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Kathedrale der Hll. Neumärtyrer und Bekenner Russlands in München

der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

Mönchtum

Die Kinder der Frömmigkeit haben viele und mannigfache Leitern für den Aufstieg in den Himmel ausgedacht. Die einen kämpfen in Gemeinschaft. Solcher Klöster gibt es viele Tausende. Dort gewinnen die Streiter unvergängliche Kronen und erlangen den ersehnten Aufstieg. Andere erwählen das Einsiedlerleben und sind bedacht, nur mit Gott sich zu unterhalten. Sie verschmähen jeden menschlichen Trost und erringen so den Sieg. Andere lobpreisen Gott, indem sie in Zelten und Hütten wohnen, wieder andere vollbringen ihr Leben in Löchern und Höhlen. Viele verstehen sich nicht einmal zum Besitze einer Höhle oder eines Zeltes oder einer Hütte, sondern setzen ihren Leib der freien Luft aus und ertragen die wechselnden Unbilden der Witterung. Bald erstarren sie in äußerster Kälte, bald brennen sie unter der Sonne sengendem Strahl. Und auch die Lebensweise dieser Männer ist wieder verschieden. Die einen stehen ohne Unterbrechung. Die anderen verteilen den Tag auf Sitzen und Stehen. Die einen haben sich in Mauern verschlossen und vermeiden den Verkehr mit Menschen. Andere verzichten auf solche Abschließung und stehen frei da für alle, die sie sehen wollen. (Theodoret von Cyrus)



Die Klöster sind Heilanstalten

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Für diejenigen, die am Weg des Mönchtums Interesse haben, oder sich allgemein für das Wachstum im Geiste interessieren, gibt es jetzt im Internet in deutscher Sprache folgenden interessanten Text des heiligen Ignatij (Brjantschaninov) mit nützlichen Anmerkungen:

Gespräch zwischen einem Weltlichen und einem Mönch - Teil 2:

Weltlicher: Die Beständigkeit des Willens, die Aufrichtigkeit des Strebens und die Entschlossenheit im Kampf zur Erreichung des Ziels des Mönchslebens sind mithin unerläßliche Voraussetzungen für den geistigen Fortschritt des Mönchs. Deshalb muß ein Higumen rechtzeitig herausfinden, ob diese Voraussetzungen gegeben sind in demjenigen, der Mönch werden möchte.

Mönch: Richtig. Dies geschah denn auch von alters her und muß heutzutage noch viel mehr geschehen, bevor einer zum Mönch geschoren wird. Deshalb dauert das Noviziat mit seinen vielfältigen Bestimmungen in der Regel lange Jahre und ist oft sehr mühsam, vor allem für solche, die zuvor nicht auf geistige Weise lebten. In vielen Fällen zeigt sich die Beständigkeit des Willens und Aufrichtigkeit des Strebens erst nach langer Zeit. Es kommt oft vor, dass ein Mensch nach vielen Jahren seine Lebensführung ändert. So zeigen einige beim Eintritt ins Kloster anfänglich große Ehrfurcht und Hingabe, fallen dann aber in Nachlässigkeit. Andere im Gegenteil zeigen am Anfang Oberflächlichkeit, gewöhnen sich aber mit der Zeit an die mönchische Lebensweise und werden vortreffliche Mönche(56).
Abba Isaak der Syrer sagt: „Oftmals geschieht es, dass ein zu nichts taugender Mensch, der auf Grund seines Mangels an Übung ständig besiegt und zu Boden geworfen wird und stets in einem Zustand der Schwäche verharrt, eines Tages plötzlich den ihn bekriegenden Söhnen der Giganten das Banner aus den Händen reißt und einen hohen Ruf erlangt und mehr gerühmt wird als angesehene und siegreiche Kämpfer und mehr Kränze und kostbare Gaben empfängt als alle seine Gefährten. Deshalb soll niemand von uns den Mut verlieren. Nur das Gebet sollen wir nie vernachlässigen, sondern mit diesem unablässig die Hilfe des Herrn erflehen(57).“
Oftmals werden große Sünder zu großen Asketen. Jedes Kloster ist Ort der Metanie. Keiner hat das Recht, demjenigen, der die Metanie begehrt und sucht, dieselbe zu versagen, selbst wenn er nicht imstand ist, sich zu beherrschen, wie es etwa bei einem Besessenen geschieht. Denn die Metanie wird von Gott geschenkt, ebenso der Ort der Metanie, der Hafen der Metanie, das Kloster.
Der heilige Johannes vom Sinai, der im 6. Jahrhundert lebte, zählt irgendwo die Ursachen auf, derentwegen ein Mensch das hesychastische Leben wählt, und weist darauf hin, dass er dies in den meisten Fällen tut, nicht weil er sich nach der christlichen Vollkommenheit sehnt, sondern weil er der Sünde entraten, seine ohnmächtige Seele vor den Versuchungen bewahren will, denen er nicht widerstehen kann(16).
Auch heute ist die Sehnsucht nach Befreiung von der Sündhaftigkeit nicht in allen Menschen erloschen, trotz der Zunahme der Herausforderungen und der Stürze und obwohl die menschliche Macht wie nichts ist vor der universellen Macht der Versuchungen. Von denen, die in die Klöster eintreten, suchen die meisten nichts anderes als das Joch der Sünde abzuwerfen, Kraft zu finden in ihrer Ohnmacht und ihr eigenes Selbst zu bezähmen.
Die Klöster sind von jeher Heilanstalten gewesen(59), doch heute sind sie es mehr denn je. Können wir je Menschen die Hilfe versagen, die krank sind in ihrer Seele? Man setzt sich zwar mit großem Eifer ein für die Schaffung von Pflegeheimen für die Betagten, für die körperlich Kranken und Behinderten, doch warum denkt man nicht daran, dass auch Institutionen nötig sind für die Pflege der seelisch Kranken, für die von der Sünde und den Leidenschaften Behinderten? Diejenigen, die ihrer verkehrten Auffassungen wegen die Klöster anklagen, verlangen, dass es in diesen Heilanstalten nicht die geringste Krankheit gebe. Sie wollen, dass in ihnen absolute Gesundheit herrsche. Verlangt Heilung, nicht Gesundheit! Dann ist eure Forderung gerecht.

Über das Mönchtum 1.pdf -/- Über das Mönchtum 2.pdf

 

Über das geistliche Wachstum

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Für diejenigen, die am Weg des Mönchtums Interesse haben, oder sich allgemein für das Wachstum im Geiste interessieren, gibt es jetzt im Internet in deutscher Sprache folgenden interessanten Text des heiligen Ignatij (Brjantschaninov) mit nützlichen Anmerkungen:

Gespräch zwischen einem Weltlichen und einem Mönch - Teil 1

Was das Mönchtum ist – Vorurteile und Unwissenheit hierüber

Weltlicher: Mein Vater, ich schätze mich glücklich, Euch begegnet zu sein, denn in Euch habe ich einen Menschen gefunden, dem ich mein Herz öffnen kann und von dem ich stets aufrichtige Worte höre. Ich sehne mich, ja ich sehne mich wirklich von ganzem Herzen, in meinem Leben konsequent der dogmatischen und geistigen Tradition der Orthodoxen Kirche zu folgen, der ich angehöre. Deshalb bemühe ich mich, eine klare Kenntnis aller Themen dieser Tradition zu erlangen. Denn unrichtige Kenntnis hat unrichtige Lebensführung zur Folge. Und unrichtige Lebensführung ist die Quelle von Schäden sowohl auf der persönlichen als auch der gesellschaftlichen Ebene. Deshalb möchte ich, dass Ihr mir in unserem heutigen Gespräch die Bedeutung des Mönchtums für die Kirche Christi erklärt.

Mönch: Gott segne deine Sehnsucht. Aus den genauen und richtigen Kenntnissen kommen alle guten Dinge. Aus den falschen und unwahren Kenntnissen aber kommen alle Übel. Dies lehrt uns das Evangelium, indem es die Wahrheit als erste Ursache des Heils aufzeigt und die Unwahrheit als erste Ursache des Verderbens (s. Joh 8,32 / 8,44). Doch warum willst du, dass gerade das Mönchtum das Thema unseres Gesprächs sei?

Weltlicher: In dem Freundeskreis, wo ich verkehre, kommt das Gespräch oft auf das Mönchtum. Dabei werden verschiedene Meinungen geäußert. Meist wenden sich die anderen dann an mich, damit auch ich meine Ansicht äußere, denn sie wissen, dass ich in Verbindung bin mit vielen geistigen Menschen. Und da ich ihnen richtige Auskünfte geben möchte, bitte ich Euch, mir dieses Thema darzulegen.

Über das Mönchtum 1.pdf -/- Über das Mönchtum 2.pdf

 


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