Am Sonntag, dem 22. Mai 2016, am Patronatsfest der Seitenkapelle der Münchener Kathedrale zu Ehren des Hl. Nikolai, verlieh Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland, gemäß der Entscheidung des Synods der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland, dem Kustos der Kathedrale und Sekretär der Deutschen Diözese Erzpriester Nikolai Artemoff das ehrenvolle Recht, die Mitra zu tragen.
Erzpr. Nikolai Artemoff dient seit 35 Jahren als Priester. Er wurde in Hessen geboren, wo er in der hessischen Hauptstadt Frankfurt am Main seine Kindheit und Studienzeit verbrachte. In Wiesbaden befreundete er sich mit dem Vorsteher der dortigen Gemeinde, dem heutigen Metropolit Mark (Arndt). Nachdem Vladyka Mark zum Bischof gewählt worden war, zog Vater Nikolai gemeinsam mit ihm nach München. Von Beginn seiner Hirtentätigkeit waren Vater Nikolai verantwortungsvolle Aufgaben innerhalb der Deutschen Diözese übertragen. In den ersten Jahren seines Priestertums musste er viel reisen, weil er mehrere Gemeinden auf dem Land betreute. Diese Gemeinden waren dem Aussterben nahe, und Vater Nikolai erweckte sie zu neuem Leben. Durch den Zuzug der Gläubigen blühen diese Gemeinden heute.
Der Priesterdienst besteht in erster Linie in der Predigt des Evangeliums und der Sorge um die Herde, um die Seelenrettung der eigenen Schafe, und in diesen Dienst bringt Vater Nikolai unermessliche Liebe und Kraft ein: in der beständigen Predigt vom Ambon, in häufigen Fahrten in Gefängnisse und Krankenhäuser, persönlichen Treffen, lebendiger Reaktion auf die verschiedensten Bedürfnisse seiner Gemeindemitglieder, in stundenlangen tiefen Beichtabnahmen. Vater Nikolai hat hunderte geistige Kinder auf der ganzen Welt, die mit ihm in schriftlichem Kontakt stehen. Dank seinem Rat haben viele ihren Weg zu Gott gefunden und beschreiten ihn mit ihren ganzen Familien. Vater Nikolai wacht auch bis zuletzt bei den Sterbenden, nimmt ihnen die Beichte ab, spendet ihnen die Kommunion und die Ölung. Als Priester liefert Vater Nikolai sein persönliches Beispiel eines christlichen, glaubensgemäßen Lebens, ein Beispiel, das überzeugender ist als Worte.
Darüber hinaus nimmt Vater Nikolai an allen Veranstaltungen im Leben der Deutschen Diözese aktiv Teil und übernimmt wichtige Aufgaben. Seit vielen Jahren bereits arbeitet V. Nikolai in der Übersetzungskommission, die von der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland mit der Übersetzung liturgischer Texte ins Deutsche betraut wurde.
Anfang der 80-er Jahre wurde Vater Nikolai zum Sekretär der Deutschen Diözese gewählt und diese Funktion erfüllt er bis heute. Seit 1981 organisiert und leitet Vater Nikolai das alljährliche Münchener Seminar über die Orthodoxie. Regelmäßig wird er als Vortragender und Redner von deutschen staatlichen und kirchlichen, orthodoxen und heterodoxen Institutionen eingeladen.
Im Auftrag des Synods leitete Vater Nikolai in den 90-er Jahren ein Fern-Priesterseminar für Studenten in Russland, die eine Ausbildung in der Auslandskirche wünschten. Diese Tätigkeit kostete ihn viel Energie und Zeit. In den letzten Jahren besucht V. Nikolai Russland selbst, wohin er als Redner und Teilnehmer an Konferenzen eingeladen wird, unter anderem über die Auslandskirche.
Vater Nikolai nahm aktiv an den Gesprächen mit Erzbischof Feofan von Berlin und den Priestern der Berliner Diözese des Moskauer Patriarchats (seit den 90-er Jahren) teil. Diese Gespräche bildeten die Grundlage für den Wiedervereinigungsprozess. Nach dem Jahr 2000 wurde Vater Nikolai zum Mitglied der Kommission zur Wiederherstellung der Einheit der Russischen Kirche berufen, wo er bis hin zur Unterzeichnung des Aktes über die Kanonische Gemeinschaft der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland mit der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats aktiv mitwirkte.
Um seine Auszeichnung baten die Priester der Deutschen Diözese, die wissen, welch großen Nutzen die Tätigkeit Erzpriester Nikolais der Kirche schenkt.
Протоиерей Николай Артемов
Секретарь Германской Епархии, возглавляемой Берлинским и Германским архиепископом Марком (Арндтом).
Родился 21 апреля 1950 года в Германии в семье русских эмигрантов. Мать из Москвы, отец из Рязанской области. Детство провел в немецкой деревне, а юношеские годы – в г. Франкфурт-на-Майне, где окончил школу и университет со степенью магистра по славистике и восточно-европейской истории (Магистерская диссертация о творчестве Ф. М. Достоевского). С 1978 г. подвизался при православной церкви в г. Висбаден (Германия). Духовный сын архимандрита Марка (Арндта, будущего архиепископа), служившего в те годы настоятелем православной церкви в Висбадене. После рукоположения отца Марка в епископы переехал вслед за ним в Мюнхен. Диакон (1980), священник (1980). Служил в храмах РПЦЗ в Северной Баварии, Копенгагене, Берлине и Штуттгарте. Изучал древние языки на теологическом факультете Мюнхенского университета, заочно учился на Православном богословском факультете в Белграде. В 1982 г. упомянут как священник, запасной член епархиального совета Германской епархии Русской Православной Церкви Заграницей (РПЦЗ), настоятель церкви свв. апп. Петра и Павла в г. Амберг, Св.-Сергиевской церкви в г. Бад Киссинген, прихода Рождества Пресвятой Богородицы в г. Нюрнберг и Св.-Троицкой церкви в г. Эрланген (Германия). Обслуживал также Покровскую церковь в г. Бамберг (Германия). С 1990 г. ключарь кафедрального собора Святых новомучеников и исповедников российских и святителя Николая в Мюнхене. Обслуживал также Скорбященскую церковь в г. Аугсбург и Св.-Сергиевскую церковь в г. Бад Киссинген (Германия). Член Епархиального совета (1991) и секретарь епархиального управления Германской епархии Русской Православной Церкви Заграницей. Член комиссии по вопросам единства Русской Церкви. Автор публикаций на русском и немецком языках на исторические и церковные темы, а также о творчестве Достоевского. Член Комиссии по переговорам с Русской Православной Церковью Московского Патриархата. Делегат IV Всезарубежного Собора Русской Православной Церкви Заграницей (май 2006). Вице-председатель и член редакционной комиссии Собора. Проживает в г. Мюнхен (Германия, ФРГ).
Ныне служит в мюнхенском Кафедральном Соборе Святых Новомучеников и исповедников Российских