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Kathedrale der Hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands in München

der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

Die Tugenden


Die Tugend der Barmherzigkeit

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Die Hilfe zum Trost der Verstorbenen

Niemand soll sich der Täuschung hingeben, es werde ihm das, was er auf Erden verabsäumt, bei seinem Tode von Gott als Verdienst zugeteilt werden. Es verstößt also auch das, was die Kirche zum Trost der Verstorbenen zu tun pflegt, nicht gegen den apostolischen Ausspruch: „Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen, damit ein jeder, je nachdem er in seinem Leben Gutes oder Böses getan hat, darnach empfange.“ Denn schon (die Gnade), daß er von jenen (nach seinem Tode für ihn aufgeopferten guten Werken) einen Nutzen hat, muß sich einer verdienen, solange er noch in seinem Leibe lebt. Es haben auch wirklich nicht alle Menschen einen Nutzen (von jenen guten Werken). Und warum nicht? Weil auch das Leben verschieden war, das ein jeder auf Erden führte. Wird also das Opfer des Altares oder irgendeines Almosens für alle verstorbenen Getauften dargebracht, so bedeutet es für die sehr guten Christen ein Dankopfer, für die nicht gerade sehr schlechten ein Sühneopfer, für die sehr schlechten allerdings kein Hilfsmittel für die Toten, aber immerhin einen gewissen Trost für die Lebendigen. Wem jenes Opfer aber überhaupt einmal nützt, dem nützt es so, daß entweder die Verzeihung eine vollständige oder gar die Verdammnis selbst eine erträglichere wird.

Dabei darf nicht in Abrede gestellt werden, daß die Seelen der Abgestorbenen dank der Frömmigkeit ihrer noch lebenden Angehörigen Erleichterung finden, wenn für sie das Opfer des Mittlers dargebracht oder Almosen in der Kirche gespendet wird. Aber nur solche haben davon Nutzen, die es während ihres Lebens verdient haben, daß es ihnen später einmal nutzen kann. Es gibt nämlich eine Art zu leben, die nicht so gut ist, daß sie eine solche Hilfe nach dem Tode nicht brauchte, die aber doch auch nicht so schlecht ist, daß eine solche Hilfe nach dem Tode nicht mehr helfen könnte. Es gibt ferner eine so gute Art zu leben, daß es dergleichen Hilfe gar nicht mehr bedarf, und es gibt hinwiederum eine so schlechte Art zu leben, daß nach dem Hinscheiden aus diesem Leben eine Hilfe gar nicht mehr möglich ist. Somit wird alles Verdienst, das jemandem nach diesem Leben zur Erleichterung oder zur Belastung gereichen kann, schon hier auf Erden erworben.

 

 

Das Gute und das Böse im Menschen

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Glücklich, wer den Ursprung der Dinge erkennen konnte

Wir brauchen doch nicht zu glauben, es sei zur Erreichung des Glückes notwendig, daß wir die im geheimsten Innern der Natur verborgenen Ursachen jener großen Vorgänge in der Körperwelt kennen, daß wir z. B. wissen: „Welche Gewalt die Länder erschüttert, die Meere hoch aufwühlt, ohne ein Hemmnis zu achten, und bald sie wieder beschwichtigt“, und anderes von der Art. Doch die Ursachen des Guten und des Bösen sollen wir kennen, und zwar insoweit, als deren Kenntnis dem Menschen in diesem Leben voll Irrtum und Elend zur Vermeidung eben dieses Irrtums und Elendes vergönnt ist. Nach jenem Glück müssen wir nämlich trachten, wo uns kein Elend mehr bedrückt und kein Irrtum mehr täuscht. Müßten wir nämlich die Ursachen der körperlichen Vorgänge kennen, dann bräuchten wir doch gewiß keine mehr zu kennen als die unserer Gesundheitsverhältnisse.

Wesensbestimmung des in der Welt vorkommenden Bösen

In diese (schöne) Gesamtwelt ist auch das, was böse heißt, wohl eingeordnet und steht am rechten Platze; und gerade dadurch hebt es das Gute erst recht hervor, so daß dieses nun durch den Vergleich mit dem Bösen in noch höherem Maße gefällt und noch preiswürdiger ist. Denn wie auch die Ungläubigen zugeben müssen, könnte der allmächtige Gott, der die höchste Macht über alle Dinge besitzt, in seiner unendlichen Güte (Sündelosigkeit) unmöglich irgend etwas Böses an seinen Werken dulden, wenn er nicht bis zu dem Grade allmächtig und gut wäre, daß er auch aus dem Bösen Gutes schaffen könnte. Was ist aber das, was wir böse heißen, anders als der Mangel des Guten?

 

Добродетели: о вере и ее развитии

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Человек говорит: «Я не верю!» Что значит это?
Это значит: Я не исполняю слово Христово.

Позапрошлое воскресенье Святая Церковь предлагала нашему вниманию притчу "О талантах". Талант — это та сила, которая дается нам Господом для исполнения Его заповедей о любви к Богу и ближнему. Прошлое же воскресенье показало нам применение этого таланта к жизни. — У одной матери бесновалась дочь. Мать бросилась ко Христу: "Помоги!" А Христос молчал. Тогда апостолы стали говорить Христу, указывая на нее, на эту Хананеянку. Христос же им ответил: "Ведь я пришел к детям. Нехорошо взять хлеб у детей и бросить его псам". Тогда Хананеянка закричала: "Но и псы едят крохи, которые падают со стола господ их". Тут в ее сознании получилось полное смирение, и в ответ на это глубочайшее смирение Господь сжалился над нею и сказал: "О, жено, велика вера твоя! Да будет тебе по желанию твоему".

 

Die Tugend des guten Todes

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"Und wenn das Leben hier auf Erden gut ist, wodurch erwirbt es den Anspruch auf diese Bezeichnung, wenn nicht durch die Tugend und Reinheit der Sitten? Der Vorzug liegt also keineswegs in der Verbindung von Leib und Seele, sondern darin, daß man durch die Tugend Alles, was sonst im Leben als Übel gelten muß, siegreich zurückweist. Die Wohltat aber, welche den Tod begleitet, tritt sofort ein, indem Das, was der Seele recht eigentlich angehört, mehr als Das, was im Gefolge der Verbindung von Leib und Seele sich kund gibt, zur vollen Wirksamkeit entfaltet wird. Wenn nun das Leben, sofern sich in ihm die vom Leibeselend losgelöste Seele abspiegelt, gut ist; wenn ferner die Seele gut und heilig genannt werden muß, welche sich losmacht von den Fesseln des Leibes: dann ist der Tod unter allen Umständen eine Wohltat, weil er die Seele aus der Gemeinschaft dieses Leibes für immer löst und befreit. Die Abtötung, das fortgesetzte Sterben soll in uns das Leben wirken: ein glückseliges Leben nach dem Tode, nach errungenem Siege, nach hartem Kampfe. Dann wird das Gesetz des Fleisches dem Gesetze des Geistes nicht mehr widerstreiten; dann wird kein Kampf mehr stattfinden mit dem Leibe des Todes; dann wird auch in ihm der Sieg nicht mehr können gefährdet werden." Hl.Ambrosius von Mailand

Der Weise löst, wenn er jenes himmlische Gut sucht, seine Seele vom Leibe; er gibt die Verbindung auf, indem er nach einer Erkenntniß der Wahrheit strebt, welche er ganz unverhüllt und offen dargelegt wünscht: darum aber wünscht er seinen Geist von den Umstrickungen und Übeln dieses leiblichen Lebens befreit zu sehen. Mit unseren Händen, Augen und Ohren können wir jene höchste Wahrheit nicht erfassen. Was gesehen wird, ist zeitlich, was aber nicht gesehen wird, ewig. Auch werden wir oft durch unsere Augen Täuschungen ausgesetzt und sehen gar Vieles anders, als es ist. In gleicher Weise ist das Gehör Täuschungen unterworfen. Wir müssen also, wenn wir vor Trug und Täuschung sicher sein wollen, nicht Das betrachten, was sichtbar ist, sondern Das, was unsichtbar ist. Oder wie soll die Seele der Täuschung entgehen, wie soll sie dem Throne der Wahrheit nahen, wenn sie nicht gewissermaßen zuvor vom Leibe scheidet und so der Täuschung und Irreleitung desselben sich entzieht?

Irregeführt wird die Seele durch den Blick des Auges, durch das Aufhorchen des Ohres: darum soll sie beiden sich entziehen. Darum sagt der Apostel: „Rühret nicht an, kostet nicht, tastet nicht an, was zum Verderben gereicht!“ (Koloss. 2, 21.) Alles gereicht wirklich zum Verderben, was in strafbarer Nachsicht gegen den Leib beruht. Um zu zeigen, daß er nicht durch solche Nachsicht, sondern durch Erhebung des Geistes wie durch Demuth des Herzens die Wahrheit gefunden habe, fügt er hinzu: „Unser Wandel ist im Himmel.“ Dort sucht er das Wahre und Ewige, dort sammelt er sich in sich selbst und erreicht die Höhe der Tugend; er will sich nicht Anderen anvertrauen, sondern in sich selbst will er zur Erkenntniß gelangen. Was er als wahr erfaßt, dem will er in richtiger Erkenntniß folgen; was er aber als begehrenswert für irdische Lust erkennt, Das will er als ein Trugbild verabscheuen und fliehen.

 


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