25-jähriges Jubiläum des bischöflichen Dienstes S. E. Erzbischofs Mark

Freitag, den 11. Mai 2007 um 19:51 Uhr
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Am Samstag und Sonntag, dem 8.-9. Oktober 2006 (neuer Stil) beging die Deutsche Diözese feierlich das 25-jährige Jubiläum des bischöflichen Dienstes ihres Gebieters, Erzbischofs Mark. Zum Fest reiste der Ersthierarch der Russischen Auslandskirche, Metropolit Laurus nach München, zusammen mit der Ikone der Gottesmutter von Kursk von der Wurzel, und über dreihundert Gläubigen aus der gesamten Diözese Deutschlands. Es kamen auch Gäste aus weiter entfernten Orten der Diaspora und Russlands: Erzbischof Kyrill von San Francisco und Westamerika, Archimandrit Tichon (Schevkunov) aus dem Moskauer Sretenskij-Kloster, Matuschka MoÏsea, Äbtissin des Eleon-Klosters, Äbtissin Elisaveta aus Gethsemane, Priester aus England, der Schweiz und Australien. Der große Kathedralchor sang unter der Leitung von W.W. Ciolkovitsch mit großer Erhebung.

Am Samstagabend, am Festtag des Entschlafens des hl. Apostels und Evangelisten Johannes des Theologen, traf Metropolit Laurus mit der Ikone der Gottesmutter von Kursk in der Kathedrale der Neumärtyrer und Bekenner Russlands ein. Der Metropolit zelebrierte die Nachtwache; ihm konzelebrierten Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland, Erzbischof Kyrill von San Francisco und Westamerika und Bischof Agapit von Stuttgart.

An der Litija der Nachtwache nahmen 17 Priester teil. Der Litija stand Erzbischof Kyrill vor.

Die Ölsalbung nach der Lesung des Evangeliums dauerte bis zur Großen Doxologie.

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Den Gottesdienst vollendete Bischof Agapit nach der Großen Doxologie.

Am Sonntag konzelebrierten den vier  Bischöfen folgende Priester: Erzpriester Stefan Pavlenko und Nikolai Artemoff, die Mönchspriester Benjamin Forbs, Evfimij (Logvinov) und Sofronij (Musenko), die Priester Evgenij Skopinzew, Ilja Limberger, Vadim Zakrevsky, Evgenij Margarint, Sergij Kisselev, Ioann Grintschuk, Dimitrij Kalachev, Georg Seide, Alexander Zaitsev, Viktor Wdowitschenko, Valerij Mikheev, Andrej Ostapchuk, Arkadij Dubrovin, André Sikojev und Nikolaj Wolper, sowie die Protodiakone Georgij Kobro und Viktor Lochmatov und Diakon Igor Blinov.

Die Kommunion wurde den zahlreichen Gläubigen aus drei Kelchen gereicht, die Mönche und Nonnen empfingen die Hl. Gaben aus einem Kelch in der Nebenkirche des hl. Nikolaus. Am Ende seiner Predigt begrüßte Metropolit Laurus den hochgeweihten Jubilar. Mit besonderer Anerkennung bedachte er die mühevolle Tätigkeit des Erzbischofs: ihm obliegt die Sorge für die Diözesen Deutschland, Großbritannien und die Klöster der Auslandskirche im Heiligen Land, sowie die Durchführung der Gespräche mit dem Moskauer Patriarchat.

{ice 54 -link}Nach der Liturgie wurde von der Schwesternschaft der Kathedrale, anlässlich des Jubiläums, neben der Kirche in einem großen Zelt ein Festessen gegeben, bei dem viele Gäste Grußreden hielten.

Bischof Agapit begrüßte zuerst alle anwesenden Gäste, die angereist waren, um am Fest der Deutschen Diözese teilzunehmen. Er dankte dem Höchstgeweihten Metropoliten Laurus dafür, dass er "ohne zu zögern der Bitte entsprach, anzureisen und den Gottesdiensten vorzustehen, unseren Dankesgebeten an Gott für das Geschenk eines solchen Erzhirten, der uns in den letzten 25 Jahren zur Herrlichkeit Gottes behütete und erzog, und eine Vielzahl von Hirten zur Kirche, zu Gott leitete."  Bischof Agapit, der vor mehr als 25 Jahren seinen monastischen Weg unter der Leitung von Erzbischof Mark (damals noch Vater Mark) begann, berichtete von einigen Erinnerungen an den gemeinsam mit dem Abba beschrittenen Weg.

Der Auftritt des Kinderchors, der ein ungekünsteltes Lied voller Liebe und Dankbarkeit für den teuren Lehrer vortrug, gefiel dem Jubilar und allen Anwesenden sehr. Es war, als habe die kindliche Liebe und Direktheit, die in dem unkomplizierten Liedchen zum Ausdruck kam, dem ganzen Festbankett, das von seinen ihn liebenden Kindern für den geliebten Vater und Lehrer veranstaltet wurde, die Stimmung vorgegeben. Sicherlich wollten auch viele Erwachsene mit in den Chor einstimmen: "und mehr noch werden wir Vladyka sagen: Gott sei Dank, dass es Sie gibt!"

Nach dem Auftritt der Kinder verlas Archimandrit Tichon (Schevkunov), Statthalter des Sretinskij-Klosters in Moskau und Mitglied der Kommission des Moskauer Patriarchats für den Dialog mit der ROKA, - er war zum Fest aus Moskau angereist, auf Anweisung des Patriarchen von Moskau und ganz Russland -, die Grußbotschaft des Patriarchen (siehe S. 29, oben links)

In die letzten Worte stimmte das Volk mit dem Gesang "auf Viele Jahre" ein.

Im Anschluss daran beglückwünschte Erzbischof Kyrill – er hatte einen vielstündigen Anflug aus San Francisco auf sich genommen, um an den Münchener Feierlichkeiten teilzunehmen – seinen Mitbruder-Bischof.

Erzbischof Kyrill überreichte dem Jubilar im Namen der eigenen Diözese und des russischen Gymnasiums der hll. Kyrill und Method eine Ikone dieser Heiligen.

Darauf sprach Archimandrit Tichon dem Erzbischof seine und seines Klosters Glückwünsche aus, und berichtete von seiner ersten persönlichen Bekanntschaft  mit der Russischen Kirche im Ausland gegen Ende der 80-er Jahre in Person von Erzbischof Mark, über dessen Rolle bei seiner Wahrnehmung der ROKA in Realität und nicht aus Büchern, und auch davon, wie kompromisslos Erzbischof. Mark die Interessen der Auslandskirche in den Gesprächen der Kommissionen der ROKA und der ROK (MP) vertritt.

Im Anschluss an die Rede von V. Tichon deklamierten die älteren Schüler der Sonntagsschule das dem Erzbischof gewidmete Gedicht eines Gemeindemitglieds der Kathedrale (A. I. Immler). Hiernach trat der Chor unter der Leitung des jungen Dirigenten Maxim Matjuschenko mit der glänzenden Darbietung zweier Volkslieder auf. Protodiakon Georgij Kobro und der Chor stimmten ein feierliches "Auf viele Jahre" für den Jubilar an.

Im Anschluss daran sprach Vater Slobodan Milunovič, Erzpriester und Vorsteher der Serbischen Kirche in München.

{ice 210 -link #211}Das nächste Wort erhielt die Äbtissin des Eleon-Klosters, Matuschka MoÏsea. Im Namen der Geistlichkeit der Russischen Geistlichen Mission und aller Schwestern und Brüder unserer Klöster im Heiligen Land beglückwünschte sie den Erzbischof zum Jubiläum, und überreichte ihm Geschenke, darunter eine Ikone, die von Schwestern des Gethsemane und des Eleon Klosters  gemalt wurde und auf der verschiedene Heilige abgebildet sind, die zu verschiedenen Perioden des Lebens des Erzbischofs gehören: Erzengel Michael, hl. Maria Magdalena, hl. Mark der Faster, hl. Gregor v. Neocäsarea und der hl. Apostel Petrus. Die Jerusalemer Schwestern dachten sich, dass man zum "silbernen Jubiläum" auch etwas Silbernes schenken könne, und überreichten Vladyka eine Öllampe aus reinem Silber.

Vtr. Nikolai erklärte, dass für die Jerusalemer Mütter eine Ausnahme gemacht wurde, da man es ihnen gestatte die Geschenke persönlich zu überreichen: "Wenn jede Gemeinde ihre Gabe darbringen wollte, müsste man hier bis in die Nacht sitzen bleiben." Die Münchener Gemeinde beschenkte den Erzbischof mit einem hellblauen Gewand für Gottesmutterfeste, da das alte bereits verschlissen war.

Die Berliner Gemeinde der Maria-Schutz-Kirche bestellte ebenfalls ein hellblaues Gewand für Gottesmutterfeste. Und zum Gewand hinzu überreichten sie dem Erzbischof eine Mitra – "leicht und luftig", wie Vater Nikolaj sagte.

Bevor der Tee ausgeschenkt wurde und es den Nachtisch gab, erhielten die Organisatoren des Festmahls das Wort –  die Älteste Schwester V. G. Mondič und A. I. Immler.

Im Anschluss übergab V. Nikolaj dem Jubilar das Wort. "25 Jahre mit mir zu verleben ist keine bequeme Sache" – scherzte der Erzbischof und dankte zuerst seinen langjährigen Mitarbeitern, und dann auch allen seinen zahlreichen Helfern, die ihm Gott schickt, und ohne deren Hilfe er, nach seinen Worten "nichts vollbringen könnte." Dann fuhr er fort: "Wenn ich auf diese 25 Jahre zurückblicke, und an das Wort denke, das ich vor der Bischofsweihe sprach, sehe ich, dass noch sehr, sehr vieles zu vollbringen bleibt. … Und deshalb bitte ich euch auch weiterhin, mich in diesem meinem bescheidenen Dienst zu unterstützen, und nicht über das, was ich bisher gemacht habe zu denken oder zu sprechen, sondern über das, was ich noch tun muss. Wenn ich rechtzeitig von dem vorbereiteten Fest gewusst hätte, hätte ich es verboten. Ich sagte zu Bischof Agapit, als ich Andeutungen zu Gehör bekam, dass ich dies nicht wünsche. Das wäre nicht in meinem Sinn. Umso dankbarer bin ich dafür, dass Bischof Agapit all dies ohne mich einrichtete, jedoch um meinet- und um unserer gemeinsamen Sache willen."

Der Erzbischof dankte dem Metropoliten Laurus, Erzbischof Kyrill, Archimandrit Tichon und den Äbtissinnen dafür, dass sie zum Fest gekommen waren.

Als er Vtr. Slobodan seinen Dank aussprach, führte Erzbischof Mark aus: "Tatsächlich, ich erhielt meine theologische Ausbildung in der Serbischen Kirche und danke Vater Slobodan, der sich an seinen Bischof wandte, um mir die Möglichkeit zu geben, in Serbien zu studieren, in einer Zeit, in der es nicht so leicht war, wie es heute scheinen mag. Deshalb sage ich manchmal, dass die Serbische Kirche meine zweite Mutter ist. Der verstorbene Patriarch German sagte mir, als wir Abschied nahmen: "erinnert euch daran, Eure Eminenz, dass wir Sie als unserigen erachten." Diese Verbindung ist gerade die Konziliarität unserer Orthodoxen Kirche, über alle Grenzen hinweg, die von Menschen geschaffen werden. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir eins sind in unserem Glauben, in unserem Bekenntnis, dass wir deshalb gemeinsam auf dem Feld des Herrn arbeiten müssen. Ich bitte sie darin auch weiter zu helfen, und sich daran zu erinnern, dass unser gesamtes Werk auf den Mysterien und dem Gebet beruht, und dass wir daran immer gemeinsam arbeiten müssen, und Gott für Sein Erbarmen dankend unsere Gebete empor senden."

Bei dem Festessen waren zwei Vertreter des Konsulats der Russischen Föderation anwesend. Der Konsularrat B. P. Arhipov wandte sich mit einer Rede an den Jubilar auf Geheiß des Generalkonsuls A. P. Karachintsev, der wegen anderweitiger dringender Verpflichtungen nicht anwesend sein konnte.

Das Abschlusswort hielt der aus England angereiste Priester Vadim Zakrevsky, der in London die Gemeinde der Gottesmutter-Entschlafen-Kathedrale betreut, deren Vorsteher Erzbischof Mark ist.

{ice 51 -link}Alle Gemeinden der Deutschen Diözese, ebenso die in Kopenhagen und London, trugen nicht nur zu den Geschenken ihr mögliches bei (die bereits überreicht wurden, oder sich noch in Vorbereitung befinden), sondern beteiligten sich auch an der Durchführung des Festes, bei welchem allein am Festessen über 400 Menschen teilnahmen, bei den Gottesdiensten also noch mehr. 135 Personen bedurften der Unterbringung. Die Schwesternschaft und weitere Helferinnen arbeiteten vor dem Fest ohne Unterlass.

Ungeachtet der vielen Gäste war der Tisch so reich gedeckt, dass nach dem Fest das Übriggebliebene unter zwei Klöstern und verschiedenen Gemeindemitgliedern aufgeteilt werden musste. Das bei prächtigem Wetter ausgerichtete Fest wurde mit freudiger Erhobenheit feierlich begangen, aber auch, wir der Vertreter des Generalkonsulats der RF in seiner Rede sagte – "wie im Kreis der Familie".

Viele Worte der Liebe und der Dankbarkeit wurden bei diesem Fest geäußert, doch viel mehr blieb unausgesprochen. Nicht nur dadurch, dass nicht genügend Zeit vorhanden wäre, um alle anzuhören, sondern auch, weil tiefste Liebe und Dankbarkeit oft schweigsam ist. Das Fest endete, doch viele, viele geistige Kinder von Erzbischof Vladyka Mark, verstreut über die ganze Welt, werden wie auch vor dem Fest jeden Tag dem Herrn Gebete des Dankes empor senden, dafür, dass Er ihnen einen solchen Vater und Lehrer gesandt hat – Richtschnur des Glaubens und Bild der Sanftmut, Lehrer der Enthaltung, der seine Seele um der Erlösung seiner von Gott anvertrauten Herde hergibt.

Grüßbotschaft des Patriarchen Alexis II

Eure Exzellenz, lieber Vladyka! Ich gratuliere Ihnen herzlich zu diesem bedeutsamen Datum in Ihrem Leben, dem 25-jährigen Jubiläum Ihrer Bischofsweihe.

In den verflossenen Jahren hat Ihnen der Herr vieles zu leisten und vieles zu durchleben anbefohlen. Aber in allen Prüfungen des Lebens waren Sie stets ein Vorbild der Ergebenheit an die Heilige Kirche und Ihre Berufung. Mit dem Ihnen eigenen Gefühl der Verantwortung leisten Sie unermüdlich das mühevolle Werk, in der Russischen Diaspora Zeugnis für die Orthodoxie abzulegen. Mit Liebe und Eifer erfüllen Sie ihren Dienst als Erzhirte, und, indem sie neue Kirchen bauen und die heranwachsende Generation im Geist der traditionellen moralischen Grundsätze des Heiligen Russlands heranbilden, leiten Sie viele Menschen zum Glauben Christi.

Es ist erfreulich zu sehen, dass Sie unter Aufwendung nicht geringer Kräfte, Ihr Scherflein geben zum guten Werk der Überwindung der zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche in Russland und der Russischen Orthodoxen Auslandskirche bestehenden Differenzen.

An diesem für Sie denkwürdigen Tag wünsche ich Ihnen im Gebet, lieber Vladyka, dass Ihnen Gott mit Seiner Kraft und Hilfe in Ihrem weiteren Wirken als Oberhirte beistehen möge. Durch die Fürsprache der Himmlischen Königin möge Sie der Herr bei guter Gesundheit und Wohlergehen erhalten auf viele und wohlbringende Jahre!