich den Bitten deiner Knechte, Allfehlerlose, unsere schreckliche Erregung sänftigend und alle Trübsale von uns ab¬wendend. Denn dich allein haben wir als sicheren und festen Anker, und deinen Schutz besitzen wir. Laß uns nicht zuschanden werden, Gebieterin, die wir dich anrufen. Eile zur Fürbitte für die, welche gläubig zu dir rufen: Freue dich, Gebieterin, du aller Hilfe, Freude und Schutz und Erlösung unserer Seelen!

1. P Ehre Dir, Christus Gott, unsere Hoffnung, Ehre Dir!
V Ehre... Jetzt...
Kyrie eleison. (dreimal) Segne!
Und die Entlassung:
Christus, unser wahrer Gott, durch die Fürbitten seiner allreinen Mutter, durch die Kraft des kostbaren und lebendigmachenden Kreuzes; durch die Fürsprache des heiligen und ruhmreichen Apostels Jakobus, des ersten Bischofs von Jerusalem, des Gottes¬bruders und aller Heiligen, erbarme sich unser und rette uns, denn er ist gütig und menschenliebend. V Amen.

Nun verbeugt sich der, welcher die Ölung empfangen hat und spricht: Segnet, heilige Väter, und vergebt mir Sünder. (dreimal)

Abgekürzter Ritus der Salbung bei Gefahr des Todes

Wenn der Kranke dem Tode nahe zu sein scheint, so wird, damit er nicht wegen der langen Gebete ohne die durch das Sakrament erteilte Gnade Gottes sterben müsse, gleich bei Beginn mit Auslassung von Psalm, Kanon, Troparien, die Ektenie: Lasset uns in Frieden zum Herrn beten usw. gesagt. Wenn der Kranke nach der ersten Salbung unter Aussprechung des Gebetes stirbt, so ist zu wissen, daß er das Sakrament der Ölung vollständig empfangen hat; wenn er aber nach der ersten Salbung nicht gestorben ist, so wird zunächst die Psalmenlesung und alles andere, was ausgelassen ist, nachgeholt, worauf dann der zweite und die übrigen Priester fortfahren. Wenn der Kranke während der Ölsalbung stirbt, unterbleibt die Fortsetzung der Handlung.